Seit 15 Jahren verkauft die Bamberger Keesmann Bräu ein Bier mit Namen Sternla. Jetzt kam eine Würzburger Brauerei und schnappte sich den Markennamen. Das seltsame an der Sache: Die Würzburger sind im Recht.
Die Dame reitet auf einem Stern. Minirock, aufgeknöpfte Bluse, in der rechten Hand ein frisch gezapftes Bier. Ein freches Etikett für ein freches Bier. Das soll Sternla sein. Am Mittwoch wird das Bier öffentlich vorgestellt. Treffpunkt 16.45 Uhr, vor dem Gelände der Würzburger Hofbräu. Nur: Sternla gibt es längst. Und: Sternla ist ein Bamberger Bier.
Stefan Keesmann braut es. Sein Sternla ist ein Lagerbier, mit schwarzem Etikett und unauffälliger Schrift. Stefan Keesmann führt einen Brauereigasthof in der Bamberger Wunderburg und er sagt: "Ein bisschen überrollt hat uns das ganze schon." Seit drei oder vier Tagen wisse er von dem Bier, das so heißt wie seines. Das hat ihn geärgert. Aber dann sagt er: "Wir werden jetzt erst mal den Ball flach halten."
Keesmann bietet sein Sternla seit 1998 an.
Weil Keesmann-Bräu früher einmal die Brauerei zum Sternlein war und weil die Untere Sterngasse zur Wunderburg führt, direkt auf seine Brauerei zu. "Das war der Aufhänger für unser Sternla", sagt Keesmann. Der Haken an der Sache: Keesmann hat sich sein Sternla nie als Marke eintragen lassen. Und dann kamen die Würzburger.
"Sternla sagt kee Sau" Matthias Klingbeil ist der Produktmanager der Würzburger Hofbräu. Am Telefon sagt er: "Markenschutzrechtlich ist alles eingetragen und alles sauber." Seit ein paar Wochen gibt es das Würzburger Sternla bereits im Handel. In einem Würzburger Blog hat ein Kommentator geschrieben, was er von dem neuen Sternla halte: "Sternla sagt in Würzburg fei echt kee Sau, die Endung -la ist so unterfränkisch wie im Weckla." Am Main müsste aus Sternlein eigentlich Sternle werden.
Aber die Sternla Bier GmbH zielt auf den gesamten fränkischen Markt ab: "Wir wollen uns doch nicht von vorne herein unsere Marktchancen regional eingrenzen", sagt Produktmanager Klingbeil. Und er sagt, sie haben mehrere Trends erkannt, die sie mit der neuen Marke aufgreifen: Eine steigende Nachfrage nach Bieren in der bauchigen Flasche und die Vorliebe der Biertrinker zu milderen Bieren. Dazu kommt der Brauerstern und die Bischofskrone, beides führt die Würzburger Hofbräu im Firmenzeichen.
Wer die Marke hat, hat recht Petra Knüfermann vom Deutschen Patent und Markenamt in München sagt, grundsätzlich schützen Markennamen Waren oder Dienstleistungen. "Wer den Markennamen eingetragen hat, besitzt das Vorrecht." Alleiniges Recht, heißt das im Gesetz. Wer die Rechte besitzt, kann Lizenzgebühren vergeben, das Recht an der Marke besteht ewig.
Das Markenamt prüft nicht, ob es eine Marke bereits gibt. "Wir prüfen nur, ob die Formalansprüche erfüllt sind", sagt die Sprecherin. Das bedeutet, schutzfähig sind Zeichen, die geeignet sind, Waren eines Unternehmens von dem eines anderen zu unterscheiden.
Stefan Keesmann sagt, er sehe bei den beiden Sternla keine Verwechslungsgefahr. Seines sei ein Lager, die Würzburger haben original auf ihr Etikett geschrieben. Seines sei eine Wort-Marke, die der Würzburger eine Wort-Bild-Einheit. "Ich mache mich jetzt erst einmal nicht verrückt."
Wehren kann sich Keesmann kaum: Markenschutz kann zwar durch intensive Benutzung eines Zeichens oder notorische Bekanntheit entstehen, aber ob das auf den Bamberger Brauer zutrifft? Dem Eintrag kann sonst nur der Inhaber einer älteren Marke widersprechen. Aber unter Sternla haben erst die Würzburger ihr Bier registrieren lassen. Die Sprecherin sagt: "Es kommt immer darauf an, wie streitlustig der Markeninhaber ist." Da scheint es, haben die Bamberger nichts zu befürchten. Matthias Klingbeil sagt: "Aus unserer Sicht gibt es keinen Grund, warum die Bamberger Kollegen ihr Bier nicht weiterhin Sternla nennen dürfen."
do sieghst doch, dass Öpfl und Samsungg ka S.. indressierd
weil die Würzburchä Sternla-Brüh söffd eh ka Sau - zumindest nedd in Bambärch un´ Umgebung.

Schbaß beiseide.
Wenn nun aber die Würzburger vehement auf den Markennamen Sternla pochen sollten, dann müsste sich die altbekannte Bamberger Gaststätte in der Lange Straße wohl auch umbenennen ?
Keesmann bleibt Keesmann - wer kennt scho Würzburg ?
ich bin trotzdem schockiert, dass keesmann nicht so weit vorausgedacht hat. späterstens seit apple vs. samsung müsste das thema doch aktueller geworden sein...