"Hautnah ausgesetzt": Diese neun Menschen wurden bei der Messerattacke zu Helden

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Messerattacke in Würzburg: Neun Helden griffen ein - "dem Grauen hautnah ausgesetzt"
Unter den Helfern und Helferinnen bei der grausamen Messerattacke am Würzburger Barbarossaplatz waren diese neun Menschen, die nun für ihre Zivilcourage geehrt wurden (linkes Bild): René Engels, ...
Nach Messerattacke in Würzburg: Neun Helden wurden vom Oberbürgermeister geehrt
Collage inFranken.de: Stadt Würzburg ; NEWS5 / Bauernfeind

Die tödliche Messerattacke am Würzburger Barbarossaplatz ist auch zwei Jahre nach der schrecklichen Tat vielen Menschen noch immer präsent - mehrere Ersthelfer sind traumatisiert. Nun wurden neun "Helden" geehrt.

Am Freitag, dem 25. Juni 2021, tötete ein psychisch kranker Mann am Barbarossaplatz in Würzburg drei Frauen und verletzte neun weitere Menschen teilweise schwer. "Sie hätten damals in sicherer Entfernung bleiben können, aber stattdessen haben Sie entschlossen eingegriffen", sagte Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) laut einer Pressemitteilung der Stadt Würzburg zu den Helferinnen und Helfern, die in diesem Jahr für ihre Zivilcourage ausgezeichnet wurden. Bereits im vergangenen Jahr hatte demnach Schuchardt sechs Helferinnen und Helfer bei der grausamen Messerattacke in Würzburg geehrt. Der Täter wurde wegen seiner paranoiden Schizophrenie zur Unterbringung in einer geschlossenen Psychiatrie verurteilt. 

In diesem Jahr habe er zehn weiteren Menschen mit Zivilcourage die Ehrenmedaille des Oberbürgermeisters überreicht. "Unter eigener Lebensgefahr haben einige von Ihnen den Täter abzulenken versucht, abgedrängt und in Schach gehalten, bis er von der Polizei überwältigt werden konnte. Andere von Ihnen haben sich dem Grauen hautnah ausgesetzt und haben spontan Erste Hilfe geleistet", so der Oberbürgermeister. Kurz nach der Tat berichtete ein Kellner, wie er den Messerangriff in Würzburg erlebte. 

"Für mich sind sie alle Helden": Diese neun Menschen griffen bei der Messerattacke in Würzburg ein 

Ein solches Verhalten sei "in unserer heutigen individualistischen Gesellschaft alles andere als selbstverständlich", so der Politiker. "Nur wer sich generell für das Wohl seiner Mitmenschen verantwortlich fühlt und diese Haltung tief verinnerlicht hat, nur der wird intuitiv helfen, wenn er plötzlich in einen solchen Albtraum gerät", zitiert Schuchardt in der Mitteilung Erkenntnisse aus der Psychologie.

Als Zeichen der Anerkennung und des Dankes überreichte Schuchardt demnach die Ehrenmedaille des Oberbürgermeisters an Milena Zekovic-Salzgeber, Elvis Dick, René Engels, Nicolas Gonzales Balzar, Mujtaba Nasim, Dr. Gerhard Schwarzmann, Olaf Velker, Dietrich Winter und Helmuth Wulff.

"Für mich sind Sie alle Helden", wird Schuchardt zitiert. Helden, die "auch eine schwere Last zu tragen haben und von denen einige im Nachhinein Hilfe benötigten", erläutert die Stadt. Dazu gehört auch ein Würzburger Notfallarzt, der seine Töchter "in einer Blutlache" sieht.

Die "Helden" seien "leuchtende Vorbilder für gelebte Solidarität und Zivilcourage. Sie ermutigen dazu, ebenfalls nicht wegzusehen, sondern zu helfen, wenn Menschen in Not sind", heißt es zu den Helfern und Helferinnen der grausamen Messerattacke am Würzburger Barbarossaplatz

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