Ein vierfacher Familienvater verlor infolge eines Unwetters im Raum Würzburg sein Leben. Der 46-Jährige hatte nach der Flutkatastrophe einst Menschen im Ahrtal geholfen. Gegenüber inFranken.de äußert sich die Polizei nun zur Todesursache.
Der tragische Fall sorgte bundesweit für Schlagzeilen: Bei einem schweren Unwetter in Unterfranken verlor ein 46-Jähriger Anfang Mai sein Leben. Auf seinem Anwesen in Hausen bei Würzburg starb er in einem unter Wasser stehenden Keller. Besonders erschütternd: Bei dem Verstorbenen handelte es sich um einen ehrenamtlichen Feuerwehrmann, der nach der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 vor Ort tatkräftige Unterstützung geleistet hatte. Nicht einmal drei Jahre später fand der Helfer infolge eines Extremwetterereignisses dann selbst den Tod. Zur Feststellung der Todesursache fand in der Folge eine Autopsie statt. Deren Resultat liegt nun vor.
"Durch die Obduktion ist man zu dem Ergebnis gekommen, dass höchstwahrscheinlich ein Herzstillstand für den Tod verantwortlich war", berichtet ein Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken am Mittwoch (17. Juli 2024) im Gespräch mit inFranken.de. Angesichts der zugrundeliegenden Begleitumstände liege es nahe, dass es zuvor einen Stromschlag gegeben habe. Diese Annahme war kurz nach dem Unglück bereits von einem Feuerwehrsprecher geäußert worden. "Es lässt sich aber nicht final klären", hält der Polizeisprecher fest. "Die Gesamtumstände sprechen jedoch dafür." Die Ermittlungen sind inzwischen abgeschlossen.
Große Trauer nach Tod von unterfränkischem Feuerwehrmann - Kommandant schilderte Kennenlernen im Ahrtal
Starkregen hatte am 2. Mai in der Region Würzburg zu überfluteten Straßen und überschwemmten Grundstücken geführt. Zeitweise waren ganze Dörfer nicht passierbar und es gab Hunderte Feuerwehreinsätze. Das Schicksal des 46 Jahre alten Unterfranken bewegte insbesondere seine Weggefährten. Die Feuerwehr Eibelstadt berichtete damals mit Blick auf ihren Kollegen Frank, der selbst bei der Feuerwehr Estenfeld aktiv gewesen war, von einem "Mann von Mut und Selbstlosigkeit". In tiefer Trauer vereint, gedenke man eines Mannes, "der sein Leben für andere riskierte", hieß es in dem emotionalen Nachruf.
Eibelstadts Kommandant Marco Seynstahl schilderte gegenüber inFranken.de, wie er und sein Team den Feuerwehrkameraden im Ahrtal einst kennengelernt hatten. "Er hat uns von einer Familie erzählt, die in der Flutnacht nicht nur ihr Hab und Gut verloren hat, sondern durch ein ebenfalls tragisches Unglück ihren jungen Vater". Auch dieser sei selbst aktives Mitglied einer freiwilligen Feuerwehr gewesen. "Leider hat nun Frank ein ähnliches Schicksal erreicht", betonte der Kommandant wenige Tage nach dem Tod seines unterfränkischen Kameraden.
Der ehrenamtliche Feuerwehrmann war bis zum Unglück als Gastronom in der Region tätig. Das Unglück trug sich im überschwemmten Hubertushof Fährbrück in Hausen zu. Der 46-Jährige hinterließ vier Kinder. Seine Kollegen von der Feuerwehr Estenfeld halfen den Hinterbliebenen unmittelbar nach dem Erhalt der traurigen Nachricht bei den Arbeiten auf dem verwüsteten Areal. Der Verstorbene "hätte das Gleiche getan - für uns und für jeden anderen", hielten die Kommandanten diesbezüglich fest. Weitere Nachrichten aus Würzburg und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.