Asterix feiert Jubiläum: 20 Jahre Mainfränkische Mundartbände - Siebter Band erschienen
Autor: Julian Löhner
Würzburg, Samstag, 30. Dezember 2023
Auch 20 Jahre nach Erscheinen ihrer ersten Asterix-Interpretation "uff Meefränggisch" hat das Übersetzerduo Kai Fraas und Gunter Schunk weiterhin jede Menge Spaß an der mainfränkischen Mundart. Wir geben dir einen Überblick über die beispiellose Erfolgsgeschichte.
- Von der "Dour de Frangn" über "Asterix un di Wengert-Scheer" hin zu "Asterix un di Schbessarträuber": Ein Überblick über die bisherigen Bände
- Mundart-Comic im Deutsch-Abitur oder als Kulturobjekt in Ausstellung: Das ist das Erfolgsrezept der Reihe
- "Asterix un di Marktbärbel": Darum geht es im neuesten mainfränkischen Asterix-Abenteuer
"Asterix uff Meefränggisch" ist der unscheinbare Arbeitstitel der unterfränkischen Mundartreihe, die sich in den letzten 20 Jahren als erfolgreichste ihresgleichen etabliert hat. Die berühmten Asterix-Comcis aus der Feder von René Goscinny und Albert Uderzo dienen den beiden Würzburger Übersetzern Kai Fraas und Gunther Schunk seit 2003 als Vorlage. Die beiden Journalisten, Sprachwissenschaftler und Dialekt-Liebhaber sprühen seit jeher mit kreativen Adaptionsideen. Immer wieder finden sie charmante Lösungen, das Comic-Material in die regionaltypische Besonderheiten Mainfrankens einzubetten. Was als Überraschungserfolg startete, hat sich im Laufe der Jahre als feste Konstante in der fränkischen Kulturszene etabliert. Dieses Jahr ist der mittlerweile siebte Band der Reihe erschienen. Wir verraten dir, worum es im neuesten Band "Asterix un di Marktbärbel*" geht.
"Dour de Frangn", "Di Frache der Ehre": Das sind die Anfänge der Mundartreihe
Am 18. November 2003 erblickte das Erstlingswerk "Dour de Frangn" die Welt. Damals noch zu dritt, übersetzten Kai Fraas und Gunther Schunk gemeinsam mit Hans-Dieter Wolf das Asterix-Heft "Tour de France" ins Meefränggische und brachten etwas ins Rollen, was sich 20 Jahre später noch immer höchster Beliebtheit erfreut. Damals schon etabliert: Der "Mädschigg-Schoppe" als mainfränkischer Zaubertrank und als Geheimwaffe der aufmüpfigen Würzburger, die sich tapfer gegen das Joch der Bayern wehren.
Video:
Knapp ein Jahr später legte das Trio im November 2004 nach und knüpfte an den unerwarteten Erfolg mit "Di Frache der Ehre" an. Als Vorlage diente der 13. Asterix-Band "Asterix und der Kupferkessel". Auch im zweiten Band haben sich die Übersetzer wieder etwas Besonderes einfallen lassen: Kabarett-Urgestein Urban Priol gibt sich die Ehre und durfte in einer Gastrolle am Band teilhaben.
"Da Boxe di Beudel" ist der Titel des dritten Streichs aus Unterfranken und beruht auf dem 1969 erschienenen Band "Der Kampf der Häuptlinge". Entsprechend handfest geht es auch in der mainfränkischen Adaption zu. Eine besondere und titelgebende Rolle kommt dabei dem fränkischen Wein zu, der in den Wettkämpfen für die nötige Kraft sorgt. Auch Urban Priol durfte in diesem Band aus dem Jahr 2006 als Gastsprechblasenbefüller wieder mit ans Werk und steuerte sprachliche Eigenheiten aus dem Raum Aschaffenburg bei.
Als fränkisches Kulturgut etabliert: die Asterix-Übersetzungen von 2011 bis 2021
Laut WürzburgWiki ist "Wengert" ein dialektischer Begriff in Unterfranken für den Weingarten bzw. Weinberg. Der Begriff diente als Inspiration zur Titelgebung des vierten Bandes der erfolgreichen Dialektcomics und taufte diesen auf "Asterix un di Wengert-Scheer". Das Bildmaterial stammt aus dem Asterix-Heft "Die goldene Sichel", wobei die "Wengert-Scheer" das mainfränkische Pendant für letztere darstellen dürfte. Thematisch dreht sich wieder viel um das Lieblingsgetränk der Unterfranken und selbstverständlich um die andauernde Besatzungsgeschichte. Erschienen ist das Heft im Jahr 2011 im Egmont-Verlag.
Asterix un di Wengert-Scheer - Entdecke das vierte Abenteuer von Asterix und Obelix auf MeefränggischNach 6 Jahren Schaffenspause wurde 2017 der fünfte Band der Reihe mit dem Titel "Asterix un die Schlachtbladdn" veröffentlicht. Auf 48 Seiten werden die Abenteuer von Asterix und Obelix in Mainfranken nach bewährtem Konzept mit jeder Menge Lokalkolorit weitergesponnen. Bereits auf dem Cover des Heftes lässt sich die Detailverliebtheit des Übersetzerduos entdecken: Der Schriftzug "Wördsburch" ziert statt "Gergovia" (Originalvorlage: "Asterix und der Avernerschild") den Stein, hinter dem Asterix, Obelix und Idefix lachend die geschundenen Römer beobachten. Als historische Vorlage des Heftes dient die Schlacht von Gergovia im Jahr 52 v. Chr., in der die Gallier den römischen Angriff aufgrund der strategisch geografischen Lage gut verteidigen konnten.