Kabarettist Stefan "Das Eich" Eichner fühlt sich auf der Kleinkunstbühne wohl. Seine Bühnenprogramme könnten ausgefallener und abwechslungsreicher kaum sein ...
Andreas Stöckinger
Stefan "Das Eich" Eichner
Vor allem die Musik des Liedermachers Reinhard Mey spielt eine große Rolle in Stefan Eichners Leben. Neben seiner Tätigkeit als Kabarettist, schlägt er bei seinen Konzerten ruhigere, ernsthaftere ...
Matthias Kimpel
Stefan "Das Eich" Eichner
Wer braucht schon eine Zitter: "Das Eich" interpretiert "Der dritte Mann" auf einem Wäscheständer. Die Bühnenprogramme von "Das Eich" lassen kein Auge trocken.
Stefan "Das Eich" Eichner
Unverhofft kommt oft: Der Erfolg von "Dunnerkeil - Asterix auf Oberfränkisch" übertraf 2022 alle Erwartungen ...
Seit 2008 steht Stefan "Das Eich" Eichner nun auf der Bühne und hat als erfolgreicher Asterix-Übersetzer erst letztes Jahr sein drittes Standbein aufgebaut. 2024 spielt er sein sechstes Bühnenprogramm auf ausgewählten Bühnen in Franken. Wie es so weit kam und welche besondere Rolle dabei Reinhard Mey, die Toten Hosen und Motörhead spielen, liest du hier.
Komiker, Musiker und Asterix-Übersetzer: Drei Standbeine, die unterschiedlicher kaum sein könnten
"Zum Schreia": So lief der Karrierestart des Kulmbacher Urgesteins "Das Eich"
Reinhard Mey und sein Einfluss auf Eichners Musikgeschmack
"Tut eich ned ab!": Sechstes Bühnenprogramm startet 2024 - so kommst du an die Tickets
"Das Eich" alias Stefan Eichner ist spätestens seit seiner erfolgreichen Erstübersetzung des Asterix-Bandes "Asterix als Gladiator" auf Oberfränkisch, zumindest vielen (Ober-)Franken ein Begriff. Vor 15 Jahren startete er seine Karriere jedoch in einem ganz anderen Feld und hat nicht damit gerechnet, dass er jemals hauptberuflich von seinem Hobby leben kann. Im Gespräch mit inFranken.deverrät er, was Reinhard Mey für ihn bedeutet und erzählt von den Anfängen seiner Karriere.
Komiker, Musiker und Asterix-Übersetzer: Das Rezept für eine erfolgreiche Karriere als Kleinkünstler?
Das Jahr 2008 war für Stefan Eich ein prägendes: Vor 15 Jahren hat er seine Karriere als Kleinkünstler gestartet. Der Spitz- und Künstlername "Das Eich" haftete ihm seit jeher an und war zunächst jedem in seiner Heimatstadt Kulmbach ein Begriff. "Hätte ich gewusst, dass das mal mein Beruf wird, hätte ich mir vielleicht einen anderen Künstlernamen ausgedacht, aber jetzt ist es halt "Das Eich".
Stefan Eichner ist mittlerweile als Komiker, Musiker und mit seinen Asterix-Lesungen auf den Bühnen der Nation unterwegs und kann nur ungläubig auf die Entwicklung zurückblicken: "Alles, was daraus entstanden ist, ist nicht in Wort zu fassen, auch, dass ich mittlerweile auf Kreuzfahrtschiffen gebucht werde. 15 Jahre kann ich diesen Quatsch jetzt machen und habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Job kann man das eigentlich nicht nennen: Ich bin arbeitslos – mit einem schönen, bezahlten Hobby."
Ein Erfolgsrezept für seine Karriere hatte der 48-Jährige nie, sondern verließ sich auf seine Instinkte und machte das, woran er Spaß hatte. 2022 kam der unerwartete Erfolg seines auf oberfränkisch übersetzten Asterix-Bandes dazu, der für ihn noch einmal alles auf den Kopf stellte. Nun steht er kurz vor der Veröffentlichung seiner zweiten Übersetzung: "Ich freue mich, wenn die erste Welle des Asterix-Wahnsinns vorbei ist und setze mich in der zweiten Jahreshälfte hin, um mein sechstes Bühnenprogramm zu schreiben. Da freue ich mich schon lange drauf. Es wartet viel Material, das verarbeitet werden muss."
"Zum Schreia": So lief der Karrierestart von "Das Eich"
Ein Auftritt beim Gaudi-Brettla, einer Kulmbacher Veranstaltung für Kleinkunst, veränderte alles. "Ich saß zehn Jahre lang im Publikum, bis ein Platz im Programm frei wurde. Den habe ich ergriffen und so meine ersten Bühnenshows bestritten." Nach den ersten Annäherungen auf der Kulmbacher Kleinkunstbühne wagte "Das Eich" den Schritt zum ersten eigenen Programm. "Ich habe einfach ein leeres Blatt Papier genommen und geschaut, was dabei rauskommt und ob es funktioniert. Nicht in den kühnsten Träumen habe ich damit gerechnet, dass das mal mein Hauptberuf wird." Der Rest ist Geschichte, wenn auch mit sehr ungewöhnlichen Wendungen.
Das erste Programm trägt den Namen "Zum Schreia" und ist nach wie vor auf der Website als Live-CD erhältlich. Auch einige Nummern aus dem Programm haben sich als Klassiker etabliert und schaffen es nach wie vor in die Live-Auftritte des "Eichs". "Das erste Programm hat sich peu à peu weiterentwickelt und dazu beigetragen, dass so viel aus der Sache geworden ist." Es folgten fünf Bühnenprogramme als Komiker, die allesamt erfolgreich über die Bühne gingen.
Auch wenn es in den letzten Jahren mit Eichners Karriere steil bergauf ging, ist der Künstler froh, dass er nach wie vor im Kleinkunstgewerbe beheimatet ist: "Ich fülle keine großen Arenen, habe keinen großen Hype und das ist mir auch sehr, sehr lieb, da Kleinkunst einfach eine coole Geschichte ist. Jedes Jahr kommen zwar immer mehr Menschen auf mich zu und besuchen meine Shows, die Kleinkunst ist aber eine gesunde Basis für das alles.
Reinhard Mey als Liedermacher und sein Einfluss auf Eichners Musikgeschmack
1975 in Kulmbach geboren, begeisterte sich "Das Eich" bereits als junger Erwachsener für Musik. Mit 19 Jahren entdeckte er die Musik des Liedermachers Reinhard Mey und brachte sich zu dessen Musik das Gitarrenspiel selbst bei: "Reinhard Mey hat über 500 Lieder mit richtig guten Texten geschrieben. Bei vielen davon geht es um eine bestimmte Zupftechnik, die mich dazu bewegt hat und mit der ich gelernt habe, selbst Gitarre zu spielen. Er ist als Künstler sehr beeindruckend und für mich die unumstrittene Nr. 1 als Liedermacher in Deutschland."
Nach einem einmaligen Benefizkonzert vor sieben Jahren sorgte ein Internetvideo seines Auftritts für reichlich Aufmerksamkeit. "Eigentlich war das nur als einmalige Sache geplant, ich war natürlich trotzdem daran interessiert, das weiterzuverfolgen. Damit ich es mir als Fan nicht mit Reinhard Mey verscherze, habe ich bei ihm um Erlaubnis gefragt. Nach einem netten Mailaustausch und seinem "Go" ist die Reinhard Mey-Sache in kürzester Zeit zu meinem zweiten Standbein neben der Komik geworden." Mittlerweile ist der Kulmbacher bundesweit erfolgreich mit Liedern und Chansons von Reinhard Mey unterwegs. "Es ist keine Parodie und kein Best-of, sondern eher eine Hommage und tatsächlich so, dass man auch die Live-Handschrift von Reinhard Mey bei meinen Auftritten wiederfindet." Neben Klassikern wie "Über den Wolken" oder "Gute Nacht, Freunde" spielt Stefan Eichner vor allem unbekanntere, aber mindestens genauso hörenswerte Werke bei seinen Konzerten.
Dass der Kulmbacher leidenschaftlich bei der Sache ist, zeigt sich in seinem Musikgeschmack und seine Plattensammlung: "Ich habe das komplette Repertoire von Reinhard Mey als CDs oder Platten seit 1994 zu Hause. Ich habe einen breit gefächerten Musikgeschmack, entweder ganz leise oder ganz laut. Es klingt immer irgendwie komisch, aber die meisten Platten habe ich von den Toten Hosen, Motörhead und eben Reinhard Mey. Mit der Musik im Radio kann ich wenig anfangen. Alles, das dort läuft, geht links rein und rechts wieder raus."
"Tut eich ned ab!" - Sechstes Bühnenprogramm startet 2024 auf ausgewählten Bühnen Frankens
Für seine neue Asterix-Übersetzung “Asterix bei die Bieramiden” hat sich Eichner etwas ganz Besonderes einfallen lassen und kurzerhand den altägyptischen König Tutanchamun als Schirmherr seines neuen Bandes beordert: “Asterix bei die Bieramiden” wird präsentiert von Tut-Eich-Amun, heißt es auf seiner Website. Im Nachhinein können wir also froh sein, dass sich Stefan für den Künstlernamen “Das Eich” entschieden hat, sonst wären solche Wortspiele nie möglich gewesen.
“Diese “Tut-Eich-Amun-Aktion" war nur ein kleiner Gag, der auf einer App basiert. Man konnte sich sein Gesicht in die Totenmaske von Tutanchamun einsetzen lassen und das hat so blöd ausgeschaut, dass ich dieses Bild in meine Asterix-Lesungen integriert habe. Die "Tut-Eich-Amun-Maske" habe ich anschließend ein wenig von einem Künstlerkollegen verfeinern lassen, der unter anderem schon für das T-Shirt Design von Metallica zuständig war. Er hat mir diese Maske aus der App komplett aufgesetzt und deshalb trägt das neue Programm den wunderschönen Titel “Tut Eich ned ab”. Das ist so ein schönes Wortspiel und das beste Plakat, das ich jemals hatte. Es passt einfach alles wie die Faust aufs Auge.”
Lediglich fünf Shows stehen im Frühjahr 2024 an, die Tickets sind ab sofort erhältlich: “Geplant sind Bamberg, Kulmbach, Coburg, Forchheim und Hof. Dieses Mal wird alles eine Nummer größer: also ran an den Speck. Wenn das so läuft wie beim Asterix, sind die Shows wahrscheinlich sehr schnell voll. "Tut eich ned ab!” ist ein geiler Titel, der gut zu der ganzen bekloppten Thematik passt. Man könnte sich heutzutage den ganzen Tag über irgendwas aufregen oder ärgern, aber sollte sich halt auch einfach nicht abtun. Im Prinzip wird das der Grundton in diesem Programm. Ich freue mich sehr darauf.”
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