Tausende Menschen haben am 1. Mai in der Würzburger Innenstadt ein Zeichen gegen Neonazis sowie für eine offene und tolerante Gesellschaft gesetzt. Friedliche Bürger tummelten sich bei einer Demo und Kundgebung gegen Rechtsextremismus.
Bis zu 10.000 Menschen haben am Maifeiertag in Würzburg gegen Rassismus und Rechtsextremismus sowie für eine offene und tolerante Gesellschaft demonstriert. Zu der Demo samt Kundgebung hatte das Bündnis "Würzburg ist bunt, nicht braun!" aufgerufen.
Anlass war ein Aufmarsch von Neonazis aus dem Umfeld des rechtsextremen "Freien Netzes Süd". Die Polizei sprach von rund 8.000 Gegendemonstranten, die Veranstalter selbst von bis zu 10.000. Am Nachmittag zogen etwa 300 Neonazis abgeschirmt von der Polizei durch die Stadt.
Der frühere Vorsitzende der IG Metall in Bayern, Werner Neugebauer, bezeichnete Rechtsextreme als "geistige Mittäter" der NSU-Morde. Er habe daher "absolut kein Verständnis dafür", dass die Bundesregierung den NPD-Verbotsantrag der Bundesländer nicht mittrage. Es sei nicht richtig, dass "die braune Soße" über die Wahlkampfkostenerstattung mitfinanziert werde. Die evangelische Würzburger Dekanin Edda Weise sagte, die Gegendemonstranten setzten ein Zeichen gegen Extremismus und Verblendung und übernähmen gesellschaftliche Verantwortung.
Würzburgs Oberbürgermeister Georg Rosenthal (SPD) nannte die große Zahl der Teilnehmer ein beeindruckendes Zeichen: "Die Bürger dieser Stadt und der Region sind heute aufgestanden: Für Nazis ist in unserer Region kein Platz!" Das Bündnis "Würzburg ist bunt" sei ein "Bekenntnis für unsere Demokratie". Die unterfränkische Stadt sei "keine Bühne für Deutschtümelei, sondern eine Heimat für Menschen aus mehr als 150 Nationen". Neonazis könne man selbstbewusst entgegenrufen, dass sie "eine verschwindend kleine Minderheit sind und bleiben".
Der Regionsvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) für Würzburg-Schweinfurt, Frank Firsching, hatte sich zu Beginn der Demo bei den teilnehmenden Organisationen bedankt. Es sei "toll, dass sich alle demokratischen Parteien" dem Bündnis angeschlossen und dabei auf eigene Reden und Aktionen am 1. Mai verzichtet hätten. "So setzen wir gemeinsam ein starkes Zeichen gegen Rechts", sagte Firsching vor dem Würzburger Hauptbahnhof. Nach der Auftaktkundgebung marschierten die Teilnehmer durch die Würzburger Innenstadt zum Marktplatz.
Bis zum Mittag hatten sich rund 300 Neonazis aus ganz Süddeutschland sowie aus Thüringen und Sachsen am Hauptbahnhof versammelt. Die Demonstrationsroute der Rechtsextremen wurde wegen Sitzblockaden und spontaner Demos von Gegendemonstranten mehrmals verändert. Die Polizei setzte damit ihre angekündigte deeskalierende Taktik um. Die meiste Zeit über marschierten die Neonazis durch fast menschenleere Straßenzüge, regelmäßig wurden die Rechtsextremen aber auch von Pfeifkonzerten aus dem bürgerlichen und linken Lager übertönt.
Die Gegendemonstrationen in Würzburg blieben überwiegend friedlich. Nach Angaben der Polizei wurden bei Auseinandersetzungen mit den Einsatzkräften insgesamt sechs Beamte leicht verletzt. Gegen 16 Uhr waren die Neonazis wieder zurück am Hauptbahnhof. Der Beginn der Rechtsextremen-Demo hatte sich um mehr als eine Stunde verzögert.
Dem seit vielen Jahren bestehenden Bündnis "Würzburg ist bunt, nicht braun!" gehören inzwischen mehr als 100 Partner an, darunter etliche Gewerkschaften, Parteien, Kirchen, Hochschulgruppen sowie Vereine, Verbände und das Würzburger "Bündnis für Zivilcourage", das selbst mehr als 60 Organisationen umfasst. epd
Die Geschehnisse des Tages können Sie hier nachvollziehen:
... wenn dabei 10 Polizisten verletzt werden. Ein solche Behauptung ist absurd und eines Bürgermeisters unwürdig. Da spielt es auch keine Rolle, wieviele der Gegendemonstranten Gewalt ausgeübt haben.
Ein Armutszeugnis ist auch das dokumentierte Verhalten der SPD-Demonstranten vor ihrem Büro. Das ist tatsächlich sehr peinlich.
Welche Zahl kommt denn den tatsächlichen Gegendemonstranten nun am nächsten; die 10.000 in der Überschrift? Die 1250 neben den Bildern oder die 8000 von der Polizei genannten?
Werft doch bitte nicht immer beißreflexartig jegliche Sachlichkeit über den Haufen, wenn es um das Thema "Rechts" geht, schließlich hat das Ganze am Ende auch etwas mit Glaubwürdigkeit zu tun.
Stimmt! Die Demonstrationen waren überwiegend friedlich. ABER: Jeder Steinewerfer ist einer zu viel. Und alle die dabei stehen und nichts gegen Steinewerfer unternehmen, machen sich zumindest moralisch mitschuldig! Warum steht in dem Artikel nichts davon? Friede-Freude-Eicherkuchen? Böse können nicht nur Neonazis sein. Auf dem rechten Auge sehen die Medien schon sehr gut. Schön wäre es, wenn sie das andere Auge ebenso aufmachen würden. Aber das würde den Standarts der political correctness nicht entsprechen ....
Also, an Bewegung mangelt es an den 1. Mai-Umzügen allerdings nicht. Viel Bewegung bringen vor allem die mitlaufenden Sympathisanten von PKK, UCK, Tamil Tigers und die Scheinasylanten in den Umzug. Arbeiter dürften selten zu sehen sein. Wird auch dieses Jahr ein 1. Mai pur.