Bei einer Mitarbeiterversammlung hat das Unternehmen sein einheitliches Logo enthüllt. Ziel sei es, einheitlich gegenüber den Kunden auftreten zu können.
Für so manchen altgedienten FAG-Mitarbeiter, der beim "Kufi" vielleicht sogar noch die große Krise 1993 mitgemacht hat, dürfte der Termin auf dem Werksgelände zumindest ein bisschen nostalgische Gefühle erzeugt haben. Nun sind über dem Gebäude 23 nicht mehr die drei großen roten Lettern von FAG zu sehen, sondern zehn Grüne für Schaeffler.
Die feierliche Enthüllung nahmen Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstandes der Schaeffler AG, Stefan Spindler, Vorstand Industrie, und Gesamtbetriebsratsvorsitzender Norbert Lenhard gemeinsam vor - als Zeichen, dass Unternehmen und Mitarbeitervertretung an einem Strang ziehen. Für Rosenfeld ist das weithin sichtbare Schaeffler-Logo nur die logische Konsequenz aus der Firmenentwicklung der letzten Jahre. "Als global tätiges Unternehmen wollen wir künftig weltweit die Unternehmensmarke Schaeffler in den Vordergrund stellen", so Rosenfeld. Als Automobil- und Industriezulieferer mit 87 900 Mitarbeitern weltweit produziert Schaeffler an 170 Standorten in 50 Ländern. Neben Schaeffler und FAG gibt es noch die Marken INA und LuK, die auch im Laufe der nächsten Monate mit dem einheitlichen Schaeffler-Auftritt versehen werden.
Bei den Mitarbeitern warb Rosenfeld für Verständnis, auch wenn er die emotionale Verbundenheit mit dem alten FAG-Logo nachvollziehen könne. Um im weltweiten Wettbewerb bestehen zu können, sei es aber wichtig, den Kunden gegenüber einheitlich aufzutreten. Als Produktmarke bleibe FAG erhalten und stehe nach wie vor für Erfindergeist und höchste Qualität. Schweinfurt ist der erste große Industriestandort des Familienunternehmens, an dem das neue Branding umgesetzt wird. Neben der Außenbeschriftung wird an den Fassaden und Eingängen bald alles nur mit Schaeffler-Logos versehen sein. Natürlich gibt es einen einheitlichen Internetauftritt und Mitarbeiterausweis sowie eine durchgängige Corporate Identity, die in Deutschland wie im Ausland gilt.
Industrie-Vorstand Stefan Spindler gab den Mitarbeitern einen Überblick über die bereits veröffentlichten guten Zahlen des ersten Halbjahres und die Strategie des Unternehmens, die - aufbauend auf der Komponenten-Produktion als Wälzlagerhersteller - den Bereich Industrie 4.0 ausbauen und mit den Kunden neue Produkte und Lösungen finden will. Heute mache Industrie 4.0 etwa ein Prozent des Umsatzes der Industriesparte aus, bis 2022 sollen es laut Spindler zehn Prozent (gut 350 Millionen Euro) sein. Im Moment steigen die Umsätze in der Industriesparte wieder, gestützt durch einen starken Auftragseingang .
Gemeinsam die Welt bewegen
Gesamtbetriebsratsvorsitzender Norbert Lenhard sprach von einem historischen Tag für FAG nach 134 Jahren. Gleichwohl sei der alte "Kufi" auch mit der tiefen Krise der Industrie in Schweinfurt 1993 verbunden. Dass man nun seit 16 Jahren zu Schaeffler gehöre, ist aus Lenhards Sicht ein Segen für die Schweinfurter Belegschaft.
"Es gab einen ungeahnten Aufschwung für uns und Millioneninvestitionen in den Standort." Von 5078 Mitarbeitern bei Übernahme der Geschäfte 2002 ist man heute auf 6070 gewachsen. "Es ist nur konsequent, dass nun auch Schaeffler draufsteht, wo Schaeffler drinsteckt", fand Lenhard. Die Herausforderungen der Zukunft wolle man weiter gemeinsam angehen, "wir wünschen uns weiter ein starkes Unternehmen", so der Gesamtbetriebsratsvorsitzende.
Oliver Schikora