Ein Feuer im alten Atomkraftwerk Grafenrheinfeld während der Demontage beschäftigt derzeit Polizei und Öffentlichkeit. Die Ermittler suchen nach der genauen Brandursache.
Am Mittwoch (19. März) sind insgesamt zwölf Menschen bei einem Brand im stillgelegten Atomkraftwerk Grafenrheinfeld verletzt worden. Das Feuer im einzigen fränkischen Atomkraftwerke im Kreis Schweinfurt war bei Abbrucharbeiten ausgebrochen. Bei den Verletzungen handelt es sich um Atemwegsreizungen beziehungsweise -beschwerden, so die Polizei. Niemand sei schwerer verletzt worden.
In einer "berichtigten und aktuellen Pressemeldung zum Brand im KKW Grafenrheinfeld" am späten Mittwochnachmittag geht die Polizei etwas genauer auf das Geschen in Grafenrheinfeld ein. Bemerkenswert ist die Korrektur der Verletztenzahl. Zunächst war von elf Menschen die gewesen, die bei dem Brandfall zu Schaden gekommen sind, jetzt sind es zwölf. Die Polizei Unterfranken erklärt auch, dass es in der ursprünglichen Pressemeldung zu "Ungenauigkeiten" gekommen sei, die durch die Aktualisierung berichtigt würden.
Update vom vom 19.3.2025, 17.37 Uhr: Brand bei Abbrucharbeiten - Feuer schnell gelöscht, Kripo ermittelt
Wie die Polizei in der neuen Version der Mitteilung betont, seien die Flammen schnell gelöscht worden. Es habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung bestanden. Den Ablauf stellt ein Sprecher folgendermaßen dar: "Am Mittwochvormittag, gegen 11:00 Uhr, führte Funkenflug bei Abbrucharbeiten der stillgelegten Anlage zu einem Brand. Ein Zelt und ein Lüftungsschlauch wurden hierdurch beschädigt."
Weil die Mitarbeiter schnell handelten, seien die Flammen bereits nach kurzer Zeit gelöscht worden. Durch Rauchgase erlitten vier Mitarbeiter Reizungen an den Atemwegen und wurden zur medizinischen Überwachung in ein Krankenhaus eingeliefert. Rauchgase führten ebenfalls bei acht weiteren Personen zu Beeinträchtigungen. Eine medizinische Versorgung in einem Krankenhaus sei bei diesen Betroffenen jedoch nicht erforderlich gewesen, so die Polizei.
Die Kriminalpolizei Schweinfurt hat noch vor Ort die Ermittlungen zur Brandentstehung aufgenommen. Die genaue Schadenshöhe ist derzeit noch unklar.
Erstmeldung vom 19.3.2025, 14.01 Uhr: Brand im AKW Grafenrheinfeld - keine Gefahr für die Öffentlichkeit
Strom produziert das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld schon seit Jahren nicht mehr, derzeit wird es abgerissen. Dabei kommt es zu einem Zwischenfall, der fünf Arbeiter ins Krankenhaus bringt.
Bei einem Brand im stillgelegten Kernkraftwerk Grafenrheinfeld (Kreis Schweinfurt) sind elf Menschen verletzt worden. Diese waren mit Abbrucharbeiten beschäftigt, als ein Zelt nach Arbeiten mit einer Flex am Mittwochvormittag (19. März 2025) gegen 11.09 Uhr Feuer fing, teilte die Polizei laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) mit.
Laut Preussenelektra war es zu einem "Kleinbrand an Lüftungsschläuchen einer mobilen Luftfilteranlage" gekommen. Die Feuerwehr konnte die Flammen den Polizeiangaben zufolge schnell löschen. Kontaminiertes Material oder andere Gefahrenstoffe drangen laut Polizei und Betreiberfirma nicht nach Außen. Eine Gefahr für die Öffentlichkeit habe nicht bestanden, so die hieß es weiter. Die Ermittlungen zu den Hintergründen des Brandes laufen.
Das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld liegt im Landkreis Schweinfurt und wurde 1981 in Betrieb genommen. 2015 wurde die Anlage im Zuge des Atomausstiegs abgeschaltet. Der Rückbau des Atomkraftwerks begann im April 2018. Seit Dezember 2020 ist kein Brennstoff mehr im Kraftwerk. Im August 2024 wurden die markantesten Bauwerke der Anlage, die beiden Kühltürme, erfolgreich gesprengt. red/sl/dpa