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Tierheim Roth: Horror-Fund in zwei Boxen - "da bleibt einem die Spucke weg"


Autor: Fynn Partheymüller

Roth, Freitag, 15. März 2024

Am Mittwochmorgen (13. März 2024) wurden hinter den Mülltonnen des Tierheims Roth zwei Transportboxen mit "Inhalt" gefunden. Die Tierschützer sind sprachlos über den Horror-Fund.
13 Katzen wurden am Mittwochmorgen (13. März 2024) hinter den Mülltonnen des Tierheims Roth gefunden.


Keinen schönen Morgen hatten die Mitarbeiter aus dem Tierheim Roth rund um Leiterin Carmen Nottrott. Am Mittwoch (13. März 2024) wurden hinter den Mülltonnen des Tierheims zwei Transportboxen mit "Inhalt" gefunden. "Da bleibt einem wirklich die Spucke weg", heißt es vonseiten des Tierheims. Auch Hund Gustav wurde an das Tor des Tierheims Erlangen angebunden, die Tierpfleger zeigen sich hier auch fassungslos

Den Tierfund kann sich die Leiterin überhaupt nicht erklären und zeigt sich fassungslos über die Zustände. Die Boxen seien in einem "katastrophalen Zustand" gewesen, wie Nottrott im Gespräch mit inFranken.de erklärt. Insgesamt 13 junge Katzen und Kater seien ihr zufolge "einfach entsorgt" worden. Doch dieser traurige Fund sei kein Einzelfall und bei weitem nicht das einzige Problem, wie sie weiter erklärt. 

"Alles hat gestunken": Schlimmer Katzenfund beim Tierheim Roth

Am frühen Mittwochmorgen (13. März 2024) seien die "armen Tiere" entdeckt worden. "Zwischen 5.30 Uhr und 6 Uhr morgens wurden sie in zwei Transportboxen oben am Straßenrand hinter den Mülltonnen gefunden", so Nottrott. Die acht Kater und fünf Katzen im Alter zwischen einem und zweieinhalb Jahren seien demzufolge "absichtlich versteckt" worden.

Die Boxen seien ihr zufolge katastrophal gewesen. "Alles hat gestunken, es war voller Urin", erklärt sie weiter. Laut Nottrott stammen die Boxen aus einem "Messihaushalt, anders kann ich es mir nicht erklären."  Wer die Besitzer sind, könne sie nur mutmaßen. "Es kann sein, dass vorher schon jemand mal hier war, um sich das Gelände mal anzuschauen und mal zu sehen, wie der Bestand bei uns ist."

Die Vorbesitzer hätten wahrscheinlich Angst vor den Kameras des Tierheims gehabt, weswegen die Stubentiger auch hinter den Mülltonnen platziert worden sind. "Ich kann mir nicht erklären, wie manche Leute nicht den A... in der Hose haben, sowas direkt bei uns zu melden." Auch mit dem "guten Netzwerk" des Tierheims sei es trotzdem sehr schwierig, die Vorbesitzer zu ermitteln. "Die müssen jetzt mit dem Gewissen leben." 

"Wirklich heftig": Rother Katzenfund nicht der Erste - Tierheime dieses Jahr besonders betroffen

Die verwahrlosten Fellnasen seien nicht frei von Verletzungen gewesen. "Das passiert, wenn man sieben unkastrierte Kater in eine Box steckt, die verletzen sich natürlich." Sie wundere sich, dass sie nicht noch mehr Kampfspuren davon getragen hätten. Biss- und Kratzspuren würden die meisten aufweisen. Die Katzen dürfen sich die nächsten drei Tage erstmal entspannen. "Sie sind froh, mal in einem vernünftigen Zimmer zu leben. Sie werden noch gechippt und entwurmt." 

Die Fassungslosigkeit sei im ganzen Tierheim spürbar. "Es ist wirklich heftig." Es sei in den letzten Jahren nicht der erste Fund dieser Art gewesen. "Dieses Jahr ist es wirklich traurig, nicht nur mit den Katzen. Ich finde es sehr schlimm." Das Problem sei, dass sich Menschen "planlos Tiere zulegen, manchmal über Kleinanzeigen und so mancher will damit Geld kassieren. Das eskaliert natürlich."

Viele Tiere seien nicht richtig erzogen, was noch mehr Arbeit für die Mitarbeiter bedeutet. Die Tierheime seien "randvoll", weswegen immer weniger Platz vorhanden sei. "Wie sollen wir das alles machen? Es ist sehr traurig." Nachdem Hündin Mira ihr Zuhause verloren hatte, muss sie nun auch das Bundesland Bayern verlassen. "Leider können wir es nicht ändern", erklärt das Tierheim. Weitere Nachrichten aus Roth gibt es in unserem Lokalressort.