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Katzen-Fund im Tierheim Roth macht fassungslos - Peta bietet Belohnung


Autor: Isabel Schaffner

Roth, Dienstag, 24. Sept. 2024

Das Tierheim Roth machte kürzlich vor der eigenen Tür einen Katzen-Fund, der das Personal fassungslos macht. Jetzt schaltet sich auch die Tierrechtsorganisation Peta ein.
Das Tierheim Roth ist laut einem Ehrenamtlichen bereits ausgelastet. Jetzt hat es noch mehr Aufgaben hinzubekommen.


Das Tierheim Roth wollte eigentlich den Tag der offenen Tür mit gemeinsamem Gassigehen, Sport und Spiel und weiteren Highlights unbeschwert genießen. Doch der 14. September begann mit einem Schock. "'Der Tag fängt mal gut an', war die erste Reaktion unserer Mitarbeiterin als sie heute Morgen einen vor dem Tor abgestellten Behälter öffnete und von vielen verängstigten Babykatzenaugen angeschaut wurde." So berichtet es ein Ehrenamtlicher im Netz.

"Insgesamt elf Babykatzen, alle noch 'Flaschenkinder', wurden einfach entsorgt", fügt er verbittert hinzu. Teils sind ihre Augen bereits entzündet, wie die Bilder zeigen. Der Unbekannte habe sich auf dreiste Weise das Leben einfach gemacht - "Nach dem Motto: 'Sollen sich die anderen doch um meinen Mist kümmern!'" Um den Täter ausfindig zu machen, setzt die Tierrechtsorganisation Peta jetzt eine Belohnung aus.

Update vom 19.09.2024: "Tierquäler gesucht" - Peta will helfen, Fall um Tierheim Roth aufzuklären

Mit den Worten "Tierquäler gesucht" beginnt die öffentliche Mitteilung von Peta, in der sie den Artikel von inFranken.de teilt. "Um den Fall aufzuklären, setzt Peta nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen", heißt es weiter. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, werde gebeten, sich bei der Polizei, telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei Peta zu melden - auch anonym.

"Wir möchten helfen aufzuklären, wer die Katzenbabys einfach ausgesetzt und damit ihren Tod in Kauf genommen hat", wird Lisa Bechtloff, Fachreferentin bei Peta, zitiert. "Der oder die Halterin hätte genug Verantwortungsbewusstsein zeigen und die Vierbeiner direkt im Tierheim abgegeben müssen, anstatt sie vor diesem einfach auszusetzen. Tiere zurückzulassen, ist tierschutzwidrig und muss bestraft werden."

Das Aussetzen von Tieren sei laut Paragraf 3 des Tierschutzgesetzes verboten und könne ebenso den Straftatbestand der Tierquälerei nach Paragraf 17 des Gesetzes erfüllen, lautet der Hinweis. Dies könne eine Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren zur Folge haben. "Das Tierschutzgesetz greift auch, wenn Halter die Tiere nicht artgerecht unterbringen und versorgen oder notwendige Hilfeleistungen unterlassen."

Erstmeldung vom 17.09.2024: "Können einem nur die Tränen kommen" - Unbekannter überlässt ausgelastetem Tierheim Roth elf Katzen

In den Augen solcher Täter seien die ausgesetzten Tiere nicht mehr als "Mist". Der Ehrenamtliche müsse bei dieser herzlosen Tat an einen Graffiti-Spruch zurückdenken: "Ich schäme mich, ein Mensch zu sein." Er macht weiter seiner Wut Luft: "Und das nennt sich: 'Die (selbsternannte) Krönung der Schöpfung'." Beim Anblick der hilflosen jungen Katzen "können einem nur die Tränen kommen". Kein Argument könne die Aktion rechtfertigen: "Da gibt es nichts zu entschuldigen! Überhaupt nicht!"

Das Tierheim Roth ist nicht die einzige fränkische Einrichtung, die ausgesetzte Tiere aufnimmt. Erst kürzlich konnten zwei Katzen nur durch einen aufmerksamen Hund gerettet werden, wie das Tierheim Pfaffengrün berichtete. Auch die Geschichte einer Katzenmama mit ihren Jungen aus Fürth sorgte früher im Jahr für Entsetzen. Die Familie wurde in einem Müllsack ausgesetzt, so erging es ihnen.

"Auf unsere Mitarbeiterinnen, die sowieso schon mehr als ausgelastet sind, kommen wieder Zusatzaufgaben zu. Sie werden sich, wie für all ihre Schützlinge, mächtig ins Zeug legen, damit diese Babys sich in aller Ruhe entwickeln können", richtet sich der Rother Ehrenamtliche weiter an die Community. Wenn sie alt und kräftig genug sind, würden sie zur Vermittlung freigegeben. Bis dahin bittet er, von Anfragen abzusehen. Weitere Nachrichten aus Roth und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.