Opti-Wohnwelt: Insolvente Möbelhaus-Kette kündigt neue Maßnahme an - die betrifft auch Kunden
Autor: Ellen Schneider
Niederlauer, Dienstag, 26. November 2024
Im vergangenen Sommer meldete die fränkische Möbelhaus-Kette Opti-Wohnwelt Insolvenz an. Nun gibt es Neuigkeiten, die ab dem 1. Dezember sowohl Mitarbeiter als auch Kunden anbelangen.
Mitte November hatte die fränkische Möbelhaus-Kette Opti-Wohnwelt aus Niederlauer (Landkreis Rhön-Grabfeld) die Schließung von zehn Filialen angekündigt - nun gibt es die nächste Neuerung. Wie das Unternehmen mitteilt, sollen die Öffnungszeiten, und damit auch die Arbeitszeiten eines Großteils der Belegschaft, verkürzt werden. Die Mitarbeiter dürfte das freuen - wie die Kette ankündigt, soll das Gehalt trotz weniger Arbeitsstunden nämlich gleich bleiben.
Statt 40 Stunden werde die künftige Wochenarbeitszeit bei Vollzeitkräften dann 38,8 Stunden betragen, erläutert Unternehmenssprecherin Kerstin Flockerzi auf Anfrage von inFranken.de. "Die Maßnahme ist ein Schritt, um die von vielen Angestellten gewünschte Work-Life-Balance zu verbessern", so die Begründung. Auch die Loyalität der Mitarbeiter während des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung soll damit belohnt werden. Geschäftsführer Oliver Först betont: "Unsere Beschäftigten sind die wichtigste Säule für unseren Erfolg – heute und erst recht in der Zukunft."
Öffnungszeiten der fränkischen Möbelhaus-Kette Opti-Wohnwelt ändern sich
Für Kunden heißt das: Auch die Öffnungszeiten werden sich künftig ändern. Wie stark, das variiere je nach Standort. In einigen Filialen seien die Zeiten demnach unverändert, in anderen handle es sich um Anpassungen zwischen 30 und 60 Minuten. Grund dafür sind laut dem Unternehmen die veränderten Kundenbedürfnisse. "So zeigte sich beispielsweise, dass in den Abendstunden und am späten Samstagnachmittag die Häuser weniger frequentiert sind", heißt es in der Mitteilung. Der Geschäftsbeginn am Wochenende sei an einigen Standorten außerdem vorgezogen worden.
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Die Neuerung greift ab dem 1. Dezember 2024 und betrifft alle Mitarbeiter in den Bereichen Verkauf Möbel, Küchen, Faso und Opti-Megastore - das sind laut Flockerzi circa 60 Prozent der Belegschaft. Die Kürzung der Arbeitszeit entspreche künftig einem indirekten Einkommenszuwachs von etwa drei Prozent. Doch kann sich das aktuell insolvente Unternehmen diese Maßnahme überhaupt leisten? "Wir befinden uns nach wie vor im Verfahren der Eigenverwaltung; jedoch ist unsere finanzielle Lage stabil und wir blicken mehr als erwartungsfroh nach vorn. Daher war es uns wichtig, unseren Mitarbeitern entgegenzukommen und diese langfristig an den Standorten halten zu können", bekräftigt Flockerzi.
Die Möbelhaus-Kette Opti-Wohnwelt wurde nach Angaben des Unternehmens 1978 gegründet und eröffnete 1979 ihr erstes Möbelhaus. Zur Gruppe mit Stammsitz im unterfränkischen Niederlauer gehören heute insgesamt fünf Firmen. Seit der Gründung ist das Unternehmen in Familienhand und wird aktuell von den Geschäftsführern Oliver und Michael Föst geleitet. Deutschlandweit betreibt die Kette 30 Möbelhäuser. Dem oberfränkischen Kindermöbel-Hersteller Schardt droht nach fast 90 Jahren indessen womöglich das Aus - doch eine Hoffnung bleibt.