Sohn will Lebenswerk von verstorbenem Vater fortführen - und wird bitter enttäuscht

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Bad Neustadt: Sohn will Lebenswerk von totem Vater fortführen - und wird bitter enttäuscht
Muss der Friseursalon Rauch in Bad Neustadt für immer schließen? Der Sohn des verstorbenen Inhabers sucht für den geschichtsträchtigen Betrieb einen Nachfolger ...
Bad Neustadt: Sohn will Lebenswerk von totem Vater fortführen - und wird bitter enttäuscht
Friseursalon Rauch
Muss der Friseursalon Rauch in Bad Neustadt für immer schließen? Der Sohn des verstorbenen Inhabers sucht für den geschichtsträchtigen Betrieb einen Nachfolger ...
Bad Neustadt: Sohn will Lebenswerk von totem Vater fortführen - und wird bitter enttäuscht
Friseursalon Rauch
Muss der Friseursalon Rauch in Bad Neustadt für immer schließen? Der Sohn des verstorbenen Inhabers sucht für den geschichtsträchtigen Betrieb einen Nachfolger ...
Bad Neustadt: Sohn will Lebenswerk von totem Vater fortführen - und wird bitter enttäuscht
Friseursalon Rauch
Bad Neustadt: Sohn will Lebenswerk von totem Vater fortführen - und wird bitter enttäuscht
Muss der Friseursalon Rauch in Bad Neustadt für immer schließen? Der Sohn des verstorbenen Inhabers sucht für den geschichtsträchtigen Betrieb einen Nachfolger ...
Bad Neustadt: Sohn will Lebenswerk von totem Vater fortführen - und wird bitter enttäuscht
Friseursalon Rauch
Muss der Friseursalon Rauch in Bad Neustadt für immer schließen? Der Sohn des verstorbenen Inhabers sucht für den geschichtsträchtigen Betrieb einen Nachfolger ...
Bad Neustadt: Sohn will Lebenswerk von totem Vater fortführen - und wird bitter enttäuscht
Friseursalon Rauch

Dem Friseursalon Rauch in Bad Neustadt droht das Aus - nach mehr als hundert Jahren. Sohn Michael Rauch wollte seinem plötzlich verstorbenen Vater dessen Herzenswunsch erfüllen und den Laden fortführen. Dann erlebte er jedoch eine herbe Enttäuschung.

"Mein Vater war in Neustadt eine Institution", sagt Michael Rauch am Dienstag (12. März 2024) im Gespräch mit inFranken.de über seinen kürzlich verstorbenen Vater. "Er war ein Neustädter Urgestein." Jahrzehntelang hatte Harry Rauch in Bad Neustadt an der Saale (Landkreis Rhön-Grabfeld) seinen Friseursalon geführt. "Mit 14 oder 15 Jahren hat er ihn damals in den 50er-Jahren von meinem Opa übernommen", berichtet Michael Rauch. Der Betrieb sei schon Anfang des 20. Jahrhunderts gegründet worden. Seit wenigen Tagen ist der Friseurladen allerdings geschlossen. "2017 ist mein Vater schwer erkrankt", erklärt der Sohn des langjährigen Friseurmeisters aus Unterfranken.

Mit drei Mitarbeitern konnte der Salon gleichwohl weitergeführt werden. "Jetzt ist er plötzlich verstorben", sagt Michael Rauch über seinen Vater Harry. Er starb demnach Ende Dezember 2023 - nur wenige Tage nach seinem 85. Geburtstag. Der große Wunsch seines Vaters sei es gewesen, dass das traditionsreiche Friseurgeschäft der Familie auch nach seinem Tod weitergeführt wird. Weil die drei Kinder des Seniorchefs allesamt eine andere berufliche Laufbahn eingeschlagen haben, ist für den Fortbestand des Salons ein neuer Meister erforderlich. Diesbezüglich schien bis zuletzt alles in trockenen Tüchern zu sein - ehe Harry Rauchs Angehörige eine herbe Enttäuschung erleben mussten. 

Friseursalon in Bad Neustadt droht Aus nach über hundert Jahren - Sohn berichtet von unerwarteter Wende

Neben dem Stammgeschäft in Bad Neustadt, das im Lauf der Zeit innerorts mehrfach umgezogen ist, führte Harry Rauch eine Zeitlang auch einen Friseurbetrieb in Hohenroth. "Den Laden in Hohenroth gab es seit 1975", berichtet Michael Rauch. "2005 mussten wir dann dort raus, weil das Gebäude abgerissen wurde." Nun droht womöglich auch dem Salon in der Raiffeisenstraße 12 in Bad Neustadt das Aus. "Nach dem Tod meines Vaters habe ich schnell jemanden gesucht, um die Kundschaft nicht im Stich zu lassen", erzählt Rauch. Laut Schilderung des 36-Jährigen sei über die Friseurinnung ein Nachfolger für den Traditionsbetrieb gefunden worden. Rasch sei man sich einig geworden.

"Gutgläubig habe ich aber nichts schriftlich vereinbart", berichtet Rauch. Kurz vor der geplanten Eröffnung unter dem neuen Betreiber habe man sich noch einmal im Laden getroffen. "Es gab noch ein paar Kleinigkeiten rund um das Inventar zu klären" - ansonsten sei jedoch alles für die Übernahme bereit gewesen. Dann die Hiobsbotschaft: "Am Abend darauf hat mich der Nachfolger angerufen und mir gesagt, dass er es sich anders überlegt hat." Die Absage erfolgte demzufolge am 20. Februar - der Neustart des Salons war für den 1. März vorgesehen. Für das Gemeindeblatt sei bereits eine entsprechende Annonce vorbereitet worden, erklärt Rauch. 

Dem Friseursohn ist die Ernüchterung auch drei Wochen nach der bitteren Botschaft noch anzumerken. "Ich habe mir eineinhalb Monate den Arsch aufgerissen. Tag und Nacht habe ich den Laden umgebaut." Einen Fliesenleger habe er regelrecht bekniet, ihn trotz großer Auslastung zu unterstützen. "Das Ganze ist daher jetzt in mehrfacher Form schlecht", konstatiert der 36-Jährige spürbar zerknirscht. Rauch verweist in dem Zusammenhang auf den Stellenwert des viele Jahrzehnte alten Bad Neustädter Friseurladens. 

"Leider Gottes nichts geworden": 36-Jähriger sucht nach Absage neuen Nachfolger für Salon seines Vaters

"Der Kundschaft haben wir über zwei Monate kommuniziert, dass es weitergeht. Und jetzt ist daraus leider Gottes nichts geworden." Für die Menschen vor Ort stelle der Friseursalon auch jenseits des Haareschneidens eine wichtige Komponente dar. "Vor allem früher war der Friseur gewissermaßen die Bild-Zeitung im Ort", hält Rauch fest. "Manche haben hier den halben Tage herumgesessen, um Informationen aufzuschnappen." Für die Kundschaft des Traditionsbetriebs sei der Friseurbesuch teils auch heute noch von großer Bedeutung.

Der Sohn des verstorbenen Friseurmeisters hat die Hoffnung auf das Fortbestehen des Salons derweil noch nicht aufgegeben. "Ich suche gerade nach einem neuen Nachfolger". Interessenten können per E-Mail an unterfranken@infranken.de Kontakt zu unserer Redaktion aufnehmen. Ziel sei es nach wie vor, den geschichtsträchtigen Friseurbetrieb weiterzuführen - nicht zuletzt, weil genau dies der Herzenswunsch seines Vaters gewesen sei. "Der Laden war sein Leben", betont Michael Rauch im Gespräch mit inFranken.de.

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