Bayern 1 will Volksmusik ins Digital-Radio verbannen. Die Kritik daran hat wohl nur oberflächlich etwas mit der Frage des Musikgeschmacks zu tun.
                           
          
           
   
          Den einen wird heiß, den anderen kalt beim Thema Volksmusik. Beinahe einhellig ist trotzdem der Aufschrei gewesen, als der Bayerische Rundfunk (BR) überraschend ankündigte, die traditionelle Blas- und Volksmusik vom Radiosender Bayern 1 komplett in den Digitalkanal BR Heimat verbannen zu wollen. 
Auch auf 
infranken.de reißt die Kritik nicht ab. Ein User hat seine Haltung zu der Entscheidung auf Fränkisch kurz und bündig zusammengefasst: "Ihr hobd doch an Schlooch." Während das Volk also zürnt, verkauft Wellenchef Stefan Frühbeis die Entscheidung als Glücksfall: "Dass der BR der Volks- und Blasmusik eine eigene, neue Heimat gegeben hat, ist ein Geschenk für das wir sehr dankbar sind." Für die Freunde des Heimatsounds bereite der Entschluss den Weg in eine goldene Zukunft. 
  
  Rund um die Uhr
 
"Wir verabschieden uns von 50 Minuten Volksmusik pro Tag auf Bayern 1 und bekommen dafür 24 Stunden auf BR Heimat", freute sich Frühbeis von BR Heimat am Mittwoch. Unrecht hat er damit nicht. Die "g'scheite Musi" fristet zwischen all den Rockopas und Schlagerfuzzis aus dem Bayern1-Archiv derzeit ein ziemliches Schattendasein. Gut kann die Koexistenz dieser unterschiedlichen Geschmacksrichtungen auf einer Welle auf Dauer für niemand sein. 
Wolfgang Schmich, der zukünftige Programmbereichsleiter von Bayern1, drückt es so aus: "Unsere Zielgruppe ist plus/minus 50." Wolfgang Stöckel, Rundfunkrat aus Mittelfranken und ehemaliger Vorsitzender des Bayerischen Journalistenverbande, bringt die Gründe noch pointierter auf einen Nenner. 
Die bayerische Politik fordere die Programmmacher des BR stetig dazu auf, die junge Zielgruppe nicht aus den Augen zu verlieren.
 Der Altersdurchschnitt der BR-Fernsehzuschauer liege mittlerweile schon bei bedrohlichen 64 Jahren, mahnt Stöckel. Deswegen verfolge der BR aktuell eine doppelte Zukunftsstrategie. Technisch setze man auf die Digitalisierung. Das sei nur vernünftig. Trotz aktueller Probleme bei der Reichweite, die aber behoben werden könnten, ist sich Stöckel sicher. 
Die zweite Komponente der Zukunftsstrategie sei wesentlich komplizierter umzusetzen. Die inhaltliche Verjüngung des Publikums, ohne das alte zu verlieren, gleiche einem Drahtseilakt. 
  
  Eine Geldfrage
 
Obendrein kosten Inhalte richtig Geld, das selbst dem Staatsfunk gerade in der aktuellen Debatte über Rundfunkgebühren und Einsparmöglichkeiten nicht unendlich zur Verfügung stehe. 
Stöckel glaubt trotzdem, dass der BR immer noch zu viel des guten Geldes falsch ausgibt. 
 "Die Öffentlich-Rechtlichen versuchen noch viel zu sehr, den Privatsendern nachzueifern", kritisiert der Insider aus dem Rundfunkrat die Programmpolitik. Noch zu häufig würden falsche, weil zu teure Verträge für Programminhalte abgeschlossen. 
Kerner, Jauch und Will seien nur die Spitze des Eisbergs. Weil der BR viel Geld (beispielsweise für die Sportrechte der Bundesliga) jährlich an die ARD überweisen müsse, bleibe viel zu wenig Geld für das Programm im Freistaat übrig, moniert Stöckel. Außerdem habe der Rundfunkrat immer weniger zu melden. Die Rundfunkanstalten seien schwerfällige Tanker, die nur schwer auf neuen Kurs zu bringen seien. 
Volksmusik und Digitalradio - aus den beiden scheinbar ungleichen Paaren kann trotzdem ein Schuh werden. 
Das hofft zumindest David Saam aus Bamberg, der seit Jahren eine Volksmusik-Sendung auf Bayern 1 aus dem Studio Franken in Nürnberg moderiert. "Das Studio Franken hat die Volksmusik immer unterstützt und hat auch die neuen Strömungen aufgegriffen", lobt der Musiker und Konzertveranstalter den Sender. Jetzt setze Saam darauf, dass der Wechsel ins Digitalradio neue Fans für die Volksmusik bringt. 
 Der 37-jährige Bamberger ist zuversichtlich, dass das gelingen kann. Schließlich sei die junge Volksmusik derzeit schwer in Mode. Mit seiner Volksmusik-Partyreihe "Anti-Stadl" beweist Saam, wie man frischen Wind in die fränkische Musikszene bringt und neue Fans für die Volksmusik gewinnt. 
Erst am Wochenende hätten 600 Gäste beim "Anti-Stadl" im Erlanger E-Werk zur Volksmusik gefeiert. Ganz traditionell, ganz modern.     
 
Sportrechte in Beträgen von Hunderten Millionen im öffentlichen Rundfunk: weg damit !! Der freie Markt soll dies regeln. Keine weitere GEZ- Verdummungszwangsabgabe für Fußballmillionäre.
Sofortige Abschaffung der GEZ- Zwangsbeiträgen ! Was sollen Hunderte öffentlich-rechtliche Sparten- und Digitalprogrammen dem Informationsauftrag dienen, wenn im Hauptprogramm nur noch NATO- Lobenshymnen und Russland- Hass läuft ? Volksverdummung ist mit Zwangsbeiträgen nicht vereinbar.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hatte Einnahmen von über 8,3 Milliarden Euro
Wer hat denn bitte ernsthaft geglaubt, dass öffentlich-rechtlicher Rundfunk, der schon immer zwangsfinanziert war und sich trotzdem die Freiheit nahm, eigene Werbeeinnahmen zu erzielen, sinnvoll mit den Geldern umgehen würde?
Dieses System übertrumpft sogar noch unser Krankenkassensystem, bei dem auch immer nur die (Zwangs-)Versicherten geschröpft werden.
und höre Deutschlandradio Kultur aus Berlin, weil ich bei dem Sender weniger das Gefühl habe, dass man versucht, mich fernzusteueren, als das bei den Sendern aus München der Fall ist.
Allerdings meine ich schon, dass öffentlich darüber diskutiert werden sollte, wer entscheidet, wo und wie die von uns allen bezahlten 1000 Millionen Euro ausgegeben werden, die dem Münchner Sender "BR" jährlich zur Verfügung stehen.
ist unwichtig ! Jedoch lenkt sie bayernweit von anderen Problemen ab !
Und alle fallen darauf rein. Herrlich !
Geht's noch? Der Sender lebt von den Zwangsgebühren der Hörer und nicht von Werbung. Die demographische Zusammensetzung der deutschen Bevölkerung bildet eine Mehrheit der älteren und alten Leute. Dem entsprechend ist eine Stunde Volksmusik im Verhältnis sowieso schon ein schlechter Witz, denn es müssten mindestens 50 Prozent der Tagesstunden sein. Ich bin beruflich sehr oft im Ausland. Besonders die Englisch sprechenden Arbeitskollegen wundern sich über uns Deutsche ob unseres überwiegenden Englischgedudels im Radio und wichtigtuerischer Denglisch-Sprache in allen Lebenslagen. Viele Hörer verstehen ja nicht einmal richtig die Texte der überwiegend zeitgeistenglischen Brüll- und Krachstücke. Italiener oder Franzosen z.B. laufen nicht so penetrant dem Englischgetue in Musik und öffentlichen Leben (z.B. auch in der Werbung) hinterher wie unsere jungen und mittelalterlichen Jahrgänge. Aber passt scho - Deutschland schafft sich halt ab.