Uber im Raum Nürnberg gestartet: So funktioniert der beliebte Fahrdienst
Autor: Daniel Krüger
Nürnberg, Donnerstag, 07. November 2024
Es hat lange gedauert, doch nun ist der Fahrdienst Uber auch in der ersten fränkischen Region aktiv. Wie das System funktioniert und warum das Unternehmen die Taxibranche zur Weißglut treibt.
Nürnberg ist nach langer Wartezeit und vielen Schwierigkeiten nun Teil des wachsenden Netzwerks von Städten in Deutschland, in deren Großraum der bekannte Fahrdienst Uber seinen Vermittlungsservice anbietet. Nach München, Augsburg und Regensburg sei Nürnberg die vierte Region in Bayern, heißt es in der Ankündigung. Im März war Uber mit seinem Essenslieferdienst in Bamberg gestartet.
Zum Start seien die Optionen "UberX, Uber Comfort und Uber Taxi" verfügbar. UberX vermittle die Fahrten an lokale Mietwagenunternehmen, während "Uber Comfort" mehr Beinfreiheit biete, so das US-amerikanische Unternehmen.
Uber im Raum Nürnberg: Diese Optionen haben Fahrgäste - langjähriger Zoff mit Taxibranche
Die Option Uber Taxi ermögliche es, klassische Taxi-Fahrten zu buchen. Zudem sei die Buchung von "Lime"-E-Scootern über die App möglich. Der Deutschland-Chef von Uber, Christoph Weigler, betont, dass "Nutzerinnen und Nutzer von den vielen Vorzügen der Uber-App profitieren". Die Technologie von Uber unterstütze "lokale Taxi- und Mietwagenunternehmen dabei, mehr Aufträge zu bekommen und höhere Umsätze zu erzielen", so Weigler. Ein besonderes Merkmal von UberX und Uber Comfort sei, dass der Preis vor der Buchung angezeigt werde und sich trotz Verkehrsbehinderungen nicht ändere, heißt es. Bei Uber Taxi erfolge die Abrechnung zum örtlichen Taxitarif.
Video:
Jede Fahrt zeige vorab Details zum vermittelten Unternehmen und dem Fahrer an, einschließlich Fotos und Bewertungen, heißt es weiter. Sicherheitsfeatures umfassen demnach die Möglichkeit, den Fahrstatus mit Freunden zu teilen, sowie PIN-Verifizierung und Notrufoptionen in der App. Seit vielen Jahren gibt es Streit zwischen Uber und Taxiunternehmern, die sich von dem Wettbewerber in ihrer Existenz bedroht sehen. Konkret funktioniert das Geschäft von Uber in Deutschland durch die Vermittlung von Fahraufträgen.
Ursprünglich konnten private Fahrer so Kunden an den gewünschten Ort bringen. Das ist allerdings in Deutschland nicht erlaubt. Laut Personenbeförderungsgesetz dürfen nur Mietwagenfahrer mit Konzession unterwegs sein, die wiederum sogar bei einem Unternehmen mit entsprechender Lizenz angestellt sein müssen. Allerdings durfte die Auftragsannahme lange nur durch die Zentrale der Firma erfolgen. Das Landgericht Frankfurt urteilte 2019, dass Uber selbst als Fahrunternehmen gelte und deshalb eigene Niederlassungen brauche. Seit 2021 dürfen mit einer Änderung des Gesetzes Aufträge angenommen werden, die zuvor per Telefon oder App bestellt wurden. Die Wogen sind damit allerdings kaum geglättet, der Ärger bei Taxiunternehmen weiter groß. Der Konkurrent Bolt ist bereits seit Dezember 2023 mit Autos in der Stadt Nürnberg unterwegs.