Tourismus in Franken im Corona-Jahr 2020: So drastisch ist der Umsatzrückgang
Autor: Anouschka Hamp
Nürnberg, Mittwoch, 17. Februar 2021
Die Corona-Pandemie hat im vergangenen Jahr jeden hart getroffen: Seien es Familien, Selbstständige und Unternehmer. Doch zwei Branchen hatten besonders stark mit den Folgen der Maßnahmen zu kämpfen: die Gastronomie und die Beherbergung. Dies belegen Zahlen zum Tourismus im Corona-Jahr 2020 - und Stimmen fränkischer Branchenvertreter.
- Übernachtungszahlen in Franken um fast die Hälfte eingebrochen
- Wirte beklagen Umsatzeinbußen von über 50 Prozent
- Finanzielle Entlastungen für die Wirte durch fränkische Städte und Gemeinden
- Nur Campingplatzbetreiber hatten geringe Verluste
- Viele Fachkräfte sind in andere Branchen abgewandert
Die Zahl der Übernachtungen und Ankünfte in Franken ist im Corona-Jahr 2020 fast um die Hälfte eingebrochen. Nach Angaben des Tourismusverbands Franken auf einer Pressekonferenz in Nürnberg übernachteten im vergangenen Jahr nur 13,3 Millionen Touristen in fränkischen Unterkünften. 2019 waren es 23 Millionen. Das entspricht einem Rückgang von knapp 42 Prozent. Die Zahl der Gäste nahm vergangenes Jahr um fast 50 Prozent auf 5,3 Millionen ab. Auch das Bayerische Landesamt für Statistik bestätigt nach vorläufigen Ergebnissen, dass das bayerische Gastgewerbe im Jahr 2020 durch die Folgen der Corona-Pandemie stark gebeutelt war: Der Umsatz des gesamten Gastgewerbes - also Beherbergung um Gastronomie zusammengenommen - sank gegenüber dem Vorjahr fast um 37 Prozent, der Umsatz in der Gastronomie nahm um etwa 33 Prozent ab.
Folge der Corona-Lockdowns: Extreme Umsatzeinbußen in Gastronomie und Gastgewerbe
Ein Blick in die fränkischen Regionen unterstreicht, dass der Umsatz des bayerischen Gastgewerbes in allen Bereichen deutlich unter dem des Vorjahres liegt. Im Gespräch mit inFranken.de bestätigt dies auch Michael Schwägerl aus Würzburg, Geschäftsführer für den Bezirk Unterfranken des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA).
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Die Betriebe in seinem Zuständigkeitsbereich, wie beispielsweise Würzburg, Aschaffenburg und Schweinfurt, klagten teilweise über Umsatzeinbußen von über 50 Prozent - auch in den Sommermonaten, wo der harte Lockdown bereits beendet war.
Laut Mathias Schuch, Wirtschaftsförderer bei der Stadt Erlangen, sei das kein Wunder: "Die Gastronomen mussten sich auch in dieser Zeit an viele Regeln halten: So musste der nötige Mindestabstand zwischen den Kunden eingehalten werden, wodurch natürlich nicht mehr so viele Tische besetzt werden konnten. Zudem gab es verkürzte Öffnungszeiten. In Erlangen durften die Betreiber die Gäste nur bis 22 Uhr bewirten."
Große Kulanz bei den städtischen Behörden
Die Städte und Gemeinden haben aber trotz aller Einschränkungen versucht den Gastronomen entgegenzukommen. So gab es beispielsweise in Nürnberg, Fürth, Erlangen und Bayreuth die Möglichkeit, dass die Außenbereiche der Betriebe wie Terrassen kostenlos vergrößert werden durften.
Buchtipp: Der Corona-Schock - von Hans-Werner SinnNormalerweise müssen die Inhaber allein für die Nutzung von städtischen Flächen zahlen, aber auch diese Nutzungsgebühr wurde 2020 ausgesetzt. Ähnliche Konzepte sind in Erlangen und Bayreuth auch für das Jahr 2021 geplant.