Kommentar: Der 1. FC Nürnberg muss aufpassen - Es droht kein Glanz, wenig Kohle, kaum Beachtung in der 3. Liga

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In Kiel hat der Club am 34. Spieltag den vorzeitigen Klassenerhalt verspielt: Nürnbergs Mikael Ishak (links) und Fabian Schleusener sitzen nach dem 1:1 enttäuscht auf dem Rasen.Frank Molter/dpa
In Kiel hat der Club am 34. Spieltag den vorzeitigen Klassenerhalt verspielt: Nürnbergs Mikael Ishak (links) und  Fabian Schleusener sitzen nach dem 1:1 enttäuscht  auf dem Rasen.Frank Molter/dpa

Der 1. FC Nürnberg sollte den Abstieg unbedingt verhindern. Ansonsten erwarten den Verein Jahre der Tristesse.

Saison 1995/96. Abstieg in die drittklassige Regionalliga Süd. Alteingesessene Club-Fans werden sich erinnern. Ein Tiefpunkt in der Geschichte des neunmaligen Deutschen Meisters. Knapp 25 Jahre später schweben erneut dunkle Wolken über dem Max-Morlock-Stadion. Der Totalschaden steht bevor!

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Als zur Saison 2008/09 erstmals in Deutschland eine eingleisige dritte Spielklasse eingeführt wurde, sollte sie zum Vorzeigeprodukt des Deutschen Fußball-Bundes werden.

Die Realität ist jedoch eine andere: Die 3. Liga ist auf dem Papier zwar eine Profiliga, wird aber eher wie eine Amateurliga finanziert. Viele Vereine wollen raus, hoch in die 2. Bundesliga, zu den Geldtöpfen. Für den Aufstieg gehen die Drittligisten finanziell ein hohes Risiko. Klappt es nicht, sind leere Kassen und höher werdende Schuldenberge die Folge. Insolvente Vereine hat es in der 3. Liga schon einige gegeben. Erholt hat sich davon bis heute kaum einer. Jüngstes und prominentestes Beispiel ist der 1. FC Kaiserslautern.

Will der Club nicht enden wie die "Roten Teufel", muss er die Relegation gewinnen. Ansonsten ist der Niedergang eines weiteren Traditionsvereins programmiert. Denn es würde nicht wie nach dem Abstieg 1996 laufen: Dem FCN gelang damals der direkte Wiederaufstieg. Im Jahr darauf marschierte er sogar bis in die Bundesliga durch. So weit denkt in Nürnberg aktuell niemand. Vielmehr geht es darum, mit allen Mitteln den Totalschaden abzuwenden.