1. FC Nürnberg: Timo Gebhart geht zu Steaua Bukarest

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Verlässt den Club: Mittelfeld-Spieler Timo Gebhart. Foto: David Ebner, dpa
Verlässt den Club: Mittelfeld-Spieler Timo Gebhart. Foto: David Ebner, dpa

Timo Gebhart sucht einen Neuanfang - außerhalb des deutschen Fußballs. Der Vertrag mit dem Mittelfeldspieler wurde aufgelöst.

Die Winterpause in der Zweiten Liga neigt sich dem Ende zu und der 1. FC Nürnberg steht mit Tabellenplatz drei äußerst gut da. Am Samstag wird es ab 13.30 Uhr ein letztes Testspiel gegen die SpVgg Unterhaching am Valznerweiher geben. Natürlich gilt der Club als Favorit gegen den Regionalliga-Verein aus Oberbayern, der im DFB-Pokal für einige Überraschungen sorgte und dort auch den FC Ingolstadt besiegte, bevor das Team gegen Bayer Leverkusen ausschied.

Bei den Nürnbergern hat sich eine wichtige Personalie nun doch noch erledigt: Der Vertrag mit Mittelfeldspieler Timo Gebhart wurde aufgelöst. Sportvorstand Andreas Bornemann ist froh: "Wir haben mit Timo gemeinsam eine Lösung gefunden. Für ihn ist jetzt der Weg für etwas Neues frei." Wegen monatelanger Leistenprobleme brachte es der gebürtige Memminger in dreieinhalb Jahren auf nur 33 Einsätze beim fränkischen Traditionsverein. Er sorgte vor allem neben dem Fußballplatz für negative Schlagzeilen: Nach einer Schlägerei wurde Gebhart vor fast genau einem Jahr zu elf Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.


"Es ist schwer, aus einer Schublade zu kommen"

Die Tat verfolgt ihn bis heute: "Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe. Aber diese Fehler sind jetzt auch sehr lange her. Man muss auch irgendwann verzeihen können. Es ist schwer, aus einer Schublade zu kommen, wenn man erst einmal drin ist. Gerade in Deutschland. Ich weiß mittlerweile, wie eine Überschrift aussieht, wenn ich ein Interview gebe. Da steht jedes Mal Bad Boy oder Skandal-Profi davor. Und so lange ich nicht spiele, kann ich dieses Image leider nicht verbessern." Jetzt sucht sein Glück woanders: "Ich will verletzungsfrei bleiben, wieder auf hohem Niveau spielen. Es wäre verfehlt als Ziel auszugeben, dass ich nächste Saison 20 Tore schießen will. Nein, ich will spielen. Ich will einen Trainer, der mir zu 100 Prozent vertraut. Dann interessiert mich auch nur das Mannschaftsziel und nicht das, was ich will."

Seine Wahl ist übrigens schon gefallen. Nachdem die Verantwortlichen von Steaua Bukarest bereits vor einiger Zeit angekündigt hatten, dass der verletzungsgeplagte Mittelfeldkämpfer zum Haupstadtklub wechselt, hat Gebhart nun dort auch den Medizincheck absolviert. "Er sagte er kommt, egal zu welchen Konditionen. Das Geld interessiert ihn nicht", erklärte Georghe Becali, Präsident von Steaua Bukarest. Der 26-jährige Gebhart soll einen Vertrag bis Saisonende beim 26-fachen rumänischen Meister unterschreiben.

Und Sportvorstand Bornemann? Der hat mit dieser Vertragsauflösung bewiesen, dass er ein gutes Händchen und Verhandlungsgeschick hat. "Wir haben einen wesentlichen Teil unserer Aufgaben gelöst", erklärt der Manager kurz und bündig.