Eine Bücherzelle im Nürnberger Land wurde zuletzt wiederholt zur Zielscheibe von Vandalismus - nun äußerte sich eine Mitarbeiterin des zuständigen Mehrgenerationenhauses zur derzeitigen Situation.
- Röthenbach: Randalierer richten mehrfach Zerstörung in beliebter Bücherzelle an
- Unter anderem Glasscheibe bereits zwei Mal zerbrochen
- Ehrenamtliche fassungslos - Angebot wird eigentlich sehr gut angenommen
- "Ganze Schubkarre": Auch Hinweisschild wird häufig missachtet
In Röthenbach im Nürnberger Land fiel eine Bücherzelle des örtlichen Mehrgenerationenhauses zuletzt wiederholt Vandalismus zum Opfer. Im Gespräch mit inFranken.de berichtet eine Mitarbeiterin der Einrichtung nun von den deprimierenden Attacken auf die Bücherzelle.
Bücherzelle in Röthenbach: Randalierer zerbrachen Glasscheibe zwei Mal
"Die Bücherzelle wird seit ihrer Eröffnung sehr gut genutzt, das Angebot wird auf jeden Fall angenommen", schildert Renate Trieb vom Mehrgenerationenhaus Röthenbach. Gemeinsam mit anderen ehrenamtlichen Helfern kümmert sie sich um die umgebaute Telefonzelle, welche seit nunmehr zwei Jahren am Luitpoldplatz steht. Doch trotz des grundsätzlichen Zuspruchs der Röthenbacher Bevölkerung fiel die Bücherzelle in der letzten Zeit wiederholt der Zerstörungswut einiger schwarzer Schafe zum Opfer.
"Jemand hat uns die Scheibe eingetreten. Nachdem sie ersetzt wurde, ist sie schon wieder kaputt gemacht worden, das war sehr ärgerlich", beschreibt Trieb die frustrierenden Vorgänge der jüngsten Vergangenheit. Zwar habe man die zerstörten Scheiben jeweils zur Anzeige gebracht, von den Tätern sei jedoch keine Spur zurückgeblieben. Auch in Kulmbach kommt es derzeit zu Fällen von Vandalismus, dort hatten es die Randalierer jedoch auf Wahlplakate abgesehen.
Bis die neue Scheibe eingesetzt wird, hätten die Mitarbeiter des Mehrgenerationenhauses übergangsweise ein Brett an der Zelle angebracht. Eine Plexiglasscheibe, welche weniger leicht zu zerstören wäre, beäugt Trieb kritisch: "Ein Büchertauschschrank lebt davon, dass man von draußen hereinschauen kann. Mit einer Scheibe aus Plexiglas wäre das deutlich schlechter möglich als bei Glas".
Trotz Hinweisschild: Zelle wird zur Ablage für unliebsame Bücher
Auch wenn die Zerstörungswut der unbekannten Übeltäter derzeit wohl für den meisten Unmut unter den Mitarbeitern des Mehrgenerationenhauses sorgt, weiß Renate Trieb auch von anderen Problemen mit dem Bücherschrank zu berichten: "Was ebenfalls immer wieder vorkommt, ist, dass Menschen die Zelle als Ablage für die Bücher nutzen, die niemand mehr lesen will".
Dazu zählt Trieb unter anderem "uralte Computerhandbücher" oder Werke, die in einem mehr oder weniger unlesbarem Zustand sind.