"Verdiente Medaille": Fränkischer Polizist mit schwerem Schicksal stolz nach Paralympics-Wettkampf

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Nürnberg: Querschnittlähmung nach Operation - Polizist gewinnt Bronze bei Paralympics
Bei den Paralympischen Spielen in Paris gelang dem fränkischen Polizisten Matthias Schindler ein großer Erfolg im Radfahren.
Nürnberg: Querschnittlähmung nach Operation - Polizist gewinnt Bronze bei Paralympics
Collage: inFranken.de; Polizei Mittelfranken; Jens Büttner / dpa

Momentan finden in Paris die Paralympischen Spiele statt, bei denen auch ein fränkischer Polizist an den Start ging. Matthias Schindler kann mit mindestens einer Medaille nach Hause gehen und erfreut damit auch seine Kollegen.

Nach den Olympischen Spielen finden vom 28. August 2024 bis zum 8. September 2024 aktuell die Paralympischen Spiele statt. Der Wettbewerb gilt als der wichtigste seiner Art für Menschen, die körperlich oder geistig beeinträchtigt sind. Für das deutsche Team geht unter anderem der fränkische Polizist Matthias Schindler an den Start. 

Der 42-Jährige konnte bei den Paralympischen Spielen 2021 in Tokio bereits eine Bronzemedaille gewinnen, den letzten Erfolg feierte Schindler, als er sich bei den Weltmeisterschaften in Glasgow 2023 die Goldmedaille sichern konnte. Seinen ersten Wettkampf bei den diesjährigen Paralympics am Mittwoch (4. September 2024) konnte er ebenfalls mit einer herausragenden Leistung bestreiten, wie das Polizeipräsidium Mittelfranken mitteilt. 

Update vom 05.09.2024: Nach schwerem Schicksalsschlag - Fränkischer Polizist gewinnt Bronze bei Paralympics 

Im Netz beglückwünscht die Polizei Mittelfranken ihren Kollegen: "Wie man unschwer erkennen kann, freut sich unser Kollege Matthias sehr über seine verdiente Medaille. Auch wir sagen herzlichen Glückwunsch zu dieser besonderen Leistung." In der Para-Cycling Disziplin Zeitfahren konnte er demnach in der Klasse C3 die BronzemedailIe holen. Im Jahr 2011 war Schindler von einem schweren Schicksalsschlag getroffen worden. 

Wegen eines Tumors in seinem Rückenmarkskanal musste er sich einer OP unterziehen - dabei lief allerdings nicht alles rund. "Nach der 6-stündigen Operation wachte ich mit einer schweren inkompletten Querschnittlähmung aus der Narkose auf. Bei der Entfernung des Tumors wurden die Nerven in meinem Rückenmark beschädigt", berichtet Matthias Schindler auf seiner Internetseite

2013 habe Schindler dann mit dem Para-Radsport begonnen und werde mittlerweile auch von der Bayerischen Polizei als Spitzensportler anerkannt, heißt es weiter. Seitdem konnte er einige große Erfolge feiern. Seinen nächsten Wettkampf bei den Paralympics in Paris bestreitet er am Samstag (7. September 2024) beim Straßenrennen.

Erstmeldung vom 02.09.2024: Nürnberger Polizist bei Paralympics 2024 - Kollegen attestieren ihm "gute Medaillenchancen"

"Ich kann sagen, dass ich ohne das Polizeipräsidium Mittelfranken niemals Weltmeister geworden wäre", erklärte Schindler nach dem Gewinn der Goldmedaille im vergangenen Jahr. "Ich war Lebenszeitbeamter, als ich 2011 mit einer inkompletten Querschnittlähmung aus der Tumor-Entfernungsoperation erwachte", berichtete er damals von seinem tragischen Schicksalsschlag.

"In der gesamten Rehazeit sowie meinem Weg zum Spitzensportler standen meine Dienststelle, die Polizeiinspektion Mittelfranken, sowie das Präsidium immer hinter mir", zeigte er sich dankbar. Auch für die diesjährigen Paralympics drücken ihm die Kollegen wieder die Daumen und attestieren ihm "gute Medaillenchancen".

Schindler wird demnach gleich in zwei Disziplinen an den Start gehen. Am 4. September um 8 Uhr werde er zunächst "in seiner Paradedisziplin", dem Zeitfahren auf der Straße, starten, ehe er dann am 7. September um 9.30 Uhr im Straßenrennen antritt. Weitere Nachrichten aus Nürnberg findet ihr in unserem Lokalressort.