Dennoch müsse damit gerechnet werden, dass sich einige Menschen nach Kontakt mit dem Virus trotz Impfung anstecken, wenn auch zumeist ohne Krankheitszeichen, und dabei auch infektiöse Viren ausscheiden. "Daher ist es äußerst wichtig, auch nach einer vollständigen Impfung die allgemein empfohlenen Schutzmaßnahmen (AHA+L Formel – Abstand mindestens 1,5 Meter, Hygieneregeln beachten – geschütztes Husten, Niesen und gründliches Händewaschen – im Alltag eine Maske tragen und lüften) weiterhin einzuhalten", so Günther.
Maßnahmen in Nürnberg
Nürnberg hat nach Angaben der Stadt bereits mit Drittimpfungen für vulnerable Gruppen begonnen, vor allem bei älteren Personen. In dieser Altersgruppe sinke die Immunabwehr bereits nach circa sechs Monaten nach der Zweitimpfung ab. Aufklärung und Impfangebote sollen vor allem junge Erwachsene erreichen. Mit Impfaktionen unter anderem in Stadtteilen mit höherer Inzidenz, an gut besuchten Orten wie dem Hauptmarkt, in Kinos oder im Tiergarten und in Gemeinschaftsunterkünften werde das Gesundheitsamt im Zusammenwirken mit mobilen Impfteams niederschwellige
Impfangebote machen.
Bereits jetzt zeige sich, dass die Zahl der Erstimpfungen wieder zunimmt. Das Robert Koch-Institut sei indes dabei, eine neue Formel für Parameter für den Verlauf der Pandemie zu entwickeln.
"Eine Inzidenz nach Altersgruppen wäre denkbar mit besonderem Blick auf die Werte der Über-60-Jährigen", so die Stadt. Die Sieben-Tage-Inzidenz bilde trotz aller Einschränkungen die Entwicklung am besten ab. "Sinnvoll wäre es, zusätzlich die Testquote, Impfquote, Belegungsquote und die Quote der Intensivpatienten zu berücksichtigen und den Reproduktionswert (R-Wert) als Parameter für den weiteren Umgang mit der Pandemie zu berücksichtigen."
"Obwohl wir nicht wissen, wie sich die Lage entwickelt, versuchen wir genügend Unterstützerinnen und Unterstützer zu gewinnen, um die zukünftigen Aufgaben zu bewältigen", sagt Stefan Sembritzki, betriebswirtschaftlicher Leiter des Gesundheitsamts. "Dankenswerterweise haben einige Behörden bereits zugesagt, das Gesundheitsamt personell weiterhin zu unterstützen. Polizei, THW, Bundeswehr, das statistische Landesamt und andere haben uns in der Vergangenheit bereits sehr geholfen."
Gesundheitsamt hat Software zur Kontaktnachverfolgung umgestellt
Das Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg hat seine Software zur Corona-Kontaktnachverfolgung ferner im August 2021 auf Sormas umgestellt. Der Umstieg ist von der selbst entwickelten Software zum Corona Contact Management (Covid-Pis) auf die bundesweit einheitliche Software erfolgt. Sormas soll die Zusammenarbeit des Gesundheitsamts mit Infizierten und Kontaktpersonen, Schulungen von Beschäftigten in der Kontaktnachverfolgung und die Zusammenarbeit von Gesundheitsämtern erleichtern.