Das Nürnberger Seniorenheim St. Elisabeth leidet unter massivem Personalmangel. Von den 166 Angestellten fallen aktuell 104 krankheitsbedingt aus - das sind knapp zwei Drittel aller Mitarbeiter.
Das Senioren- und Pflegezentrum St. Elisabeth in Nürnberg hat mit akuter Personalnot zu kämpfen. Die Einrichtung sucht händeringend Unterstützung. Besonders heikel: Aktuell ist das Heim massiv von einem Corona-Ausbruch betroffen. 199 der 246 Bewohner sind mit dem Virus infiziert. Doch damit nicht genug: Auch 19 Angestellte haben sich angesteckt. Hinzu kommen etliche andere Krankheitsfälle innerhalb der Belegschaft. "Von unseren 166 Mitarbeitern fallen momentan 104 aus", berichtet Geschäftsführerin Gina Fancello inFranken.de. Das sind knapp zwei Drittel der Arbeitnehmer. "Das ist das größte Problem, das wir haben. Wir arbeiten mit absoluter Notbesetzung."
"Wir haben seit gut drei Wochen mit Corona zu kämpfen", sagt Fancello. Ihr zufolge hat sich die Einrichtung gleich zu Beginn des Ausbruchs an zahlreiche behördliche Stellen gewandt. "Wir haben überall um Hilfe und Unterstützung gebeten, leider ohne Erfolg", schreibt die für das St.-Elisabeth-Heim zuständige Alwo-Unternehmensgruppe auf ihrer Facebook-Seite. "Insbesondere werden von Woche zu Woche mehr und mehr Mitarbeiter positiv getestet. Wir fürchten bei diesem Tempo bald nicht mehr ausreichend Personal zu haben, um die Versorgung sicherzustellen."
Seniorenheim "extrem von Corona betroffen" - Einrichtung bittet um Hilfe
Seit dem 9. Dezember sind 34 Heimbewohner gestorben. Noch ist allerdings unklar, wie viele davon mit dem Coronavirus infiziert waren. "Wir bitten um Eure HILFE! In unserer Einrichtung St. Elisabeth in Nürnberg sind wir extrem von Corona betroffen" heißt es in dem Facebook-Post.
Von der Politik zeigen sich die Verantwortlichen enttäuscht. "Von dem in der Presse versprochenen Pflegepool und unterstützenden Pflegepersonal keine Spur", kritisieren die Betreiber. "Wir brauchen aber dringend Unterstützung. Jegliche Hilfe ist willkommen, kontaktiert uns bitte, wenn ihr aus der Pflege seid und die Möglichkeit habt auszuhelfen. Unsere Bewohner benötigen Eure Hilfe!"
Zwar würden im Zuge des Katastrophenschutzes womöglich Pflegekräfte aus anderen Einrichtungen ins Pflegezentrum St. Elisabeth geschickt. "Diesbezüglich warten wir aber noch auf Rückmeldung." Bis dies so weit ist, richtet die Geschäftsführerin des Heims einen Appell an freiwillige Helfer: "Auch Angehörige von Bewohnern können uns unterstützen - etwa bei der Essensausgabe. Die Schutzausrichtung kriegen sie von uns", erklärt Fancello. "Wir sind noch nicht über dem Berg. Wir brauchen jede helfende Hand."
Corona-Anstieg in Nürnberger Pflegeheimen
Unterdessen meldet das Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg eine weitere Zunahme von Covid-19-Erkrankungen in Nürnberger Pflegeheimen. Die Zahl der gemeldeten Fälle ist demnach innerhalb einer Woche um ein Drittel auf 883 bestätigte akute Infektionen gestiegen (Stand: 28. Dezember 2020). Das entspricht einem Viertel der aktuellen Corona-Fälle in Nürnberg insgesamt. Nach Angaben der Stadt sind zwei Drittel der 56 Nürnberger Pflegeheime derzeit von Corona betroffen.
In einem Pflegeheim in Bayreuth durfte ein Betreuer indes nicht zu einer sterbenden Seniorin, weil er die falsche Corona-Maske trug. "Die Geschichte ist tragisch", räumt der Heimleiter ein. Er bedauert den Vorfall und spricht von einem Fehler.
Wie kann das sein, dass Personen, denen man die Hochrisikogruppe der Senioren anvertraut, in einer derart hohen Prozentzahl mit Corona infiziert sind? Und wenn sich dann die Bewohner der Pflegeheime in großer Zahl anstecken, ist das Geschrei groß. Dafür dürfen die nun keine Besucher mehr empfangen, was besonders über Weihnachten für viele Tränen gesorgt hat. Warum testet man die Pfleger / Mitarbeiter eines Heims nicht täglich? Da wird ständig ein Riesenbrimborium um eine so genannte Jahrhundertpandemie gemacht und dann so eine Schlamperei! Das versteht doch kein Mensch!