"Finanziell nicht möglich": Fränkischer Unverpacktladen steht vor dem Aus - Betreiber erklärt Probleme

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Nürnberg: Unverpackt-Laden "ZeroHero" vor dem Aus
Arthur Koenig, Geschäftsführer des Unverpackt-Ladens "ZeroHero", äußert sich zur aktuellen Lage.
Nürnberg: Unverpackt-Laden "ZeroHero" vor dem Aus
Daniel Karmann (dpa)
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Arthur Koenig, Geschäftsführer des Unverpackt-Ladens "ZeroHero", äußert sich zur aktuellen Lage.
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Arthur Koenig, Geschäftsführer des Unverpackt-Ladens "ZeroHero", äußert sich zur aktuellen Lage.
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Arthur Koenig, Geschäftsführer des Unverpackt-Ladens "ZeroHero", äußert sich zur aktuellen Lage.
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Arthur Koenig, Geschäftsführer des Unverpackt-Ladens "ZeroHero", äußert sich zur aktuellen Lage.
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Nürnberg: Unverpackt-Laden "ZeroHero" vor dem Aus
Arthur Koenig, Geschäftsführer des Unverpackt-Ladens "ZeroHero", äußert sich zur aktuellen Lage.
Nürnberg: Unverpackt-Laden "ZeroHero" vor dem Aus
Daniel Karmann (dpa)

Der Unverpackt-Laden "ZeroHero" in Nürnberg schließt bald seine Türen für immer. Geschäftsführer Arthur Koenig äußert sich zu den Hintergründen.

  • Nürnberg: Unverpackt-Laden "ZeroHero" schließt bald für immer 
  • "Aus eigener Kraft schaffen wir das nicht mehr": Inhaber äußert sich 
  • "Treffen vom Grundkonzept den Nerv der Zeit": Expertin gibt Einschätzung ab 

Die Unverpackt-Läden in Deutschland stecken wegen steigender Lebensmittelpreise und eines verändertes Konsumverhaltens nach Corona in der Krise. Etliche Läden mussten im vergangenen Jahr aufgeben. Rund 270 Geschäfte gibt es nach Zahlen des Verbands der Unverpackt-Läden zurzeit in Deutschland - etwa 70 weniger als noch Anfang 2022. Die Unverpackt-Branche stehe angesichts steigender Lebensmittelpreise und Kaufzurückhaltung genauso wie viele andere Geschäfte vor Herausforderungen, heißt es vom Verband. So steht zum Beispiel auch der Nürnberger Laden "ZeroHero" vor dem Aus.

Unverpackt-Laden "ZeroHero" in Nürnberg schließt bald - "finanziell nicht möglich"

Schon auf den ersten Blick sieht man: Hier geht etwas zu Ende. Ein leerer Lebensmittelspender reiht sich an den anderen. Bis auf getrocknete Bananenchips, Quinoa, einige Kräuter und Gewürze gibt es bei "ZeroHero" fast nichts mehr zu kaufen. Sobald alles weg ist, wird Arthur Koenig seinen Unverpackt-Laden in Nürnberg aufgeben. "Aus eigener Kraft schaffen wir das nicht mehr. Das ist finanziell nicht möglich", sagt er. Dabei lief es eine Zeit lang so gut, dass "ZeroHero" 2019 eine zweite Filiale im nahe gelegenen Erlangen eröffnen konnte. Diese ist bereits dicht. Vielerorts in Deutschland machten damals Unverpackt-Läden auf. Doch wie Koenigs Laden stecken nun viele in der Krise.

Bei "ZeroHero" begannen die Probleme mit Corona. "Davon haben wir uns eigentlich nie erholt", sagt Koenig. In der Zeit hätten sich die Menschen daran gewöhnt, schnell einkaufen zu gehen - oder online. "Der Einkauf im Unverpackt-Laden dauert natürlich länger." Man müsse vorher überlegen, was man brauche, entsprechende Gefäße mitbringen, die Lebensmittel abfüllen und wiegen. Aus Sicht der Nachhaltigkeitsexpertin Petra Süptitz vom Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK ist das ein Grund für die Schwierigkeiten der Unverpackt-Läden. "Wir sind alle gestresst und haben viel zu tun. Einkaufen ist etwas, das schnell gehen muss."

Zudem kauften viele Menschen zurzeit sehr preisbewusst ein, sagt Süptitz. Nachhaltige Produkte seien ihnen zwar nach wie vor wichtig. "Sie kaufen diese aber nicht mehr im Fachhandel, sondern im Discounter oder als Handelsmarken." Die Unverpackt-Idee hält die Expertin trotzdem nicht für gescheitert. "Die Unverpackt-Läden treffen vom Grundkonzept den Nerv der Zeit. Es ist eher eine Frage, wie man es richtig macht und seine Kundschaft begeistert." Auch beim Verband der Unverpackt-Läden blickt man optimistisch in die Zukunft: 115 neue Läden sind demnach gerade in Planung.