Corona-Krise in Frankens Bordell-Hochburg: Für viele Prostituierte geht es um die Existenz
Prostituierte in Nürnberg trifft die Corona-Krise besonders hart. Offiziell dürfen sie nicht mehr arbeiten. Nun droht den Frauen, die meist aus dem Ausland stammen, die Obdachlosigkeit. Hilfe vom Staat gibt es oftmals nicht.
In der Corona-Krise fallen den Prostituierten in Nürnberg die Einnahmen komplett weg, nun müssen sie um ihre Existenz bangen. Symbolfoto: Permamentka/Pixabay.com
Prostitution in Corona-Krise – so geht es Sex-Arbeiterinnen in Frankens Bordell-Hochburg Nürnberg: Vor knapp sechs Wochen verkündete Kanzlerin Angela Merkel länderübergreifende Maßnahmen, „die es in unserem Land so noch nicht gegeben hat.“ Dazu zählte das Schließen von Prostitutionsstätten, Bordellen und ähnlichen Einrichtungen. Viele Sex-Arbeiterinnen bangen nun um ihre Existenz.
Sex-Arbeiterinnen in Nürnberg droht Obdachlosigkeit
„Sex-Arbeiterinnen trifft die Corona-Krise sehr hart“, erklärt Manuela Göhring von Kassandra e.V. im Gespräch mit inFranken.de. Betroffen seien in Nürnberg damit etwa 1000 bis 1500 Frauen, mutmaßt Göhring. „Durch die Verbote fallen nämlich alle Einnahmen von Prostituierten weg – das wiederum hat eine Wohnungsnot zur Folge, da viele Frauen keine private Wohnung haben“, erklärt sie.
Viele Bordellbetreiber ließen die Prostituierten deshalb vorübergehend in den Zimmern wohnen. „Das wird zum Glück vom Ordnungsamt geduldet, denn normal darf man ja nicht am Arbeitsplatz übernachten.“ Andere Prostituierte hätten sich noch in ihre Heimatländer flüchten können, wieder andere seien nun – im schlimmsten Fall – obdachlos.