Die 34-Jährige nahm eine Bierflasche und schleuderte sie mit voller Wucht in den Kinderwagen. Dabei traf sie den Säugling, der dann noch lauter schrie. Die Flasche nahm sie wieder aus dem Kinderwagen, zerschlug sie an einer Hauswand und flüchtete. Der Zeuge nahm die Verfolgung auf.
Mutter flüchtet und wirft Kinderwagen um
Während der Flucht warf sie den Kinderwagen um, der sich daraufhin überschlug. Das Kind fiel heraus. Zeugen, die die Mutter verfolgt hatten, hoben den Säugling vom Boden auf und konnten ihn so vor seiner Mutter retten.
Die Frau kümmerte sich nicht um ihr Kind, sie flüchtete weiter und kletterte auf einer Fußgängerbrücke der Südwesttangente über das Geländer. Mehreren Passanten gelang es, sie zu ergreifen und festzuhalten. Sie leistete heftige Gegenwehr. Polizisten mussten ihr schließlich Handfesseln anlegen.
Baby muss ins Krankenhaus
Ein Notarzt kümmerte sich um den Säugling. Der Mediziner stellte Verletzungen fest, die vorsorglich im Krankenhaus behandelt wurden. Lebensgefahr bestand nicht.
Bei der Polizei randalierte die 34-Jährige weiter und pinkelte unter anderem in die Eingangspforte. Sie weigerte sich, selbst zu gehen. Deshalb wurde sie mit einem Rollstuhl in eine Zelle gefahren und im Anschluss bewacht. Ein Alkoholtest ergab wenig später einen Wert von mehr als 1,3 Promille. Die Polizei vermutet außerdem, dass die Mutter unter Drogen stand. Darauf deute ihr Verhalten hin, berichtet die Polizei. Eine Ermittlungsrichterin ordnete deshalb die Blutentnahme an.
Arzt: keine schweren Verletzungen
Während die Frau auf Grund ihres Auftretens und offensichtlich geistig verwirrten Zustandes in eine Fachklinik eingewiesen werden musste, liegt ihr Säugling noch im Krankenhaus und wird behandelt.
Laut eines Arztes trug er glücklicherweise keine schwereren Verletzungen davon. Das Jugendamt Nürnberg übernimmt die weitere Betreuung.
Das Fachkommissariat der Kripo Nürnberg hat die Ermittlungen, unter anderem wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen und gefährlicher Körperverletzung, übernommen.