Weitere Verhandlungsrunden sollen nach bisherigem Plan am 21. und 22. März sowie am 16. und 17. Mai 2022 stattfinden, bestätigt der stellvertretende Geschäftsführer von Verdi Oberfranken-West, Dirk Schneider, gegenüber inFranken.de. In der Forchheimer Innenstadt soll es etwa am Dienstag verschiedene Aktionen der Gewerkschaft geben. "Es wird nur für kommunale Einrichtungen verhandelt. Direkt davon betroffen sind allerdings auch ausdrückliche Anwender des TVÖD SuE (Anm. d. Red.: Tarifvertrag Öffentlicher Dienst - Sozial- und Erziehungdienst). Und weiter hat ein zukünftiger Abschluss natürlich auch Strahlkraft auf kirchliche sowie private Träger, da sich diese oft auf den TVÖD beziehen beziehungsweise sich daran orientieren", so Schneider.
Weder im östlichen noch westlichen Oberfranken werde es aber Arbeitsniederlegungen geben, so Schneider. In Bamberg etwa betreibe die Stadt gar keine kommunale Kita und es falle zugleich "keiner der Träger in Bamberg unter diesen Tarifvertrag", erklärt die Stadt auf Anfrage. Auch im Landkreis sind laut Landratsamt keine geschlossenen Kitas für morgen gemeldet. Anders ist die Lage in Mittelfranken, wo sich viele Eltern auf einen Kita-freien Tag einstellen müssen.
Rund 140 Kitas in Nürnberg zum Streik aufgerufen - auch Fürth und Schwabach betroffen
In Erlangen liegen dem zuständigen Jugendamt "bis dato noch keine Informationen aus den städtischen Einrichtungen vor", erklärt ein Sprecher. Die Kontaktaufnahme erfolge "direkt durch die Einrichtungen zu den Eltern als Vorabinformation". Eine Notbetreuung sei nicht eingerichtet. "In Erlangen wird es eine kleine eigene Aktion geben, die zentralen Streikaktivitäten finden in Mittelfranken in Nürnberg statt", so eine Sprecherin von Verdi-Mittelfranken gegenüber inFranken.de. Um 10.30 Uhr beginnt in Erlangen am Großparkplatz hinter dem Hauptbahnhof eine Streik-Demonstration statt, die kurz vor 12 Uhr mit einer Abschlusskundgebung auf dem Rathausplatz enden soll.
In Nürnberg sind die rund 140 städtischen Kindertageseinrichtungen am Dienstag zum Warnstreik aufgerufen worden, berichtet die Stadt. Hier werde eine Notbetreuung eingerichtet. Das Jugendamt bittet alle betroffenen Eltern, "für eine alternative Betreuungsmöglichkeit des Kindes oder der Kinder zu sorgen". Für familiäre Notlagen stünden Notdiensteinrichtungen zur Verfügung. Die Eltern werden außerdem gebeten, bei Unklarheiten mit ihrer Kita abzuklären, "ob diese bestreikt wird und welche Notdiensteinrichtung das Kind gegebenenfalls betreuen kann", heißt es.
Die zentrale Streikkundgebung beginnt in Nürnberg ab 14.30 Uhr auf dem Kornmarkt und soll bis mindestens 18 Uhr dauern, am Rathaus ist eine abschließende Kundgebung geplant. In Schwabach sei in den vier städtischen Kindertageseinrichtungen (Anne-Frank-Kindergarten, Kindergarten Forsthof, Altstadt Haus der Kinder und Waldemar-Bergner-Kindergarten) zum Warnstreik aufgerufen worden, heißt es aus dem Rathaus. Welche Einrichtungen tatsächlich bestreikt werden, entscheide sich erst kurzfristig, so die Stadt. In Fällen einer Kindeswohlgefährdung sei das Krisentelefon unter 09122 860-364 von 8 bis 16 Uhr besetzt. Komplette Arbeitsniederlegungen gebe es am Dienstag auch in Fürth und Schweinfurt, so Verdi in einer Mitteilung. In Würzburg soll es am Dienstag von 7.45 Uhr bis 16 Uhr zu Streikaktionen von Beschäftigten in Behinderteneinrichtungen kommen.
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