In Nürnberg blockierten am Dienstag (16. August 2022) Klimaaktivisten der "Letzten Generation" und "Extinction Rebellion" den Verkehr vor dem Hauptbahnhof.
Nürnberg: Klima-Aktivisten sorgen für Chaos vor Hauptbahnhof
"Letzte Generation" und "Extinction Rebellion" blockieren Fahrbahn - mit teils kuriosen Mitteln
Betroffener Autofahrer erbost: "Art und Weise völlig falsch - das bringt gar nichts"
Weitere "massive Störungen" angekündigt
Am Dienstagnachmittag, dem 16. August 2022, kam es in Nürnberg zu Chaos im Straßenverkehr. Mitglieder der Klimaorganisationen "Letzte Generation" und "Extinction Rebellion" protestierten zum Teil mit kuriosen Mitteln vor dem Nürnberger Hauptbahnhof und legten mit Blockade-Aktionen den Verkehr lahm.
Chaos vor Nürnberger Hauptbahnhof: Klima-Protestaktion legt Straßenverkehr lahm
Laut einer aktuellen Mitteilung des Polizeipräsidiums Mittelfranken klebten sich 16 Personen auf der Fahrbahn fest. Mehrere Aktivisten befestigten sich zudem an Ampel- und Oberleitungsmasten. Wie in der Bildergalerie zu sehen ist, befanden sich außerdem mehrere Bierbänke und ein Klavier inklusive Musiker auf der Fahrbahn.
Laut Zoey Ruge, Sprecherin von "Letzte Generation", sollen etwa 30 Helfer und Helferinnen "im Hintergrund den Straßenraum" gestaltet haben. In einem Gespräch mit News5 berichtet sie, dass die Aktion symbolisch 100 Sekunden vor 12 Uhr gestartet sei, da die "Weltuntergangsuhr" seit zwei Jahren auf dieser Zeit stehen würde.
"Wir werden diese Blockade aufrechterhalten, bis wir entfernt werden. Wir werden nicht freiwillig aufstehen und gehen", meinte die 22-jährige Zoey Ruge. Die "Störung des Alltags" solle Aufmerksamkeit auf "viele kommende Notfälle in den nächsten Jahren" schaffen. Des Weiteren solle die Aktion "Leben retten und nicht gefährden". Deshalb würden auch Krankenwagen sowie Notärzte durchgelassen werden, betonte sie.
"Leute in Berlin interessiert das nicht": Nürnberger Autofahrer zeigt null Verständnis für Klima-"Protest"
Die Einsatzkräfte der Polizei sperrten den betroffenen Bereich ab und leiteten den Verkehr weiträumig um. Der Polizei zufolge konnten die Fahrzeuge, die unmittelbar von den Aktivisten blockiert worden waren, nach Eintreffen der Beamten nach und nach ausgeleitet werden. Trotzdem zeigten sich einige, blockierte Autofahrerwenig begeistert von der Aktion.
"Ich finde die Art und Weise völlig falsch - das bringt gar nichts. Leute, die keine Macht über die Politik haben, festzusetzen, ist der falsche Ansatz. Die Leute in Berlin, den Umweltminister, interessiert das nicht. Das hat gar keine Auswirkungen", meint der betroffene Autofahrer Kaan Götürmen gegenüber News5. Im Gegensatz dazu zeigt sich eine andere Autofahrerin zustimmender: "Ich finde den Grund richtig. Es geht ja auch um unsere Kinder."
Zu länger andauernden Verkehrsbehinderungen im direkten Umfeld des Hauptbahnhofs kam es nach Angaben der Polizei nicht mehr. Letztlich lösten die Polizeibeamten die Versammlung auf und konnten die Fahrbahn in Richtung Bahnhofstraße um 13.30 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben. Die Straße in Fahrtrichtung Plärrer blieb jedoch bis zum Ende der polizeilichen Maßnahmen gegen 15 Uhr gesperrt.
Klimaaktivisten kündigen weitere "massive Störungen" des Nürnberger Verkehrs an
Inzwischen leitete die Nürnberger Kriminalpolizei wegen des Verdachts der Nötigung entsprechende strafrechtliche Ermittlungsverfahren gegen die beteiligten Personen ein. Laut der Polizei Nürnberg wurden während des Einsatzes weder Kräfte von Polizei und Feuerwehr noch Aktivisten verletzt.
Die Aktivistengruppe plant in Nürnberg zwischen Montag, dem 15. August 2022 und Freitag, dem 19. August weitere "massive Störungen" des Verkehrs. Das geht aus einer aktuellen Pressemitteilung hervor. Mit den Blockaden weiterer "neuralgischer Autostrecken in Nürnberg" wolle man die Bevölkerung auch dazu bewegen, auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen.
"Allen Bürger*innen, die Behinderungen vermeiden wollen, wird in dieser Woche die Nutzung des ÖPNV empfohlen", schreibt die Organisation "Letzte Generation".
Für mich gibt es den Unterschied zwischen Protest und Nötigung. Hier handelt es sich um Nötigung und das ist zurecht eine Straftat. jeder der diese Nötigung unterstützt (auch die Presse durch Würdigung) hat Mit-Schuld. Aber der Rechtstaat wird gedehnt nach "Gutdünken". Das Geschrei wäre groß würden sich Russen festkleben!
Angesichts der Hitzerekorde, der versiegten Flüsse, der vertrockneten oder verbrannten Wälder, ausgedörrten Böden, die erst nach zwei Monaten Dauerregen wieder "normal" werden (ich spreche von Deutschland - die Klimakrise ist hier angekommen!) - angesichts der Tatsache, dass wir vermutlich in zwei Jahren die 1,5 Grad Erderwärmung überschreiten werden (trotz aller Versprechen von Paris) und dass wir damit vermutlich zu viele Kippelemente lostreten werden, um eine kaskadenhafte Hitzespirale noch aufhalten zu können, angesichts der Tatsache, dass die Friday For Future Bewegung 2019 weltweit die größten Massenproteste aller Zeiten auf die Beine stellen konnte - ohne etwas Nennenswertes zu bewirken (kurz darauf legte die Bundesregierung ihr Klimapaket(chen) vor, das ein Jahr später vom Bundesverfassungsgericht als ungerecht gegenüber zukünftigen Generationen gerügt wurde), wundert es da, wenn Menschen zu ungewöhnlichen Mitteln greifen, um endlich gehört zu werden? Die Gesellschaft muss anscheinend immer wieder angestupst, vielleicht sogar wachgerüttelt werden, denn dass die Klimakrise von vielen verdrängt wird, sieht man an zahllosen Beispielen. Deswegen haben die Aktivisti wohl auch nur die Autos blockiert, alle anderen Verkehrsteilnehmer:innen genossen vermutlich diese neue Freiheit und Gelassenheit an einem Ort, den man ansonsten nur hastig durchquert - um dann minutenlang an der Ampel den Blechlawinen zusehen und ihre Abgase einatmen zu müssen.
Für mich gibt es den Unterschied zwischen Protest und Nötigung. Hier handelt es sich um Nötigung und das ist zurecht eine Straftat. jeder der diese Nötigung unterstützt (auch die Presse durch Würdigung) hat Mit-Schuld. Aber der Rechtstaat wird gedehnt nach "Gutdünken". Das Geschrei wäre groß würden sich Russen festkleben!
Angesichts der Hitzerekorde, der versiegten Flüsse, der vertrockneten oder verbrannten Wälder, ausgedörrten Böden, die erst nach zwei Monaten Dauerregen wieder "normal" werden (ich spreche von Deutschland - die Klimakrise ist hier angekommen!) - angesichts der Tatsache, dass wir vermutlich in zwei Jahren die 1,5 Grad Erderwärmung überschreiten werden (trotz aller Versprechen von Paris) und dass wir damit vermutlich zu viele Kippelemente lostreten werden, um eine kaskadenhafte Hitzespirale noch aufhalten zu können, angesichts der Tatsache, dass die Friday For Future Bewegung 2019 weltweit die größten Massenproteste aller Zeiten auf die Beine stellen konnte - ohne etwas Nennenswertes zu bewirken (kurz darauf legte die Bundesregierung ihr Klimapaket(chen) vor, das ein Jahr später vom Bundesverfassungsgericht als ungerecht gegenüber zukünftigen Generationen gerügt wurde), wundert es da, wenn Menschen zu ungewöhnlichen Mitteln greifen, um endlich gehört zu werden?
Die Gesellschaft muss anscheinend immer wieder angestupst, vielleicht sogar wachgerüttelt werden, denn dass die Klimakrise von vielen verdrängt wird, sieht man an zahllosen Beispielen. Deswegen haben die Aktivisti wohl auch nur die Autos blockiert, alle anderen Verkehrsteilnehmer:innen genossen vermutlich diese neue Freiheit und Gelassenheit an einem Ort, den man ansonsten nur hastig durchquert - um dann minutenlang an der Ampel den Blechlawinen zusehen und ihre Abgase einatmen zu müssen.