Familie gewaltsam getötet - Todesursache der Schwester geklärt

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In Reutlingen und Umgebung wurden an drei Orten Tote entdeckt. Die Polizei vermutet ein Tötungsdelikt innerhalb einer Familie und prüft weitere Details.

Update vom 28.11.2025: Todesursache der Schwester geklärt

Nach der Gewalttat mit fünf Toten im Landkreis Reutlingen ist die Todesursache der Schwester des mutmaßlichen Täters geklärt. Die 60-Jährige sei mit einem spitzen Gegenstand tödlich verletzt worden, teilten die Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Weitere Details zur Tatwaffe nannten die Ermittler nicht. Die Frau war am Dienstag in ihrer Wohnung in Reutlingen von einer Pflegekraft entdeckt worden.

Der mutmaßliche Täter soll auch seine Ehefrau und die beiden erwachsenen Söhne und sich selbst getötet haben. Alle vier kamen laut Polizei durch Schussverletzungen zu Tode. Für die Taten soll der Deutsche einen Revolver benutzt haben, den er legal besessen habe, so die Ermittler weiter.

15 Waffen waren im Besitz des Tatverdächtigen

Es war laut dem Landratsamt Reutlingen als zuständiger Waffenbehörde nicht die einzige Waffe des registrierten Jägers. 13 Gewehre und zwei Kurzschusswaffen - darunter der Revolver - seien im Besitz des Mannes gewesen, teilte das Landratsamt auf Nachfrage mit. Zuvor hatten die "Stuttgarter Zeitung" und die "Stuttgarter Nachrichten" darüber berichtet. 

Zuletzt war der Mann nach Informationen der Waffenbehörde entsprechend der gesetzlichen Vorgaben im Jahr 2024 überprüft worden. Dabei habe er seine Zuverlässigkeit nachgewiesen. "Es gab keine Beanstandungen", hieß es vom Landratsamt.

Die Frage nach dem Motiv

Unklar sei weiter das Motiv des 63-Jährigen, so die Polizei. Eine 40-köpfige Ermittlungsgruppe arbeite mit Hochdruck das Tatgeschehen auf. Die Ermittlungen seien wegen der drei Tatorte in Reutlingen, Pfullingen und der Gemeinde St. Johann und den fünf Toten sehr umfangreich, hatte ein Polizeisprecher erklärt. Die Leichen waren am Dienstag gefunden worden. 

Mögliche Zeugen sollen vernommen werden, darunter auch weitere Angehörige der Toten. Die Polizei hatte mitgeteilt, dass die getötete Ehefrau des Mannes nicht die Mutter der getöteten Söhne gewesen sei.

Obwohl der Tatverdächtige tot ist, wollen die Ermittler die Hintergründe so gut es geht aufdecken. Neben dem Motiv und den Hintergründen sei auch die Abfolge der Taten offen, sagte ein Polizeisprecher. Die Akte soll erst geschlossen werden, wenn alles so gut ermittelt sei, wie es eben gehe. "In diesem Fall kann das Wochen dauern."

Update vom 26.11.2025, 15.45: Todesursache der Schwester wirft Rätsel aus

Nach der Gewalttat im Raum Reutlingen, bei der ein Mann vier Familienmitglieder und sich selbst getötet haben soll, untersuchen die Ermittler die Todesursache der Schwester. Die 60 Jahre alte Frau habe keine Schussverletzungen aufgewiesen, sagte ein Polizeisprecher. Man müsse nun prüfen, woran die Frau gestorben sei. 

Die Leiche war nach Angaben der Polizei am Dienstagmorgen von einer Pflegekraft in einer Wohnung entdeckt worden. Schnell habe sich ein Verdacht gegen den Bruder der Frau ergeben.

Der 63 Jahre alte Mann steht laut Polizei im Verdacht, seine Schwester, seine Ehefrau, seine beiden Söhne und dann sich selbst getötet zu haben. Bis auf die Schwester wiesen demnach alle Toten Schussverletzungen auf. Eine mögliche Tatwaffe fanden die Ermittler neben dem Toten und seiner Frau liegend. Ob der Mann, der laut Polizei als Jäger registriert war, die Waffe legal besaß, ist Gegenstand der Ermittlungen. Man müsse prüfen, ob die Waffen im Waffenschein des Mannes eingetragen sei, sagte ein Polizeisprecher.

Original vom 26.11.2025, 13.25 Uhr: Vier Familienmitglieder und danach sich selbst getötet?

Ein Mann soll im Großraum Reutlingen seine Ehefrau, seine beiden Söhne, seine Schwester und dann sich selbst getötet haben. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, wurden die Toten am Dienstag in Reutlingen, Pfullingen und St. Johann in Baden-Württemberg gefunden.

Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft wird "wegen des Verdachts eines innerfamiliären Tötungsdelikts" ermittelt. Tatverdächtig sei der 63 Jahre alte Deutsche, Hinweise auf einen Fremdtäter gebe es derzeit keine. 

Ermittler finden nach und nach fünf Tote

Wie die Polizei mitteilte, hatte zunächst eine Pflegekraft am Dienstagmorgen die leblose 60 Jahre alte Schwester des Mannes in ihrer Wohnung in Reutlingen gefunden. Es habe sich herausgestellt, dass die Frau tödliche Verletzungen erlitten habe. Schnell habe sich ein Verdacht gegen den Bruder der Frau ergeben. 

Bei der Durchsuchung von dessen Wohnhaus in Pfullingen fanden Spezialeinsatzkräfte am Dienstagabend die Leichen des 63-Jährigen und seiner 57 Jahre alten Ehefrau. Beide hätten Schussverletzungen aufgewiesen, die mutmaßliche Tatwaffen fanden die Ermittler neben den Toten. Ob der Mann die Waffe als Jäger legal besaß, werde derzeit geprüft. 

Anschließend durchsuchten die Einsatzkräfte die Firmenräume des Mannes in St. Johann. Dort fanden sie die Leichen der 27 und 29 Jahre alten Söhne des Mannes. Auch sie hätten Schussverletzungen.

Hinweis der Redaktion: Wir berichten für gewöhnlich nicht über Selbstmorde. Eine Ausnahme bilden Fälle von großem öffentlichen Interesse. Bei der Telefonseelsorge erreichst du unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Hilfe in schwierigen, möglicherweise ausweglos erscheinenden Situationen. Innerhalb von Bayern kannst du dich alternativ unter der 0800-6553000 beim Netzwerk Krisendienste Bayern melden. Dort bekommst du rund um die Uhr qualifizierte Hilfe in psychischen Krisen und Notfällen. Unter www.frnd.de ("Freunde fürs Leben") findest du zudem weitere Informationen und Hilfsangebote.

Vorschaubild: © Christoph Schmidt (dpa)