Bald ein Jahr ist es her, dass das Herz des beliebten fränkischen Komikers "Bembers" völlig unerwartet aufhörte zu schlagen. Nun kündigen seine Bandkollegen von "Wassd scho? Bassd scho!" ihr Comeback an.
Bald jährt sich der Todestag des fränkischen Kult-Comedians und Musikers "Bembers" (bürgerlich Roman Sörgel) aus Nürnberg zum ersten Mal. Im vergangenen Januar war "Bembers" nach Schilderung eines Bandkollegen "einfach umgefallen" und konnte nicht wiederbelebt werden.
Bevor er im Jahr 2011 als Komiker begann, ein Millionenpublikum zu erreichen, war Sörgel vor allem als Sänger der Band "Wassd scho? Bassd scho!" bekannt, mit der er neben seinen Solokünstler-Darbietungen bis zu seinem Tod Auftritte hatte. Nun kündigen die "WSBS"-Musiker ihr Comeback an.
Ein Jahr nach "Bembers" Tod: "WSBS"-Gitarrist kündigt Comeback an
1998 hatte Roman Sörgel alias "Bembers" die Band mit seinem früheren Schulkameraden Marcus Deuerling und den befreundeten Musikern Pino Barone, Michael Schuler und Benno Baum gegründet. Das Konzept, populäre Songs auf fränkisch umzudichten, kam schnell gut an und ebnete "Wassd scho? Bassd scho!" den Weg auf immer größere Bühnen: "Wir haben viel gespielt damals, waren bei Rock im Park und dem Bardentreffen dabei", erinnert sich Gitarrist Benno Baum am Freitag (15. Dezember 2023) im Gespräch mit inFranken.de. "Nicht nur hier, sondern auch mal in Stuttgart, im Schwabenland, überall wo man uns noch verstehen konnte", lacht der 56-Jährige.
"Als Roman auf einen Schlag so bekannt geworden ist, ging er dann verständlicherweise erst einmal solo als 'Bembers' auf die Bühne. Jeder in der Band hat sich dann mehr um seine eigenen Projekte konzentriert", so Baum, der damals wie heute hauptberuflich als Veranstaltungstechniker tätig ist. Zwar gab es immer wieder gemeinsame Auftritte, doch die Band war in den Folgejahren nicht mehr so aktiv wie noch zu ihren Hochzeiten. Ans Auflösen habe man laut Baum aber trotzdem nicht gedacht: "Roman sagte uns damals, dass er nicht aufhören will, nur weil er jetzt 'Bembers' ist."
Anfang 2023 dann der Schock, als "Bembers" völlig überraschend im Alter von 56 Jahren starb. "Davon mussten wir uns erstmal erholen. In der Zeit danach stand auch im Raum, die Band nicht mehr weiterzuführen", verrät Baum. Das Abschiedskonzert "Servuslä Roman" im Juni dieses Jahres wäre für Baum "ein passender Abschluss gewesen". Weil aber sowohl Fans als auch Bandmitgliedern die Show gut gefallen habe, sei es dann doch anders gekommen. Nachdem sie schon beim Sommerkonzert ausgeholfen hatten, werden in Zukunft Rainer Turba und Dieter Zimmerer den Gesang in den "WSBS"-Shows übernehmen.
"Roman kann man nicht ersetzen": Band will ohne "Bembers" neue Wege beschreiten
Auch wenn die alten Texte und Lieder laut dem Gitarristen nach wie vor das Herzstück der Show sein sollen, möchte man in neuer Besetzung neue Wege beschreiten: "Den Roman kann man nicht ersetzen, er war einfach ein Original", stellt Baum klar. "Der Humor, die Geschichten, die er erzählt hat, das alles kann man nicht einfach eins zu eins durch jemand neuen wiedergeben lassen, da werden wir auf jeden Fall etwas anders machen". "Bembers" besonderes Talent wurde auch bei seiner Beerdigung gewürdigt, bevor ihm sein Umfeld den letzten Willen erfüllte.
Wann und wo genau die Gruppe in Zukunft zu sehen sein wird, steht noch nicht fest, eine Idee gebe es laut Baum allerdings schon: "Wir hatten gestern ein Weihnachtsessen mit der Band und waren uns einig, dass wir Weihnachtskonzerte machen wollen." Auf eine richtige Tour wie noch in früheren Jahren wolle man hingegen nicht mehr gehen, und stattdessen lieber immer nur dann wieder auf die Bühne treten, wenn sich, wie Benno Baum es ausdrückt, "eine schöne Gelegenheit bietet".