Wird "ein böses Erwachen geben": Nürnberger Gastronom nennt 2G-plus-Regel "absolute Katastrophe"

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"Bratwurst Röslein" Nürnberg wehrt sich gegen 2G-plus-Regel in Gastronomie
Bald 2G-plus-Regel in Restaurants und Cafés? Thomas Förster vom "Bratwurst Röslein" Nürnberg kritisiert diesen Plan scharf.
"Bratwurst Röslein" Nürnberg wehrt sich gegen 2G-plus-Regel in Gastronomie
NEWS5 / Bauernfeind (Archivbild)

Bund und Länder beraten am Freitag (7. Januar 2022) über neue Corona-Maßnahmen. Dabei wird wohl auch eine Einführung der 2G-plus-Regel in der Gastronomie diskutiert. "Eine absolute Katastrophe", findet der Betreiber des "Bratwurst Röslein" in Nürnberg.

  • Corona-Gipfel von Bund und Ländern findet am Freitag (7. Januar 2022) statt
  • Laut Beschlussvorlage wird unter anderem über 2G-plus-Regel in der Gastronomie beraten
  • Geschäftsführer des "Bratwurst Röslein" Nürnberg: "Infektionsgeschehen geht mit Restriktionen nicht zurück"
  • "Wir werden uns mit Massenklageverfahren wehren"

Aufgrund der stark steigenden Infektionszahlen findet am Freitag (7. Januar 2022) ein erneuter Corona-Gipfel von Bund und Ländern statt. Einige Details aus der Beschlussvorlage sind bereits vorher bekannt: Neben weiteren Kontaktbeschränkungen ist auch eine bundesweite 2G-Plus-Regelung für die Gastronomie im Gespräch. Und damit käme mit den erforderlichen Tests eine weitere Hürde für die Besucher*innen. Thomas Förster vom "Bratwurst Röslein" Nürnberg sieht hierin eine "absolute Katastrophe" und große Gefahr für die deutsche Hotel- und Gaststättenbranche.

Betreiber des "Bratwurst Röslein" Nürnberg verurteilt 2G-plus-Regel: "Sündenböcke der Nation" 

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) lehnt eine 2G-plus-Regel für die Gastronomie entschieden ab. So sei die Gastronomie laut dem bayerischen Dehoga-Geschäftsführer Thomas Geppert keinesfalls ein Infektionstreiber. Förster vom "Bratwurst Röslein" Nürnberg stimmt dem zu: Der monatelange Lockdown im vergangenen Winter habe nach seinen Aussagen die Infektionslage in Deutschland nicht verbessert. "Restriktionen in der Gastronomie haben nicht den Effekt, dass das Infektionsgeschehen zurückgeht, sondern im Gegenteil: Man treibt die Menschen weg vom kontrollierten Bereich in der Gastronomie wieder hin zum privaten Bereich."

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In Rheinland-Pfalz gilt laut Dehoga schon länger eine flächendeckende 2G-plus-Regelung für den Innenbereich im Gastgewerbe. Dies habe mit einer Pleitewelle verheerende Folgen gehabt, schildert Förster, der mit dem Präsidenten vom Dehoga Rheinland-Pfalz in Kontakt stünde. Mit einer 7-Tages-Inzidenz von 249,3 in Rheinland-Pfalz und 243,8 in Bayern verzeichnet Rheinland-Pfalz laut Robert-Koch-Institut am Freitag (7. Januar 2022) einen höheren Wert.

Zwei Jahre lang leide er und seine Kolleg*innen nun schon unter den Restriktionen. In Baumärkten oder Supermärkten träfen Menschen noch enger aufeinander. "Aber immer wird auf die Gastronomie, Hotellerie, die Bars und die Diskotheken draufgehauen und man treibt das so lange, bis anscheinend keiner mehr aus unserer Branche übrig ist. Wir sind die Sündenböcke der Nation. Jetzt reicht es irgendwann einmal wirklich", beschwert sich Förster im Gespräch mit inFranken.de.

Massenklagen der Gastronomie geplant, "damit es endlich aufhört"

Weil die Situation Förster und seine Kolleg*innen inzwischen zum Verzweifeln bringe, "werden wir uns mit allen Mitteln dagegen wehren, werden Massenklageverfahren einleiten und alle Mittel, die uns zur Verfügung stehen, nutzen, damit das endlich einmal aufhört."

Laut Förster solle die Bevölkerung realisieren, "dass ein wesentlicher Teil unserer Lebensqualität vernichtet wird." Denn die schönsten Stunden des Lebens verbrächten die Menschen an Geburtstagen, bei Hochzeitsfeiern oder Wellnessurlauben in der Hotellerie und Gastronomie. Wenn die Restriktionen so weiter gingen, käme irgendwann "das böse Erwachen", wenn das Lieblingslokal plötzlich geschlossen sei.

Für Förster sei es in Ordnung, weiterhin die 2G-Regelung gelten zu lassen. Durch die strengen Kontrollen im "Bratwurst Röslein" Nürnberg hätten die Gäste ein sicheres Gefühl und so habe sich in den vergangenen Monaten ein "einigermaßen passables Geschäft" ergeben. Doch mit der 2G-plus-Regelung würde noch einmal "mindestens die Hälfte" des sowieso schon halbierten Umsatzes verloren gehen. 

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