Mitten im Corona-Lockdown hat Daniela Palmini in Nürnberg ein Café aufgemacht. Während viele andere Betreiber die Rollos heruntergelassen haben, setzt die gebürtige Italienerin ein Zeichen der Hoffnung.
Café-Neueröffnung in Nürnberg: Italienerin lebt Traum trotz Krise. Daniela Palmini ist wahrscheinlich eine große Ausnahme. Während viele andere Cafés und Restaurants die Rollläden heruntergelassen haben, setzt die gebürtige Italienerin ein Zeichen der Hoffnung. Pünktlich zum zweiten Corona-Lockdown hat sich die 55-Jährige im Stadtteil St. Johannis mit ihrem „La vera Limone“ den Traum vom eigenen Café erfüllt.
„Viele meiner Freunde haben gesagt: Daniela, du bist verrückt!“ Von der Verwirklichung ihrer Pläne hätten die lieb gemeinten Warnungen sie aber nicht abhalten können. „Ich will gerade jetzt in der Krise für die Leute da sein“, sagt Daniela und erzählt, dass besonders die Menschen in der Nachbarschaft die Neueröffnung honorieren würden.
"La vera Limone": Nürnberger Café-Betreiberin trotzt Corona
„Viele Familien sind jetzt zu Hause in ihren Wohnungen mit den Kindern und freuen sich einfach, dass ich jetzt immer da bin“, sagt Daniela und erzählt, dass neulich eine verzweifelte Mama angerufen und vier kleine Pizzen bestellen wollte. „Da habe ich einfach ein großes Blech genommen und eine Familienpizza in den Ofen geschoben“, freut sich Daniela und lacht.
Ganz den Folgen der Covid-Pandemie entkommen kann selbstverständlich auch die lebenslustige Italienerin nicht. Tische und Stühle hat sie aus dem kleinen Gastraum entfernen müssen. Aus den Corona-Einschränkungen versucht Daniela sowieso das beste zu machen. Anstatt Trübsal zu blasen, hat sie den gewonnen Freiraum im Café im Handumdrehen zu einem kleinen Feinkostladen umgewandelt, in dem sich die Kundschaft mit allerlei Leckereien für den Lockdown in den eigenen vier Wänden eindecken kann.
Dass selbst ein schneller Espresso im Stehen nicht möglich ist, nervt die quirlige Italienerin manchmal trotzdem. „Ich kann momentan leider alles nur zum Mitnehmen anbieten“, sagt Daniela und zuckt mit den Schultern. Die Leute dürften sogar nicht vor der Ladentür stehen bleiben, sondern müssten sich vollständig entfernen. Zeit für ein kleines Schwätzchen findet Daniela meistens dennoch trotz Abstands- und Maskenpflicht.
Angebot reicht von Zitronenkuchen bis Toscana-Suppe
Mit den Vorschriften dürften viele Kunden des „La vera Limone“ freilich die meisten Probleme haben. Allein der Zitronenkuchen, der dem verspielten Kleinod seinen wohlklingenden Namen verdankt, verführt durch seinen betörenden Duft zum unverzüglichen Hineinbeißen.
Neben köstlichen Süßigkeiten zum Kaffee bietet Daniela wie in einem Bistro auch Frühstück und Mittagessen an. Heute stehen zum Beispiel Tortellini für 6,50 Euro oder eine Toscana-Suppe für 3,90 Euro auf der Schiefertafel, die als wechselnde Speisekarte dient.