Im Krankenhaus Lauf spitzt sich die Corona-Lage immer weiter zu. Schon jetzt sind alle Intensivbetten im Landkreis belegt, die Prognose ist düster. Das Krankenhaus richtet deshalb einen dringlichen Aufruf an die Bevölkerung.
- Lauf: Krankenhaus schlägt Alarm - Hälfte der Intensivbetten wegen Corona belegt
- Kapazitäten im Nürnberger Land komplett ausgelastet
- "Rechnen nicht mit Entspannung": Krankenhaus mit schlimmer Prognose
- Appell an Bevölkerung: "Lassen Sie sich impfen"
Im Nürnberger Land ist kein einziges Intensivbett mehr frei. Das zeigen die aktuellen Zahlen aus dem DIVI-Intensivregister (Stand: 8. November 2021). Im größten Krankenhaus des Landkreises in Lauf stellt man sich derweil auf einen harten Winter ein. Bereits jetzt ist die Hälfte aller Intensivbetten mit schwer kranken Corona-Patienten und -Patientinnen belegt. Gegenüber inFranken.de stellt die Klinik eine düstere Prognose auf - und richtet einen Appell an die Bevölkerung.
Krankenhaus Lauf: Fast alle Betroffenen ungeimpft
Am Montag waren im Nürnberger Land entsprechend der aktuell gemeldeten Zahlen 26 von 26 Intensivbetten belegt, davon elf mit Covid19-Patienten und -Patientinnen, neun von ihnen mussten beatmet werden. Der Anteil an Corona-Fällen auf die verfügbaren Betten gerechnet betrug dementsprechend 42,31 Prozent. Das ist der höchste Auslastungswert in ganz Franken an diesem Tag.
Im Krankenhaus Lauf, das vom Klinikum Nürnberg betrieben wird, war die Hälfte der zehn Intensivbetten von Corona-Erkrankten belegt, wie eine Sprecherin gegenüber inFranken.de mitteilt. "Zwei von ihnen müssen beatmet werden."
"Fast alle der COVID-19-Patienten auf unseren Intensivstationen sind ungeimpft", so die Sprecherin weiter. "Wenige Ausnahmen bilden Patienten mit schweren multiplen Vorerkrankungen." Es würden sich aber zunehmend auch Geimpfte infizieren, die "aber mit weniger schweren Verläufen auf den Normalstationen liegen", heißt es. Die meisten Patienten, die jetzt noch schwerer an Corona erkrankten, seien ungeimpft.
Corona im Nürnberger Land: Pflegepersonal erlebt belastendes Déjà-vu
"Die Patienten kommen vor allem aus dem Nürnberger Land, aber auch aus gesamten Großraum. Wir kooperieren bei der Versorgung eng mit allen Krankenhäusern in der Region, insbesondere aber natürlich mit dem Klinikum Nürnberg als unserem Haupthaus", erklärt die Sprecherin. Im Laufer Krankenhaus beobachte man "schon seit längerem, dass die Covid-Patienten jünger werden".
Die Arbeit auf den Intensivstationen sei "anstrengend, die Versorgung der Corona-Patienten eine körperliche, seelische und gesundheitliche Herausforderung für unser medizinisches Personal". Dieses sei seit Beginn der Pandemie "stark belastet". Gleichzeitig müssten die Pflegenden und die Ärzteschaft schon wieder eine ähnliche Situation wie 2020 erleben.
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@fsdfsdfd2: Und das Fachpersonal für mehr Intensivbetten pflückt man dann vom Apfelbaum? Oder kommt es vom Kartoffelacker?
Jeder wusste, dass die Zahlen im Herbst wieder steigen. Wurde die Zahl der Intensivbetten erhöht? Oder wurde aus Kostengründen nichts unternommen, in der Hoffnung, dass schon alles gut gehen würde? Na also. Dann braucht man sich auch nicht zu beschweren.
Die Betten sind das geringste Problem, davon sind schnell welche beschaffbar und aufgebaut, aber der Mensch braucht eine Zusatzausbildung um es zu bedienen, und die fehlen auch weiterhin. Kaum einer macht sowas freiwillig