Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind "historisch" gefallen, so das Institut für Weltwirtschaft. Eine Immowelt-Studie vergleicht die aktuellen Preise von Bestandswohnungen mit ihrem Höchststand 2022 in 15 Großstädten - darunter auch Nürnberg.
Nürnberg, München und Co.: Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind noch nie so stark gefallen wie im Jahr 2023. Das geht aus dem German Real Estate Index (GREIX), den das Institut für Weltwirtschaft (IfW) ausgewertet hat, hervor. Es wird von einem "historisch einmaligem Ausmaß" gesprochen. Betrachtet wurden die Daten seit Beginn der systematischen Immobilienpreiserfassung in Deutschland vor rund 60 Jahren.
Das Portal Immowelt hat die aktuellen durchschnittlichen Angebotspreise von Bestandswohnungen mit ihrem Höchststand verglichen. Dabei wurden 15 Großstädte in den Blick genommen - darunter auch Nürnberg, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Kürzlich kürte Amazon die Top 10 der romantischsten deutschen Städte - zwei Städte aus Franken sind ebenfalls dabei.
"Historisch einmaliges Ausmaß": Quadratmeterpreis deutschlandweit aktuell 11 Prozent günstiger
Auf das Gesamtjahr gesehen seien die Verkaufspreise 2023 im Vergleich zum Vorjahr bei Eigentumswohnungen um 8,9 Prozent, bei Einfamilienhäusern um 11,3 Prozent und bei Mehrfamilienhäusern um 20,1 Prozent gesunken. Inflationsbereinigt – also gemessen in aktueller Kaufkraft – sei die Wertminderung noch beträchtlicher und liege circa 5 Prozentpunkte höher, berichtet das IfW. "Dem jüngsten Preisverfall vorausgegangen ist eine historisch ebenfalls einmalige Preisrallye seit circa 2009", heißt es.
Seit dieser Zeit seien die Preise je nach Segment um das Drei- bis Vierfache angestiegen, ehe 2022 der jähe Absturz begann. "Der rapide Anstieg der Immobilienzinsen hat in den vergangenen eineinhalb Jahren für eine deutliche Trendwende gesorgt: Die Preise für Wohneigentum haben spürbar nachgegeben", bestätigt auch die Immowelt GmbH. Deutschlandweit sei der Quadratmeterpreis demnach aktuell 11 Prozent günstiger als zum Höhepunkt des Immobilienbooms im ersten Halbjahr 2022. Zwar scheine sich der Markt derzeit zu stabilisieren, doch noch immer liege das "Preisniveau von Immobilien deutlich unter dem damaligen Niveau".
Im Mai 2022 kostete der Quadratmeter einer Wohnung deutschlandweit 3.494 Euro, derzeit sind es 3.101 Euro. In Großstädten seien die Angebotspreise für Eigentumswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock; Baujahr 1990er Jahre) in der Spitze sogar 21 Prozent günstiger. Das zeigt die Studie von Immowelt, in der die mittleren Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen in den 15 größten Städten über 500.000 Einwohnern mit dem jeweiligen Höchststand verglichen wurden.
Immowelt-Studie zeigt Abfall der Immobilienpreise in Nürnberg und weiteren Großstädten
Basis der Berechnung sind auf immowelt.de inserierte Angebote in 15 ausgewählten Großstädten. Im Folgenden werden der Angebotspreis pro Quadratmeter (Stand: 1. Februar 2024) in Nürnberg und weitere beispielhaft ausgesuchte Angebotspreise anderer Großstädte sowie deren Höchststand im Jahr 2022 aufgelistet:
- Nürnberg: 3545 Euro (Höchststand 2022: 4163 Euro)
- Hannover: 3183 Euro (Höchststand 2022: 4051 Euro)
- Frankfurt am Main: 5330 Euro (Höchststand 2022: 6575 Euro)
- Stuttgart: 4772 Euro (Höchststand 2022: 5756 Euro)
- München: 8032 Euro (Höchststand 2022: 9617 Euro)
- Berlin: 5007 Euro (Höchststand 2022: 5256 Euro)