"Für den Bauabschnitt des städtischen Ämtergebäudes ist das zum Beispiel die Bayerische Versorgungskammer", so der Sprecher weiter. Die städtischen Behörden bearbeiten demnach weiterhin alle Genehmigungsverfahren, die mit "The Q" zu tun hätten. Dies sei "auch als klares Signal" zu verstehen, "dass wir zu dem Projekt stehen". Von städtischer Seite würden nun "alle vertraglichen Beziehungen, die es noch mit der Gerchgroup gibt, auch mit Blick auf mögliche Konsequenzen, geprüft", heißt es. Was ein eventueller Projektabbruch für den Konzern bedeute, müssten die Sachverwalter des Insolvenzverfahrens beurteilen, so der Nürnberger Stadtsprecher.
Update vom 31.08.2023: "Wollen, dass weiter- und zu Ende gebaut wird" - Blick auf Nürnbergs "The Q" trotz Insolvenz optimistisch
Oberbürgermeister Marcus König und die Stadtspitze seien laut Stadtsprecher Andreas Franke sehr zuversichtlich, dass die Projekte der Gerchgroup und Partner auf "The Q" zu Ende gebaut werden. "Wir alle wollen, dass weiter- und zu Ende gebaut wird", wird OB König zitiert. Das sei auch erklärte Absicht der Gerchgroup, wie der Vorstandsvorsitzende Mathias Düsterdick laut Medien bei einer Pressekonferenz in Düsseldorf betont habe.
Wichtig für die Stadt sei, dass die einzelnen Projektgesellschaften der Gerchgroup nach Aussage des Unternehmens weiter Bestand haben. inFranken.de berichtete bereits, dass nur die Dachgesellschaften von dem Insolvenzantrag betroffen seien.
"Die Stadtspitze und alle Beteiligten sind und bleiben in engem Austausch mit allen beteiligten Partnern. Auf der Baustelle wird weiter gearbeitet. Auch das ist ein sichtbares und gutes Zeichen", betont die Stadt Nürnberg zum Schluss.
Erstmeldung vom 24.08.2023: "The Q" in Nürnberg: Immobilienentwickler ist insolvent - Stadtsprecher bleibt dennoch optimistisch
Das Konzept von "The Q" sieht Gerch zufolge Nutzungsschwerpunkte in den Bereichen Wohnen, Büro, Gastronomie und Einzelhandel vor. Auch soziale Einrichtungen, wie etwa eine Kita, sollen Platz auf dem Gelände finden. Ob es auch tatsächlich dazu kommt, ist gegenwärtig aber durchaus fraglich. Der Grund: Der Düsseldorfer Investor befindet sich in finanziellen Schwierigkeiten. Aufgrund "drohender Zahlungsunfähigkeit" beim Amtsgericht Düsseldorf einen Antrag auf ein gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gestellt, erklärt der Projektentwickler in einer Pressemitteilung vom Mittwoch (23. August 2023).
"Ziel ist die Fortführung aller Projekte unter Einschluss und im Einklang mit den Interessen der jeweiligen Projekt- und Finanzierungspartner", heißt es darin gleichwohl. Aus Nürnberger Sicht Hoffnung dürfte zudem der Umstand machen, dass von dem getätigten Schritt laut Mitteilung "zunächst" nur die Dachgesellschaften von Gerch, nicht aber die einzelnen Immobilien-Projektgesellschaften betroffen sind.
"Die Stadt Nürnberg geht mit Blick auf den geplanten städtischen Ämterkomplex in 'The Q' davon aus, dass die Gerchgroup alle vertraglichen Verpflichtungen erfüllen wird", teilt Nürnbergs Pressesprecher Andreas Franke am Donnerstag (24. August 2023) inFranken.de mit. Dass die Projektgesellschaften der Gruppe, wie im Fall von "The Q", laut Unternehmensangaben nicht von dem Insolvenzantrag tangiert sind, stimme die Stadt "positiv", hält Franke fest.
"Gehen weiter davon aus, Ende 2024 einziehen zu können" - Verzögerung wegen Unwetter in Nürnberg?
Die Stadt Nürnberg steht nach Angaben des Stadtsprechers in Kontakt mit der Gerchgroup. Franke weist derweil darauf hin, dass die Stadt mit Blick auf das Projekt "The Q" nur für den Teil sprechen könne, bei dem sie Vertragspartner und späterer Mieter sei: der Ämterkomplex. "Hier ist der geplante Einzugstermin im Herbst 2024", erklärt Franke. "Wir gehen weiter davon aus, Ende 2024 einziehen zu können."
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