Mittelalterliches Flair und Erlebnismenüs mit historischem Charakter: Das Konzept der Nürnberger Gaststätte "Zum Spießgesellen" war ein besonderes. Nun verabschieden sich die Betreiber jedoch überraschend.
Es ist ein emotionales Video, das der Wirt der Nürnberger Gaststätte "Zum Spießgesellen" am Mittwoch (30. April 2025) in den sozialen Medien teilt. "Liebe Freunde der gepflegten Wirtshauskultur: Heute ist mein letzter Handgriff getan, hier im Spießgesellen, die Mitarbeiter haben wir schon verabschiedet. Wir schließen endgültig unser Haus", verkündet Restaurant-Betreiber Dirk Seul mit glänzenden Augen.
Die Nachricht kommt für viele überraschend. "Ich bin total schockiert, wir waren regelmäßig zum Schäufele essen bei euch", lautet etwa ein Kommentar unter dem Video. "Seit 17 Jahren nicht wegzudenken. Immer so gern zu euch gegangen, zu allen möglichen Anlässen oder auch nur beim Stadtspaziergang" und "das macht mich sehr traurig", schreiben weitere Gäste des Lokals.
Betreiber "sehr traurig": Nürnberger Lokal schließt nach 17,5 Jahren
Auch für Seul und seine Frau, die das Lokal gemeinsam betrieben, scheint der Schritt kein leichter gewesen zu sein. Sie seien "sehr traurig, hätten gerne an der ein oder anderen Stelle mehr Unterstützung gehabt", betont Seul im Video. Zu den genauen Gründen für das Aus äußert er sich nicht. Nun werde für sie jedoch ein neues Kapitel beginnen. "Siebzehneinhalb Jahre sind ab heute Geschichte. Uns freut es, dass wir über diesen Zeitraum ein Teil der Nürnberger Geschichte sein durften", zeigt sich der Wirt jedoch dankbar.
Er verweist auch auf andere Gastronomen in der Region: "Es gibt noch viele gute andere Wirtshäuser in Nürnberg", spricht Seul in die Kamera. Doch das Konzept der Nürnberger Gastronomie war ein besonderes: Im mittelalterlichen Flair wurden im "Spießgesellen" auch Erlebnismenüs serviert, egal ob sagenhaft, gruselig inklusive Scharfrichter oder prunkvoll "an Wallensteins Tafel".
Seul betitelte sich selbst dabei gerne als Kastellan, seine Frau, mit der er das Restaurant leitete, wurde zur Generalissima. Entsprechend passende Worte findet der Gastronom auch zum Abschied. "Ein letzter Gruß von der Generalissima und Ihrem Kastellan!", schreibt er in den sozialen Medien.