Bis kurz vor der Pandemie gab es am Nürnberger Flughafen mit dem "Terminal 90" eine beliebte Gastro- und Event-Location. Nach einer kürzlichen Ausschreibung sind jetzt Angebote von Interessenten eingegangen, wie der Flughafen berichtet.
Mitte Januar 2020 stieg die letzte Party im "Terminal 90" am Flughafen Nürnberg. Zwei Monate zuvor hatte die Location Insolvenz angemeldet. Lammsbräu hatte sich daraufhin Anfang 2020 "in Gesprächen mit potenziellen Neupächtern" befunden, wie inFranken.de damals erfuhr. Doch bekanntlich brachte die Corona-Pandemie kurz darauf die Gastronomie- und Event-Szene ins Wanken.
Im Februar 2022 schrieb der Airport das gut 1000 Quadratmeter große Areal erstmals europaweit aus. Doch Bewerbungen gab es keine. "Die Energiekrise war ein wesentliches Thema", so die Erklärung von Flughafensprecher Jan Beinßen im Gespräch mit inFranken.de. "Sie wurde für viele potenzielle Interessenten zum Unsicherheitsfaktor." Im September 2023 startete der Flughafen bis zum 31. Oktober 2023 einen neuen Versuch. Diesmal mit einem besseren Ausgang.
Wer übernimmt das "Terminal 90" am Flughafen Nürnberg? Das sind die Anforderungen
Das "Terminal 90" war nicht nur Treffpunkt für Partys, sondern lockte auch als Restaurant. Der Airport wünsche sich erneut ein abwechslungsreiches, ansprechendes Gastronomiekonzept für Gäste und Flughafenpersonal samt Bewirtschaftung der Besucherterrasse. Ruhetage solle es dem täglichen Flughafen-Betrieb entsprechend nicht geben. Die Öffnungszeiten sollen mindestens zwischen 11 und 20 Uhr liegen. "Willkommen ist eine Abendlocation mit entsprechenden Partys. Aber nicht nur. Uns ist es auch wichtig, dass es tagsüber geöffnet ist, damit die Fluggäste einen Anlaufpunkt haben", so der Pressesprecher.
Bedarf wäre sicher vorhanden, wie eine Statistik zeigt. Der Nürnberger Flughafen freute sich über einen Passagierrekord in den Herbstferien. Ein weiteres Kriterium bei der Ausschreibung: Eine merkliche Abgrenzung zum konkurrierenden Restaurant "Mövenpick" eine Etage tiefer. Der Pachtvertrag sei für mindestens fünf Jahre angesetzt. "Gerne natürlich auch länger", bekräftigt Beinßen. Die Einrichtung sei "noch gut in Schuss", wie bei einer internen Veranstaltung vor Kurzem deutlich geworden sei.
In der Küche könnten ebenso manche Geräte wie Grill, Pizzaofen oder Wärmebrücke übernommen werden. Was der neue Pächter weiterverwenden wolle, liege in seinem Ermessen. "Es sind Angebote eingegangen", sagt Beinßen, der noch keine Namen nennen möchte. Die Prüfung werde "einige Zeit in Anspruch nehmen", heißt es. Der Flughafen hat indes für die Wintersaison den Flugplan ausgeweitet - über 40 Ziele sind ohne Zwischenhalt erreichbar. Weitere Nachrichten aus Nürnberg und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.