Druckartikel: Galeria Karstadt Kaufhof: Beschäftigte erhalten Schock-Nachricht - bis zu 90 Filialen soll Aus drohen

Galeria Karstadt Kaufhof: Beschäftigte erhalten Schock-Nachricht - bis zu 90 Filialen soll Aus drohen


Autor: Daniel Krüger

Nürnberg, Dienstag, 20. Dezember 2022

Die Beschäftigten bei Galeria Karstadt Kaufhof haben laut Medienberichten eine schockierende E-Mail des Gesamtbetriebsrats erhalten. Demnach droht bis zu 90 Filialen nach der Insolvenz die Schließung.
Bis zu 90 Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof sollen wohl schließen. Das ist Berichten zufolge der aktuelle Stand nach Insolvenzanmeldung.


  • Galeria Karstadt Kaufhof: Beschäftigte erhalten Schock-Mail von Betriebsrat
  • Bis zu 90 Filialen sollen schließen - massiver Personalabbau an restlichen Standorten geplant
  • Wie geht es mit den geretteten Filialen in Nürnberg weiter?
  • "Buero.de"-Chef will mehrere fränkische Kaufhäuser übernehmen - und hat gute Nachrichten

Das Drama um die Filialen von Galeria Kaufhof Karstadt geht weiter - auch in Franken. Während es zuletzt öffentlich gemachte Unstimmigkeiten zwischen "Buero.de"-Chef Markus Schön und der Warenhauskette um die mögliche Übernahme von Standorten wie Bamberg und Coburg gab, bangen Beschäftigte in Nürnberg seit Insolvenzanmeldung Ende Oktober 2022 massiv um ihre Jobs. Nun hat es laut Medienberichten eine E-Mail des Galeria-Gesamtbetriebsrats an die Angestellten gegeben - mit schockierenden Neuigkeiten. Gleichzeitig gibt es wieder etwas Hoffnung in den kleineren fränkischen Filialen

Bis zu 90 Filialen schließen, 30 Prozent Stellenabbau in übrigen Galeria-Filialen: Beschäftigte erhalten Schock-Mail

Wie T-Online berichtet, ging den Beschäftigten per Mail ein Schreiben zu, das vom Gesamtbetriebsrat stammt. Aus Gesprächen mit dem Arbeitgeber sei hervorgegangen, dass die Warenhauskette beabsichtige, im Rahmen des aktuellen Sanierungsverfahrens bis zu 90 Standorte schließen zu wollen. 

Video:




Insgesamt gibt es derzeit 131 Filialen von Karstadt und Kaufhof in der gesamten Bundesrepublik. Auch an den Standorten, die nicht von den Schließungen betroffen sein werden, soll es laut dem Nachrichtenportal einschneidende Veränderungen geben: Hier droht laut T-Online ein Personalabbau von bis zu 30 Prozent

Zuletzt hatte Galeria Karstadt Kaufhof angekündigt, dass über 40 der verbliebenen 131 Kaufhäuser geschlossen werden sollen. Die Filialen an der Lorenzkirche in Nürnberg und in Nürnberg-Langwasser standen 2020 schon einmal auf der Kippe - wurden dann aber - auch aufgrund hohen Engagements durch die lokale Politik - gerettet

Übernahme von fränkischen Standorten durch "Buero.de": Chef verkündet positive Neuigkeiten - "erste Unterredungen":

Vorsichtig positive Nachrichten gibt es hingegen bei der angestrebten Übernahme von 47 Galeria-Filialen durch den Chef des Online-Händlers "Buero.de" - und damit auch für 5500 der insgesamt rund 17.000 Beschäftigten der größten deutschen Kaufhauskette. In Franken würde dies de facto die Rettung für die Standorte Bamberg, Coburg, Erlangen, Aschaffenburg und Bayreuth bedeuten. 

Doch Geschäftsführer Markus Schön hatte sich zuletzt irritiert über das Verhalten des Warenhauskonzerns, der zum Unternehmenskomplex des umstrittenen österreichischen Investors René Benko gehört, gezeigt. So war ein "Geheimpapier" in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt, in dem 22 Standorte zum Verkauf angeboten worden sein sollen - Mietsteigerungen von teils über 30 Prozent für die Filialen sollten demnach drohen. 

Auch sei Mitte November überraschend ein Verhandlungstermin von Galeria Karstadt Kaufhof abgesagt worden, hatte Schön mitgeteilt. Doch jetzt gibt es gute Nachrichten: Ein Pressesprecher des Unternehmens habe über die Medien mittlerweile "recht unmissverständlich" zu verstehen gegeben, dass sich beide Parteien "nun doch zu ersten Unterredungen getroffen haben", teilt Schön in einem Statement mit. Sollten die betroffenen Galeria-Filialen in Franken doch noch gerettet werden, sollen sie künftig unter dem Namen "Schön hier" laufen - und neben einem breiten Sortiment auch stärker mit digitalen Angeboten verknüpft werden. So zumindest lautet der Plan von "Buero.de".