Wohnraum für Studenten wird immer teurer. In den fränkischen Hochschulstädten sind die Kosten für ein WG-Zimmer innerhalb eines Jahres spürbar gestiegen - so hoch sind die Preise in Nürnberg, Erlangen, Bamberg, Coburg, Bayreuth und Würzburg.
- Wohnungen für Studenten: Preissteigerung für WG-Zimmer von rund 10 Prozent
- Nürnberg, Erlangen, Bamberg, Bayreuth, Coburg und Würzburg: So teuer ist Wohnen
- Analyse des Moses Mendelssohn Instituts vergleicht 94 Hochschulstandorte
- Bayerische Hauptstadt München klarer "Spitzenreiter": 720 Euro für ein Zimmer
Eine bezahlbare Wohnung zu finden, gestaltet sich für Studierende in Deutschland derweil sehr schwierig. Im letzten Jahr verzeichnete das Moses Mendelssohn Institut (MMI) eine durchschnittliche Preissteigerung von rund 10 Prozent. Auch fränkische Städte sind von den erhöhten Kosten betroffen: Neben Erlangen und Nürnberg knacken auch Bamberg und Würzburg die 400-Euro-Marke. Nur Bayreuth und Coburg liegen noch darunter.
WG-Zimmer in Hochschulstädten kosten immer mehr: Das bezahlen Studenten in Nürnberg, Bamberg und Co.
Eine aktuelle Studie des Moses Mendelssohn Instituts (MMI) hat alle 94 deutschen Hochschulstandorte mit mindestens 5000 Studierenden verglichen. Im Auftrag des Projektentwicklers GBI und in Kooperation mit dem Immobilienportal WG-Gesucht.de hat das Institut Angebote in allen 94 Hochschulstädten ausgewertet. Das Ergebnis: WG-Zimmer werden drastisch teurer. Auch in sechs fränkischen Städten wird diese Entwicklung deutlich.
WG-Zimmer in fränkischen Hochschulstädten im Ranking:
- Erlangen: 450 Euro (2022: 400 Euro / 2013: 350 Euro)
- Nürnberg: 425 Euro (2022: 395 Euro / 2013: 320 Euro)
- Bamberg: 400 Euro (2022: 350 Euro / 2013: 300 Euro)
- Würzburg: 400 Euro (2022: 390 Euro / 2013: 315 Euro)
- Bayreuth: 370 Euro (2022: 342 Euro / 2013: 280 Euro)
- Coburg: 340 Euro (2022: 300 Euro / 2013: nicht erhoben)
Die Euro-Angaben beziehen sich jeweils auf die durchschnittlichen Preise für ein WG-Zimmer im Sommersemester 2023. Die Preise links in den Klammern stammen aus dem vorherigen Sommersemester 2022 - die Preise rechts aus dem Wintersemester 2013. "Die Dynamik deutlicher Preissteigerungen hat sich bisher noch nicht abgeschwächt. Auf Jahresfrist bezogen liegt die Steigerung bei 10,6 Prozent", erklärt Stefan Brauckmann, Geschäftsführender Direktor am Moses Mendelssohn Institut (MMI). Durchschnittlich zahlt man demnach für ein WG-Zimmer aktuell 458 Euro im Monat. "Dabei macht unsere Analyse der Preise inklusive Nebenkosten deutlich, dass vor allem die verteuerte Energie bei dieser Entwicklung eine entscheidende Rolle spielt."
Deutscher "Spitzenreiter": Über 700 Euro für ein WG-Zimmer in München
Von diesen Steigerungen sind nicht nur diejenigen betroffen, die neu in eine Hochschulstadt ziehen, "sondern auch nahezu alle Studierenden, welche bereits dort wohnen", heißt es vonseiten des Instituts. Vor allem spitze sich die Situation für diejenigen zu, die nur ein geringes Einkommen haben und zum Beispiel BAföG erhalten. Mitte 2022 wurde im Rahmen der BAföG-Reform die Wohnkostenpauschale von 325 auf 360 Euro erhöht: Diese "reicht in 68 Städten nicht einmal für ein durchschnittliches Zimmer."
In der teuersten Stadt kann man mit diesem Betrag gerade einmal die Hälfte seiner Miete zahlen: Ein WG-Zimmer in München kostet derweil 720 Euro. Die Hochschulstadt ist damit deutscher "Spitzenreiter". Danach folgen Berlin (640 Euro), Frankfurt (570 Euro) und Köln (560 Euro). Insgesamt 40 Städte liegen selbst im unteren Preissegment über der BAföG-Wohnkostenpauschale von 360 Euro.
In diesen teuren, aber gefragten Städten seien allerdings die meisten Studenten eingeschrieben: "So sind rechnerisch mehr als 80 Prozent der Studierenden von der schwierigen Wohn-Situation betroffen", erklärt das Institut. "Vor diesem Hintergrund bedarf es dringend zusätzlicher finanzieller Unterstützung", stellt Brauckmann klar. "In immer mehr Städten braucht es mittlerweile das volle Gehalt eines Minijobs, 520 Euro, um die Wohnkosten zu tragen. Die kürzlich mit hohem bürokratischem Aufwand gewährte 200 Euro Energiekosten-Pauschale hat daher bei vielen Studierenden nur einen sehr kurzfristigen Effekt", schließt der Analyst.
Die ewige Gier treibt!
Hier sollten Konfrontationen mit dem Vermieter unausweichlich werden. Viele reden von Nächstenliebe in Krisenzeiten, während sie sich hintenrum die Taschen vollstopfen!
Man bekommt nicht genug und will immer mehr. Ein wahrlich widerliches Verhalten. Welches auch nicht mehr erklärbar, bzw. nachvollziehbar ist.
tja, traurig die ganze Sache



Aber es ist halt viel lukrativer eine alte Bude die für ein vernünftiges Bewohnen durch eine Familie (evtl. mit Kindern) aufwändig renoviert werden müsste um dann z.B. 700 € Wohnungsmiete zu bekommen
an ein paar Studenten für hunderte von Euros PRO ZIMMER für zusammen z.B. 1600€ zu vermieten
Die bleiben ja meist nur ein paar Semester und nehmen (weil Mangel) so einiges in Kauf
Dagegen ist die "Zweckentfremdung" von Wohnungen als Ferienwohnung in Bamberg ja fast schon lächerlich