Der Flughafen Nürnberg hat am Dienstag (25. Juni 2024) einen ganz besonderen Flieger begrüßt. Bei einigen Bürgern sorgt der Besuch derweil für heftige Kritik.
Anlässlich eines mehrtägigen Besuchs in Weiden ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) am Dienstag (25. Juni 2024) am Flughafen Nürnberg gelandet. Das gab der Airport am Mittwoch (26. Juni 2024) bekannt. Weiden ist demnach "die elfte Station der 'Ortszeit Deutschland', bei der der Bundespräsident seinen Amtssitz für drei Tage an einen Ort des gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Wandels verlegt, um mit den Bürgerinnen und Bürgern direkt ins Gespräch zu kommen".
"Ich komme mit Zeit und Neugier", erklärt Steinmeier in den sozialen Medien. "Ich will natürlich die Stadt und ihre Schönheit kennenlernen, aber vor allem will ich wissen, was die Menschen in Weiden umtreibt, was sie freut, was sie ärgert", so der Bundespräsident. Bei einigen Bürgern sorgt Steinmeiers Besuch derweil für heftige Kritik. Insbesondere die Wahl des Verkehrsmittels stößt dabei einigen übel auf. Bereits vor ein paar Wochen hatte sich der Flughafen Nürnberg über ungewöhnlichen Besuch gefreut.
Flughafen Nürnberg begrüßt Regierungs-Flieger: Besuch von Bundespräsident sorgt für hitzige Diskussionen
Unter dem Social-Media-Beitrag des Flughafens Nürnberg liefern sich Nutzer zum Teil heftige Diskussionen. Vor allem die Frage, ob man als Politiker für Inlandsreisen auf das Flugzeug als Verkehrsmittel zurückgreifen müsse, sorgt dabei für hitzige Gemüter. Ob es sich bei dem Flug allerdings tatsächlich um einen Inlandsflug handelte, kann ein Sprecher des Flughafens Nürnberg auf Nachfrage von inFranken.de jedoch nicht bestätigen. Viele zeigen dennoch kein Verständnis dafür, warum der Bundespräsident für seine Reisen nicht auf umweltfreundlichere Alternativen zurückgreift. "Man kann von Berlin nach Weiden auch mit dem Zug fahren oder noch besser mit dem Bus, da sieht man das Land hautnah", schreibt beispielsweise ein Nutzer.
Ein anderer Nutzer kritisiert in diesem Zuge auch, dass Steinmeier nicht seiner "Vorbild"-Funktion nachkomme und verweist auf eine Rede vom 4. Juni 2024. Darin hatte der Bundespräsident die Bürgerinnen und Bürger zuletzt zu mehr "ökologisch verantwortungsvollem Handeln" aufgerufen. Steinmeier sollte deshalb auch selbst "die Dinge leben, die er vor circa zwei Wochen gesagt hat", lautet die Forderung.
Einige zeigen aber auch Verständnis für Steinmeiers Wahl des Transportmittels. "Von Berlin nach Nürnberg ist aktuell Reiseverkehr, da würde ich keinen Bundespräsidenten auf die Bahn schicken", schreibt ein Nutzer. Andere verweisen darauf, dass jeder frei entscheiden könne, wie er von A nach B kommt. "Es langweilt langsam, muss man denn immer wieder mit dem dämlichen Klimaschutz kommen?", ärgert sich ein anderer. "Wer fliegen will, soll fliegen, wer eine Kreuzfahrt machen will, soll das tun", findet er. Weitere Nachrichten aus Nürnberg findet ihr in unserem Lokalressort.
Wenn es nur der Flug von Berlin nach Nürnberg wäre, aber der Irrsinn geht ja noch weiter.
Der Standort der Flugbereitschaft ist in Köln-Wahn, also fliegt das leere Flugzeug nach Berlin, da steigt Steinmeier ein und wird nach Nürnberg geflogen, gleichzeitig fährt der Chauffeur mit dem gepanzerten leeren Wagen Steinmeiers nach Nürnberg und fährt ihn anschließend nach Weiden.
Jetzt wissen wir, warum die Flugbereitschaft in Köln-WAHN stationiert ist!
Es gab mal einen Bundespräsidenten, ich denke es war v. Weizäcker, der wandert zu Fuß durch Deutschland ...
"Ob es sich bei dem Flug allerdings tatsächlich um einen Inlandsflug handelte, kann ein Sprecher des Flughafens Nürnberg auf Nachfrage von inFranken.de jedoch nicht bestätigen."
Seltsam, denn solche Flugdaten sind öffentlich frei zugänglich. Flug GAF601, Dauer 41 Minuten, Distanz 361 Kilomter, gestartet um 9:52 Uhr in Berlin, gelandet um 10:33 Uhr in Nürnberg.
https://www.radarbox.com/data/flights/GAF601/2179443009
Anfang Juni 2024 in Deutschland.
Die Qual der Wahl.
Von Hannover nach München.
Die umweltbewussten Kollegen wählen die Bahn.
Die "anderen" das Flugzeug. Zahlen weniger und sind zu Hause, also in ihrer Wohnung, als der ICE gerade mal in Fulda war.
Weil die Bahn wieder einmal gemacht hat, was sie zu 100% beherrscht: versagen.
Insofern kann ich Herrn Steinmeiers Wahl nur nachvollziehen. Alternativ natürlich hätte er mit dem PKW reisen können. Das mache ich mittlerweile auf sämtlichen Fernstrecken innerhalb Deutschlands. Es planungssicher, deutlich schneller als die Bahn (ausser die würde einmal planmäßig fahren) und vor allem: es ist die günstigste Variante. Nebenbei die Komfortabelste, selbst wenn man sich selber fahren muss. Musik nach Wunsch, Temperatur nach Wunsch, Essen und Getränke verfügbar (nein, die gab es im ICE Anfang Juni schon ab Hannover nicht mehr!). Und selbst eine "typische" Parkplatztoilette ist besser als gar keine, weil die im Zug "technische Störungen" hatten, sprich "Ausser Betrieb" waren. Toll!