Franken hat eine neue diplomatische Vertretung: In der "Bier-Botschaft" in Nürnberg setzt sich Dieter Förster für die fränkische Braukunst ein. In St. Johannis verkauft er rund 100 seiner Lieblingsbiere aus Franken.
Der 57-jährige Dieter Förster hat in Nürnberg eine fränkische "Bier-Botschaft"eröffnet. In seiner diplomatischen Vertretung im Kirchenweg im Nürnberger Stadtteil St. Johannis will sich der selbsternannte "Bier-Botschafter" für die fränkische Braukunst einsetzen.
Ehemalige Bäckerei in Nürnberg wird zur "Bier-Botschaft"
Vor der neuen "Bier-Botschaft" in Nürnberg wehen keine Flaggen. "Ich habe auch kein Foto vom Bundespräsidenten an der Wand hängen", sagt Dieter Förster und lacht. "Ich fühle mich einfach der fränkischen Braukunst verpflichtet", sagt der Franke ganz diplomatisch. Aus einer ehemaligen Bäckerei im Nürnberger Stadtteil St. Johannis hat Dieter Förster auf rund 150 Quadratmetern eine ständige Vertretung für den guten Geschmack gemacht. "Ich will die guten Biere unters Volk bringen", beschreibt Förster seine bierpolitische Mission. Unbedarfte Verbraucher will der 57-jährige "Ur-Franke" aus Lauf an der schönen Pegnitz durch seine diplomatische Tätigkeit vor falschen Versprechungen der Bier-Wirtschaft schützen.
Etiketten-Schwindel bei großen Brauereien
Schließlich würden beispielsweise die Etiketten auf den Flaschen nicht immer die ganze Wahrheit über Herkunft und Herstellung erzählen. Große Brauereien könnten nicht immer der Versuchung widerstehen, sich kleiner zu machen als sie tatsächlich sind. "Wir haben in Franken eine wahnsinnige Brauereidichte. Da kann man schon mal den Überblick verlieren", ist sich der gelernte Lebensmittel-Einzelhändler sicher.
"Bier-Diplomat" hat 1300 Biere aus Franken probiert
Den "Bier-Diplomaten" aufs Glatteis zu führen, dürfte freilich schwierig werden. "Ich selber habe rund 1300 Biere aus Franken probiert", sagt Dieter Förster nicht ohne Stolz. Besonders die kleinen Familienbrauereien mit guten Gaststätten in versteckten Winkeln haben es ihm angetan.
Um kleine Brauereien zu schützen: Förster schafft das Pfandsystem ab
Damit auch die kleinen Brauereien von dem Erfolg der "Bier-Botschaft" profitieren können, hat Dieter Förster in seiner diplomatischen Vertretung gleich das leidige Pfand-Problem aus der Welt geschafft. "Bei mir gibt es keine Kästen sondern Kartons", sagt er. Dadurch würden die kleinen Brauereien nicht auf den Kosten für das Pfand-System sitzen bleiben. Und seine Kunden könnten ohne schlechtes Gewissen die fränkische Biervielfalt genießen.