Nachdem die Finanzierung geklärt ist, soll demnächst mit dem Ausbau des Nürnberger Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände begonnen werden.
Grünes Licht für den Ausbau des Nürnberger Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände: Nachdem der Bund jetzt seinen Anteil für einen Ausbau der Anlage in Höhe von sieben Millionen Euro bewilligt hat, will die Stadt Nürnberg Anfang 2018 mit den Ausbauarbeiten beginnen. Da sich auch der Freistaat Bayern mit vier Millionen an der Maßnahme beteiligt, muss die Kommune bei Gesamtkosten von 15,3 Millionen Euro lediglich noch 4,3 Millionen Euro finanzieren.
Durch den Ausbau wollen die Verantwortlichen dem wachsenden Aufgabenspektrum und dem aktuellen technischen Standard für zeitgeschichtliche Museen Rechnung tragen.
Steigende Besucherzahlen
Ziel des Vorhabens ist es, ein wissenschaftlich und didaktisch innovatives Museumsangebot für den steigenden Zustrom an Besuchern aus aller Welt zu präsentieren. Der Ausbau soll bis Ende 2021 abgeschlossen sein.
Das im Jahr 2001 eröffnete Dokumentationszentrum befindet sich im Nordflügel der von den Nationalsozialisten konzipierten, unvollendet gebliebenen Kongresshalle des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes.
Diverse Ausstellungen beschäftigen sich mit Ursachen, Zusammenhängen und den Folgen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, so die Dauerausstellung "Faszination und Gewalt". Im Mittelpunkt steht hier die Geschichte der Reichsparteitage, die von der NS-Propaganda als gewaltige Massenveranstaltungen inszeniert wurden. Nürnberg war in Zeiten der NS-Herrschaft die Stadt der Reichsparteitage und wurde immer wieder für Propagandazwecke genutzt. Besonders hervorgehoben werden deshalb lokale Bezüge wie die Bauten des Reichsparteitagsgeländes, die Nürnberger Gesetze, der Nürnberger Prozess gegen die Hauptverantwortlichen der NS -Verbrechen in den Jahren 1945 und 1946 sowie der Umgang mit dem nationalsozialistischen Architekturerbe nach 1945. Ergänzt werden diese Ausstellungen derzeit durch ein zweisprachiges Informationssystem mit 23 Stelen im historischen Areal.
Info: https://museen.nuernberg.de/dokuzentrum