Deutscher Lungentag zum ersten Mal am Krankenhaus Rummelsberg - "rege Beteiligung"

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Krankenhaus Rummelsberg richtet zum ersten Mal Lungentag aus
Rollentausch am Bronchoskop: Chefarzt Dr. Dietmar Geiger und Klinik-Geschäftsführer Frank Stauch tauschten am Dummy ihre Rollen ...
Krankenhaus Rummelsberg richtet zum ersten Mal Lungentag aus
Eva Doberer

Atemwegserkrankungen standen im Fokus des Deutschen Lungentags am Krankenhaus Rummelsberg. Besucher erhielten Informationen zu Diagnose, Prävention und Therapie.

Seit 27 Jahren wird bundesweit jeden Herbst der Deutsche Lungentag in zahlreichen Kliniken und Einrichtungen durchgeführt, wie die Sana Kliniken AG in einer Pressemitteilung erklärt. Aus diesem Anlass lud Dr. Dietmar Geiger, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Pneumologie und Akutgeriatrie am Krankenhaus Rummelsberg, in diesem Jahr erstmalig auch nach Rummelsberg ein. In Kooperation mit Partnern aus Medizintechnik und Pharmaindustrie wurden die Besucher über Atemwegserkrankungen aufgeklärt. Vorträge, Workshops und Informationsstände brachten den Besuchern Krankheitsbilder und Behandlungsmöglichkeiten rund um das Motto „Asthma und Allergien“ näher.

Rund acht Millionen Menschen erkranken jährlich in Deutschland an Asthma, wobei sowohl Kinder als auch Erwachsene betroffen sind. Angesichts dieser hohen Zahl hob Dr. Dietmar Geiger die Bedeutung des Lungentags hervor: „Diese Veranstaltung schärft das Bewusstsein für Atemwegserkrankungen und bietet wertvolle Informationen sowie Hilfestellungen für Menschen im Nürnberger Land.“ Ziel des Lungentags sei es, Patienten dabei zu unterstützen, Atemwegserkrankungen besser zu verstehen und im Idealfall frühzeitig zu erkennen. Aufklärung, Präventionsmaßnahmen und neue Therapieansätze standen im Mittelpunkt der Veranstaltung.

In diesem Kontext betonte Klinik-Geschäftsführer Frank Stauch, dass das Krankenhaus Rummelsberg bereits seit vielen Jahren über eine umfassende Expertise fachübergreifend in der Behandlung von Patienten mit Atemwegserkrankungen verfüge. Neben der Pneumologie werden in der Neurologie Patienten mit Atemwegserkrankungen im Zusammenhang mit neurologischen Grunderkrankungen behandelt. Dies werde ergänzt durch die Arbeit im Schlaflabor, auf der Intensivstation sowie im Querschnittzentrum, wo der Schwerpunkt auf der Atmungsentwöhnung liege.

Den Auftakt der Veranstaltung übernahm Regina Oesterling von der CEGLA Medizintechnik GmbH & Co. KG mit einem Workshop über Atemtherapiegeräte. Oesterling präsentierte dem Publikum verschiedene Hilfsmittel zur Sekretolyse und Sekretmobilisation sowie zur Kräftigung der Atemmuskulatur.

Die neu entwickelten Atemtherapiegeräte weisen im Vergleich zu den Vorgänger-Modellen große Fortschritte auf. Vor allem für kognitiv eingeschränkte Patienten bringt die Möglichkeit des in- und exspiratorischen Atemtrainers, bei dem eine Ein- und Ausatmung ohne Absetzen möglich ist, wohl den größten Vorteil mit sich. Abschließend erinnerte Oesterling daran, dass es sich bei den Geräten um Trainingsgeräte handle: „Es muss kontinuierlich trainiert und sich langsam gesteigert werden. Alle Geräte helfen nur, solange sie auch genutzt werden.“ 

Nach der Pause gab Frank Edel von der Firma Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH in seinem Vortrag Einblicke in die verschiedenen Möglichkeiten der Sauerstoffversorgung für Patienten mit Atemwegserkrankungen. Er erläuterte die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Geräte, von klassischen Sauerstoffflaschen, zu Flüssigsauerstoff bis hin zu modernen mobilen Konzentratoren. „Alle Geräte haben ihre Vor- und Nachteile. Entscheidend ist, dass die Wahl des Geräts an die persönlichen Lebensumstände und die Lungenfunktion des Patienten angepasst wird“, erklärte Edel.

Sebastian Daher, stellvertretende Therapieleitung am Krankenhaus Rummelsberg, beleuchtete in seinem Workshop wie gezielte Atemtechniken und Übungen Patienten mit Asthma helfen können, Symptome zu lindern und die Lungenfunktion zu verbessern. Zur Bewältigung eines Asthmaanfalls empfahl er Techniken wie den Kutschensitz, die Torwarthaltung oder die Lippenbremse, die die Atmung erleichtern. Maßnahmen wie Intervalltraining, Atemtherapie und spezielle Massagen dienen in der Physiotherapie dazu, die Atemmuskulatur zu stärken, die Atmung zu verbessern und das Wohlbefinden der Patienten zu fördern.

Chefarzt Geiger schloss den Lungentag mit einem umfassenden Vortrag zum Thema „Asthma und Allergien“ ab. Dabei ging er auf die häufigsten Auslöser für Asthma-Anfälle, die unterschiedlichen Diagnoseverfahren und die vielfältigen Therapieansätze ein. Geiger betonte, dass trotz des Rückgangs beim Rauchen die Erkrankungszahlen weiter steigen und etwa 10 bis 15 Prozent der Deutschen im Laufe ihres Lebens an Asthma erkranken. „Trotz großer Fortschritte in der Behandlung sterben in Deutschland jährlich 400 bis 800 Menschen an Asthma. Deshalb ist es entscheidend, dass Patienten ihre Krankheit verstehen und richtig behandeln,“ unterstrich Geiger eindringlich.

Neben den Fachvorträgen und interaktiven Workshops gab es parallel eine umfangreiche Messeausstellung. Zu den teilnehmenden Firmen zählten Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH, IfM GmbH, Löwenstein medical, ResMed Healthcare, TNI medical, Vivisol Deutschland GmbH, Löwenstein Medical SE & Co. KG, Berlin-Chemie AG, CHIESI GmbH. Die Firmen präsentierten innovative Technologien zur Diagnose und Behandlung von Atemwegserkrankungen. Eine Besonderheit war die Augmented-Reality-Präsentation der Firma Chiesi, bei der die Lunge virtuell erkundet werden konnte. Zudem bot das „AllergieMobil“ des Deutschen Allergie- und Asthmabundes eine kostenlose Lungenfunktionsmessung direkt vor der Klinik an.

Das Krankenhaus Rummelsberg, in der Trägerschaft der Sana Kliniken AG, verfügt über 360 Betten und ist südöstlich von Nürnberg gelegen. Das Lehrkrankenhaus der Universität Erlangen-Nürnberg ist in den Fachbereichen Orthopädie und Unfallchirurgie (210 Betten), Neurologie (60 Betten), Innere Medizin (30 Betten) und Geriatrische Rehabilitation (60 Betten) weit über die Grenzen der Metropolregion Nürnberg-Fürth-Erlangen hinaus bekannt und spezialisiert.

Rund 12.000 stationäre und 23.000 ambulante Patienten werden hier jährlich versorgt. Zwischen 2023 und 2027 wird das bisherige Wichernhaus durch ein hochmodernes Klinikgebäude ersetzt. Die Baumaßnahme in Höhe von 150 Millionen Euro wird durch den Freistaat Bayern gefördert. Mehr Informationen unter www.krankenhaus-rummelsberg.de

Die Sana Kliniken AG ist ein führender integrierter Gesundheitsdienstleister im deutschsprachigen Raum. Die ganzheitliche Gesundheitsversorgung für jährlich mehr als drei Millionen Patientinnen und Patienten erstreckt sich von Präventionsangeboten über die ambulante und stationäre Versorgung bis hin zu Nachsorge, Rehabilitation und Versorgung mit Heil- und Hilfsmitteln. Diese Leistungen werden bundesweit in 43 Krankenhäusern, 51 MVZ-Gesellschaften mit knapp 600 Arztsitzen sowie zusammen rund 60 Sanitätshäusern und Präventionspraxen erbracht.

Darüber hinaus bietet Sana als B2B-Services auch Dienstleistungen und Beratung für externe Kliniken unter anderem in den Bereichen Einkauf, Logistik, Medizintechnik sowie Managementverträge an. 2023 erwirtschafteten die rund 38.600 Beschäftigten (Stand Dezember 2023) einen Umsatz von 3,3 Milliarden Euro. Eigentümer der 1976 gegründeten Sana Kliniken AG sind 24 Private Krankenversicherungen.