In zwei Werken des fränkischen Schreibwaren-Herstellers Staedtler gehen bald die Lichter aus. Eines davon ist in Franken.
Es sind vor allem Werke in der unmittelbaren Region betroffen: Der Nürnberger Stiftehersteller Staedtler will zwei seiner Standorte in Deutschland schließen.
Die Werke in Neumarkt in der Oberpfalz und Sugenheim (Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim) sollen nach 2028 nicht fortbestehen und in den Haupt-Produktionsstandort Nürnberg integriert werden, kündigte das Unternehmen in einer Mitteilung an.
Staedtler macht zwei Werke in Deutschland dicht - eines davon in Franken
Stattdessen will Staedtler in den Aufbau eines neuen Werkes in Osteuropa investieren. Genauere Angaben dazu machte das Unternehmen zunächst nicht. Zuletzt hatte der Industrie-Gigant Bosch einen massiven Stellenabbau in Deutschland verkündet, der auch die Belegschaft in Bamberg verunsichert hat.
Zuvor hatte es bei Staedtler Betriebsversammlungen an den Standorten gegeben. Die Gewerkschaft IG Metall kündigte Widerstand gegen die Maßnahmen an. Nach ihren Angaben arbeiten am Staedtler-Standort in Sugenheim derzeit rund 100 Beschäftigte, am Standort in Neumarkt in der Oberpfalz rund 200. Nach Darstellung von Staedtler sollen allen Mitarbeitenden Arbeitsplätze in Nürnberg angeboten werden.
Staedtler ist einer von drei großen fränkischen Traditionsherstellern in der Schreibgerätebranche hinter Schwan-Stabilo und Faber-Castell. Weltweit beschäftigt das Unternehmen nach eigenen Angaben derzeit 2200 Menschen, davon 1200 in Deutschland.
Ein guter Wirtschaftsminister hätte die Bedeutung der Industrie erkannt – denn ein Arbeitsplatz dort zieht weitere in Handel, Dienstleistung und Gewerbe nach sich. Stattdessen wurden ideologisch motivierte Entscheidungen getroffen, die unsere wirtschaftliche Basis schwächen und zur Abwanderung von Industrien führen. Ich fordere: billige Energie, mehr Netto vom Brutto und eine Reform des Bürgergelds – mit einer Deckelung auf maximal 70 % des Mindestnettolohns, analog zum Krankengeld.