Nürnberg: Fanmarsch, Pyro, Provokationen - die Bilanz der Polizei zum Frankenderby
Autor: Redaktion
Nürnberg, Samstag, 16. Sept. 2023
Aus Sicht der Polizei verlief das 271. Frankenderby zwischen dem 1. FC Nürnberg und der SpVgg Greuther Fürth überwiegend ruhig. Probleme gab es während der Partie im Fürther Fanblock und nach Spielschluss.
Am Freitagabend (15.09.2023) fand im Nürnberger Max-Morlock-Stadion das Zweiliga-Derby zwischen dem 1. FC Nürnberg und der Spielvereinigung Greuther Fürth statt. Die mittelfränkische Polizei blickt laut eigenen Angaben auf einen "überwiegend ruhigen Einsatz" zurück.
Unter der Leitung der Polizeiinspektion Nürnberg-Süd sorgten mehrere Hundertschaften der mittelfränkischen Polizei sowie der bayerischen Bereitschaftspolizei für Sicherheit im und um das mit 47.000 Zuschauern ausverkaufte Max-Morlock-Stadion. Die Polizei setzte - wie bei den vergangenen Frankenderbys - vor allem auf die Trennung beider Fanlager.
Das Frankenderby aus Sicht der Polizei
Zahlreiche Fans der SpVgg Greuther Fürth hatten sich bereits in den Nachmittagsstunden am Fürther Hauptbahnhof gesammelt, um anschließend mit vier eigens bereitgestellten U-Bahn-Sonderzügen nach Nürnberg zu fahren. Nach dem Ausstieg an der Nürnberger Messe führten die Kleeblatt-Anhänger einen Fanmarsch zum Stadion durch, bei dem es wiederholt zur Zündung von Rauchtöpfen kam. Größere Störungen konnten im Zusammenhang mit dem Fanmarsch aber laut Polizei nicht verzeichnet werden. Ein unmittelbares Zusammentreffen mit Fangruppierungen aus Nürnberg verhinderte die Polizei durch die konsequente räumliche Trennung während des Einlasses in das Stadion.
Im Stadion selbst kam es im Verlauf des Spiels im Bereich der Südkurve wiederholt zur Zündung von Feuerwerkskörpern und anderen pyrotechnischen Gegenständen - was auch eine Spielunterbrechung zur Folge hatte. Nach Kenntnisstand der Polizei wurde dabei glücklicherweise niemand verletzt. Mittels Videotechnik leitete die Polizei entsprechende Dokumentations- und Identifizierungsmaßnahmen ein.
Nach dem Schlusspfiff kam es im Bereich der südlich gelegenen Stadionausgänge zeitweise zu einem großen Personenaufkommen. Fangruppen beider Lager nutzten diese Situation, um einander zu provozieren und in Einzelfällen sogar körperlich anzugehen, weshalb die Einsatzkräfte der Polizei die Trennung rivalisierender Fans mit offensiver Präsenz aufrechterhielten.
Scharmützel kurz nach Schlusspfiff: Polizei meldet vereinzelt körperliche Auseinandersetzungen
Dabei mussten die Beamten teilweise auch mit körperlichem Zwang einschreiten, um die beiden Fanlager auf Distanz zu halten und körperliche Auseinandersetzungen zu verhindern. Ein Großteil der Fans aus Fürth nutzte für die Heimfahrt wiederum die U-Bahn. Einsatzeinheiten der Polizei begleiteten die abwandernden Fußballfans auf dem Weg zur Haltestelle an der Messe.
Im Umfeld des Stadions registrierten die Einsatzkräfte auch während der Abwanderung der Fans beider Seiten den Einsatz von Feuerwerkskörpern und Pyrotechnik. Ein 23-jähriger Mann zerkratzte mutwillig ein geparktes Einsatzfahrzeug der Polizei. Er muss sich nun wegen des Tatvorwurfs der Sachbeschädigung strafrechtlich verantworten. In Bezug auf fußballbezogene Graffiti-Schmierereien, die bereits im Vorfeld des Spiels im Bereich der U-Bahn-Station Messe angebracht worden waren, hat die Polizei Ermittlungen gegen Unbekannt eingeleitet.