Frau entdeckt fränkisches Kunstwerk im Keller - doch bei "Bares für Rares" kommen Zweifel auf

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Nürnberg: Frau entdeckt fränkisches Kunstwerk - doch bei "Bares für Rares" kommen Zweifel auf
Friederike Werner, Horst Lichter und Gast Sarah Nickel sprechen bei "Bares für Rares" über das Kunstwerk mit Nürnberger Geschichte.
Nürnberg: Frau entdeckt fränkisches Kunstwerk - doch bei "Bares für Rares" kommen Zweifel auf
ZDF/Warner Bros.
Nürnberg: Frau entdeckt fränkisches Kunstwerk - doch bei "Bares für Rares" kommen Zweifel auf
Der Holzschnitt zeigt die Szene "Darbringung Jesu im Tempel".
Nürnberg: Frau entdeckt fränkisches Kunstwerk - doch bei "Bares für Rares" kommen Zweifel auf
ZDF/Warner Bros.

Die Kölnerin Sarah Nickel präsentierte bei der Fernsehsendung "Bares für Rares" ein Werk, das die Expertin dem berühmten Nürnberger Künstler Albrecht Dürer zuordnete. Doch die Händler zeigten sich skeptisch.

Bei der ZDF-Sendung "Bares für Rares" mit Horst Lichter können Menschen den Wert von Trödel, Kuriositäten und Antiquitäten professionell schätzen lassen und sie anschließend an Händler verkaufen. In der Folge vom Montag (12. Februar 2024) erschien die Kölnerin Sarah Nickel mit einem besonderen Fundstück aus dem Keller ihrer verstorbenen Großmutter.

Der vorsichtige Umgang der Kunsthistorikerin Friederike Werner mit dem Holzschnitt, auf Büttenpapier gedruckt, ließ die Bedeutsamkeit des Kunstwerks schnell erahnen. Sie ordnete es dem weltbekannten Nürnberger Künstler Albrecht Dürer zu. "Jetzt ohne Blödsinn? Der ist aber schon sehr lange nicht mehr unter uns", entgegnete Lichter. Eine Tatsache erschwert jedoch den Echtheitsbeweis, wie sich herausstellte.

Ein Original des Nürnbergers Albrecht Dürer bei "Bares für Rares"? Expertin gibt Einschätzung

"Als wir den Keller ausgeräumt haben, ist er zum Vorschein gekommen", sagt Nickel im Gespräch mit Lichter und Werner. Davor habe sie den Druck dort nie gesehen und wisse nichts über den Hintergrund. Die Expertin zeigt sich begeistert: Der Holzschnitt sei "das Feinste, was man hierzulande überhaupt finden kann". Der Entwurf der Darstellung "Die Darbringung Jesu im Tempel" stamme aus dem Jahr 1505. Das Blatt sei ein Teil der Serie "Marienleben", wie Werner erklärt.

"Dazu gehören 20 Bildtafeln, die er 1511 als Buch herausgebracht hat." Das Blatt sei mit einem Wasserzeichen gekennzeichnet und später herausgetrennt worden. "Es stammt wirklich aus der Zeit", sagt Werner überzeugt, nachdem sie das Wasserzeichen vorsichtig inspiziert hat. Über das gesamte 16. Jahrhundert seien derartige Drucke mit verschiedensten Wasserzeichen herausgegeben worden. Dürer habe auch einen Kopisten gehabt, doch das Exemplar der Kölnerin sei echt, ist sich die Kunsthistorikerin gewiss. Die "Schraffuren und Feinheiten" seien Dürers Handschrift.

Darüber hinaus sei der Zustand "tipptopp in Ordnung", das Papier "sehr schön fest". Werner wirft daraufhin einen Schätzwert von 3500 bis 4000 Euro in den Raum. Mit diesen beeindruckenden Zahlen im Hinterkopf stellt sich Nickel daraufhin den Händlern. "Wow, großer Name, haben wir auch selten hier", so der Kunst- und Antiquitätenhändler Julian Schmitz-Avila.

"Viel gefälscht im Handel": Ehemaliger Bamberger Händler pocht auf weitere Prüfung

"Das Problem ist, dass solche Blätter antiquarisch viel gefälscht im Handel auftauchen", wirft Kunst- und Antiquitätenhändler Steffen Mandel kritisch ein. "Man muss das überprüfen lassen."

Seine Kollegen stimmen trotz der überzeugten Experten-Einschätzung zu. Julian Schmitz-Avila, der bis 2017 einen Kunsthandel in Bamberg führte, erwirbt das Stück schließlich für 3000 Euro, übergibt jedoch zunächst eine Anzahlung von 500 Euro. Als "sensationell" beschreibt er das Objekt letztlich und blickt der weiteren Überprüfung entgegen.

inFranken.de berichtete kürzlich von einem "überraschenden Fund" bei Bauarbeiten in Nürnberg: Hier wurden Reste von einem historisch wichtigen Gebäude entdeckt. Weitere Nachrichten aus Nürnberg und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.