Großwallstadt: Auto fährt in Gruppe feiernder Menschen - neue Sicherheitsmaßnahme
Autor: Isabel Schaffner
Großwallstadt, Dienstag, 24. Sept. 2024
Eine Kirchweih in Großwallstadt fand am Montagabend (23. September 2024) ein abruptes Ende, als ein Autofahrer in eine Menschengruppe fuhr und dabei fünf Personen verletzte. Laut dem Bürgermeister gibt es nun Überlegungen zu einer neuen Sicherheitsmaßnahme.
In der 4000-Einwohner-Gemeinde Großwallstadt im Landkreis Miltenberg fand von Samstag (21. September 2024) bis Montag (23. September 2024) die Wällster Kerb mit Livemusik, einem Rummelplatz und einem Bierzelt statt. Zu einem Highlight, dem bayerischen Bierabend am Montagabend, kam es jedoch nicht. Gegen 17.30 Uhr kollidierte ein Auto auf der Hauptstraße mit einer Menschengruppe, die laut der Deutschen Presseagentur (dpa) mit einem fahrenden Tisch auf der Straße stand. Dabei wurden fünf Feiernde, darunter ein zehnjähriges Kind, leicht verletzt.
Der 58-jährige Fahrer musste nach dem Zusammenstoß reanimiert werden. Wie inFranken.de berichtete, ging man zunächst von einem medizinischen Notfall aus, im weiteren Verlauf schloss die Polizei Obernburg Vorsätzlichkeit jedoch auch nicht aus. Laut dpa soll sich der Deutsche zuvor über die Gruppe geärgert haben. Terrorverdacht besteht jedoch nicht. Der Bürgermeister der Gemeinde, Roland Eppig (Freie Wähler), machte sich vor Ort ein Bild und sprach auch mit dem Festwirt. Dieser habe ihm eine Maßnahme für die kommende Kirchweih ans Herz gelegt, wie er inFranken.de berichtet.
"Das werden wir tun": Bürgermeister Großwallstadts will nach Vorfall Idee von Festwirt umsetzen
"Ich bin gerade zu einem dienstlichen Termin in der Parallelstraße aufgebrochen und habe mich mit den Einsatzkräften in Verbindung gesetzt. Es ist ein tragischer Vorfall und ich wünsche jedem, dass er schnell wieder gesund wird", so Eppig. Nach dem Termin habe er die Unfallstelle gegen 22 Uhr aufgesucht, als das Fahrzeug gerade abgeschleppt wurde. Ein Sicherheitskonzept für diese Zufahrtsstraße zum Festplatz sei nicht möglich gewesen, da es sich um "eine ganz normale" Verkehrsstraße handele.
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"Der Festwirt meinte, man sollte die Straße nächstes Jahr mit einem Poller oder Ähnlichem absperren und das werden wir auch tun", fügt er hinzu. Dabei macht er deutlich, dass der Unfall mit dem eigentlichen Festgelände nichts zu tun gehabt habe. Er gehe von einem medizinischen Notfall aus, solange die Polizei keine anderen Hinweise habe. In Anbetracht von vorsätzlichen Angriffen mit Waffen auf Veranstaltungen machen sich manche Städte zudem momentan Gedanken um verschärfte Kontrollen. Diese setzt etwa die Stadt Fürth bei ihrer Michaelis-Kirchweih um. Die Stadt Coburg erwägt unterdessen eine permanente Messerverbotszone.
Diese Ideen gibt es für Großwallstadt nicht. "Ich feiere jetzt schon fast 40 Jahre Kirchweih mit dem Kerbclub und es hat noch nie einen Zwischenfall gegeben", sagt Eppig überzeugt. Wenn jemand wirklich ein Messer auf das Gelände bringen wolle, könnten ihn auch keine Kontrollen hindern. Weitere Nachrichten aus Miltenberg und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.