Lonnerstadter Sektenkinder in Sicherheit

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Der Sorgerechtsstreit ist entschieden: Das Familiengericht holte am Montag drei Kinder aus der Sekte der "Neuen Gruppe der Weltendiener". Unser Bild zeigt Mitglieder der Gruppe auf dem Weg ins Gericht vor einigen Wochen. Foto: Sven Grundmann/news5
Der Sorgerechtsstreit ist entschieden: Das Familiengericht holte am Montag drei Kinder aus der Sekte der "Neuen Gruppe der Weltendiener". Unser Bild zeigt Mitglieder der Gruppe auf dem Weg ins Gericht vor einigen Wochen. Foto: Sven Grundmann/news5

Am Montagmorgen holte das Jugendamt Erlangen die Sektenkinder von Lonnerstadt ab und brachte sie in einer Betreuungseinrichtung unter. Ein Richter hatte zuvor das Sorgerecht der Eltern in wesentlichen Teilen eingeschränkt.

Am frühen Morgen rückte das Jugendamt im Lonnerstadter Ortsteil Ailsbach an. Es soll keine Diskussionen gegeben haben, sagte ein Justizsprecher, die Eltern sollen kooperativ gewesen sein. Das Jugendamt nahm die Kinder mit, brachte sie in eine Betreuungseinrichtung. Die Entscheidung zu dieser Maßnahme traf ein Richter am Freitag. Über das Wochenende wurde den Eltern der Beschluss zugestellt.

Michael Hammer, Pressesprecher des Oberlandesgerichts Nürnberg, sagte: "Das Sorgerecht der Eltern wurde in wesentlichen Teilen eingeschränkt."

Das bedeutet: Die Eltern der drei Kinder, die seit Jahren im Dunstkreis von Gerhard L, einem selbsternannten Guru der Sekte "Neue Gruppe der Weltendiener" leben, dürfen künftig nicht mehr über den Aufenthalt ihrer Kinder bestimmen. Außerdem sprach der Richter den Eltern das Recht zur Gesundheitssorge ab.
Justizsprecher Hammer sagt: "Der zuständige Richter hat alle Erkenntnisquellen genutzt, die zur Verfügung stehen." Befragungen der Eltern, Gutachten, Gespräche mit den Kindern. "Der weitere Aufenthalt ist mit dem Kindeswohl nicht vereinbar, deshalb kam es zu dieser ultima ratio", sagt Sprecher Hammer. Den Eltern der Kinder stehe weiterhin ein Umgangsrecht mit den Kindern zu.