Die Bad Staffelsteiner Gruppe zeigte im Bezirksvergleich der THW-Jugendteams gute Leistungen. Es galt, bei der Rettung eines Unfallverletzten mitzuwirken. Bei dieser Aufgabe war Präzision gefordert. Nur die Kulmbacher waren noch besser.
Der verletzte Lkw-Fahrer liegt regungslos hinter der verlorenen Ladung im Straßengraben. Mühsam kämpft sich THW-Junghelfer Peter Weiß bis zu dem Verletzen (Gerald Brodkorb) vor, beruhigt ihn und versorgt seine Wunde am Bein. Diese Szene ist ein Ausschnitt aus dem Bezirksjugendwettkampf, dem sich am Wochenende neun Mannschaften der oberfränkischen THW-Jugend aus sieben Ortsverbänden stellten. Darunter war auch eine Mannschaft der Ortsgruppe Bad Staffelstein.
Austragungsort des Wettkampfs war der Sportplatz in der Auwaldsiedlung. Das Gelände war in neun gleichgroße Felder eingeteilt, in denen die einzelnen Stationen in etwa gleich angeordnet waren.
Eine Wettkampfmannschaft bestand aus zehn Junghelfern des Technischen Hilfswerkes (THW) im Alter zwischen sieben und 17 Jahren, deren Alter zusammengerechnet nicht mehr als 140 Jahre betragen durfte.
Unter Beobachtung Jede Mannschaft wurde von einem Wettkampfbetreuer unterstützt, der die Gruppe anleitete, selbst aber nicht mitarbeiten durfte. Mit im Wettkampfqua drat befanden sich noch zwei Schiedsrichter, die, mit einem Klemmbrett mit Bewertungsbogen ausgestattet, jede Aufgabe genau verfolgten.
Für die Teilnahme am Wettkampf hatte die Bad Staffelsteiner THW-Jugend in den letzten Wochen hart trainiert, und zwar das volle Programm. Erst zwei Stunden vor Beginn des Wettkampfes erfuhren die teilnehmenden Mannschaften die Aufgabenstellung. Innerhalb von 90 Minuten mussten insgesamt zwölf Aufgaben bewältigt werden. Dafür gab es maximal 445 Punkte.
Das Wettkampfszenario ging von einem Verkehrsunfall auf einer Landstraße aus, auf der die THW-Jugendgruppe in einiger Entfernung unterwegs ist. Von der Leitstelle werden sie beauftragt, zu helfen. Bei dem angenommenen Unfall hat ein Lkw Ladung verloren, obendrein blockiert ein umgestürzter Baum die Ladung. Auch gibt es einen Verletzten, der erst nach der Beseitigung mehrerer Hindernisse geborgen werden kann.
Biertisch-Garnituren, Paletten und ein dicker Baumstamm bildeten das Szenario nach. Mittels Hebekissen sollte das erste Hindernis aus dem Weg geräumt werden. Keine leichte Aufgabe, da Präzision und Fingerspitzengefühl gefordert waren. Eine Bierbank, auf der acht Wasserbecher verteilt angeordnet waren, sollte um 30 Zentimeter angehoben werden.
Eine allzu ruckartige Bewegung hätte die Wasserbecher zum Überschwappen gebracht und einen Punktabzug nach sich gezogen.
"Die machen ihre Arbeit gut", lobte Schiedsrichter Harald Heinel die Mannschaft der Bad Staffelsteiner THW-Jugend. "Der Wettkampf soll den Jugendlichen auch Spaß machen", sagte Jugendbetreuer Frank Neumann. Und dazu dienen, Erfahrungen zu sammeln. Nach 90 Minuten höchster Anspannung und Konzentration warteten auf die Mannschaften und das Helferteam ein wohlverdientes Mittagessen und anschließend die Siegerehrung.
Mit insgesamt 425 Punkten ging die Jugendgruppe des THW-Ortsverbands Kulmbach als Sieger aus dem Bezirkswettkampf hervor, knapp gefolgt von der Bad Staffelsteiner THW-Jugend, die nur fünf Punkte vom Erstplatzierten trennten. Entsprechend groß war die Freude über den zweiten Platz auf dem Siegertreppchen. "Die Jugendlichen haben eine großartige Leistung gezeigt", lobte auch Daniel Schell, Gruppenführer der ersten Bergungsgruppe und Wettkampfbetreuer am Samstag.