Besucher der 30. Auflage des Festivals "Songs an einem Sommerabend" genossen zumindest am ersten Tag laue Temperaturen.
                           
          
           
   
          "Für die Ohren bunte Töne, für den Gaumen ein Glas Wein": Besser, als es Matthias Brodowy in seiner Hommage an die "Songs an einen Sommerabend" beschreibt, lässt sich das bekannteste Liederfestival im deutschsprachigen Raum nicht beschreiben. Mit der 30. Auflage am Wochenende ging eine Ära zu Ende - ein Schlusspunkt unter diesem Titel. Zu Tausenden strömten die Musikbegeisterten am Freitag und Samstag auf die Banzer Klosterwiese und erlebten einen besonderen Abend. Lieder auf Banz, das erfuhren sie, wird es aber im nächsten Sommer wieder geben. 
Vor dem Hauptkonzert spielen die Nachwuchskünstler, die den Förderpreis der Hanns-Seidel-Stiftung überreicht bekommen. 
Mit jeweils drei Liedern stimmen der niederbayerische Liedermacher Christoph Weiherer, das Duo Vivid Curls, die Liedermacherin Sarah Lesch und der "gewichtige" Künstler Alex Diehl auf ein großartiges Wochenende ein.
Auch die erste Gruppe des Abends zählt zu den Nachwuchspreisträgern der Hanns-Seidel-Stiftung. Bei der 30. Auflage der Song standen die Jungs von Viva Voce bereits zum sechsten Mal auf dem Podium der Banzer Klosterwiese. "Alles nur mit dem Mund gemacht", verspricht Moderator Matthias Brodowy dem Publikum. Keine andere Formation als Viva Voce versteht es wie diese, ganze instrumentale Zusammensetzungen nur mit dem Mund zu formen. Markenzeichen der A-cappella-Band sind Vielseitigkeit, raffinierte Arrangements und eine souveräne Bühnenpräsenz. 
Ausgesprochen unkonventionell ein Lied aus ihrer Knabenchor-Ära - ausdrücklicher Wunsch von Festival-Vater Ado Schlier.
 Als Vollblutmusiker mit einer sensiblen Antenne für die Wirklichkeit erweist sich der Südtiroler Liedermacher Dominik Plangger. Für das steirische Quartett Solo zu viert sind die Songs das schönste Singer-Songwriter-Festival der Welt. Ihre Ballade vom Silberfischchen lässt nachdenken, ob so ein Geselle nicht auch das heimische Badezimmer bewohnt und daraus schnell eine Sippschaft werden könnte, in der der Mensch der exotische Einzelgänger ist...
  
  Viele kommen immer wieder
 
Viele sind nicht zum ersten Mal in Banz. Deutlich wird dies, als Ado Schlier ein Lob in Richtung Polizei ausspricht, die immer Helfer gewesen sei, vor allem im Hinblick auf die Verkehrsströme. Eine Meinung, der sich das Publikum applaudierend anschließt. 
Lob erreicht auch Feuerwehr und Rotes Kreuz.
Etwas Wehmut scheint bei Klaus Hoffmann mitzuschwingen. Der Berliner steht bereits zum achten Mal auf der Banzer Bühne. "Der Geist von Ado und Monika Schlier wird nicht untergehen", lautet seine Meinung. Im Gegensatz zu Hoffmann ist Gaby Moreno zum ersten Mal in Banz. Die besondere Atmosphäre der Klosterwiese hält die aus Guatemala stammende Künstlerin mit dem Smartphone fest. Mit ihren englisch- und spanischsprachigen Song begeistert sie ihre Zuhörer.
 Banz sei ein bisschen wie nach Hause kommen, sagt Bodo Wartke, der selbst die Songs achtmal moderierte. Sein jüngstes Lied "Nicht in meinem Namen" handelt vom politischen Radikalismus in der Welt aus der Sicht von Gott, der mit Sorge die extremistischen Entwicklungen beobachtet. Kritische Töne schlägt auch Konstantin Wecker an. Seine Lieder handeln von der Sehnsucht nach einer Welt voller Empathie, ohne Nazis und Pegida. Sie sind ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit. Gegen ein Uhr enden die Songs mit Wunderkerzen und dem Lied "Gute Nacht Freunde".