Wechsel im Gemeinderat

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Die Neue, die für die SPD in den Gemeinderat nachrückt, ist ein bekanntes Gesicht: Karin Burkheiser war bisher schon Ortssprecherin in Unterbrunn. Hier vereidigt sie Bürgermeister Bernhard Storath.
Die Neue, die für die SPD in den Gemeinderat nachrückt, ist ein bekanntes Gesicht: Karin Burkheiser war bisher schon Ortssprecherin in Unterbrunn. Hier vereidigt sie Bürgermeister Bernhard Storath.
Rechts der Schienen soll die neue Photovoltaik-Anlage der NEO ihren Platz finden. Fotos: Tobias Kindermann
Rechts der Schienen soll die neue Photovoltaik-Anlage der NEO ihren Platz finden. Fotos: Tobias Kindermann
 
Georg Dusold (rechts) erhielt zum Abschied aus dem Gemeinderat von Bürgermeister Bernhard Storath einen Geschenkkorb.
Georg Dusold (rechts) erhielt zum Abschied aus dem Gemeinderat von Bürgermeister Bernhard Storath einen Geschenkkorb.
 

Für die SPD sitzt jetzt Karin Burkheiser im Gremium. Georg Dusold gab sein Amt nach fast 30 Jahren ab.


Es war ein Abschied, verbunden mit einem Aufbruch. Die Sitzung des Ebensfelder Gemeinderates am vergangenen Dienstag war die letzte für Georg Dusold (SPD). Nach fast 30 Jahren legte er sein Mandat als Gemeinderat nieder, etwa ein halbes Jahr vor Ablauf der Wahlperiode. Für ihn rückt Karin Burkheiser aus Unterbrunn nach.
Dusolds Rückzug hat private Gründe: Er zieht nach Bruckberg, in die Nähe von Ansbach, zu seiner neuen Lebensgefährtin. Dusold ist nicht nur Gemeinderat in Ebensfeld gewesen, sondern auch Kreisrat. Erst vor wenigen Tagen hatten ihn seine ehemaligen Kollegen verabschiedet.
Bürgermeister Bernhard Storath (CSU) übernahm die Verabschiedung im Gemeinderat: "Wir haben uns gut verstanden, und ich habe Dich sehr geschätzt. Du stehst zu Deiner Partei, und wenn Dir etwas nicht passte, hast Du das deutlich gesagt. Und es ist wichtig, dass man in diesem Gremium seine Meinung sagen darf.
Man kann sich an Dir reiben, aber auch von Dir lernen."
Georg Dusold saß seit 1984 im Gemeinderat, erlebte drei Bürgermeister - und zog zum Ende ein einfaches Fazit: "Eines habe ich gelernt: Man muss miteinander reden, aber man muss dem anderen nicht immer recht geben. Schwach war ich immer dann, wenn ich mit den anderen eben nicht geredet habe."
"Ich sitze jetzt auf seinem Platz, aber ich füll ihn noch nicht aus", meinte seine Nachrückerin, Karin Burkheiser. Dusold war nicht nur ihr Vorgänger, er war es auch, der die 53-jährige Altenpflegerin aus Unterbrunn vor etwa fünf Jahren zur Politik und in die Partei brachte: "Der SPD stand ich aber vorher schon nah." Dusold habe sich im Amt mit Leib und Seele engagiert.
Bei der Kommunalwahl landete sie 2008 auf Platz drei der Ebensfelder SPD-Liste. Als Ortssprecherin von Unterbrunn war sie schon bisher ins kommunale Geschehen eingebunden. Auf die Ortsteile will sie auch künftig ein Augenmerk legen: "Die müssen gut vertreten werden." Sie hofft, dass sie sich bei Themen im Senioren-Bereich durch ihr Wissen mit praktischen Ratschlägen einbringen kann. Verheiratet, zwei Kinder, zwei Enkel, dazu auch schon mal acht Jahre Vorsitzende im Gartenbauverein, zu ihren Hobbys zählt lesen ("alles außer Krimis"), zählt sie weiter auf.
Der zweite wichtige Punkt bei der Gemeinderatssitzung war das Thema "Erneuerbare Energien". Vier Gebiete hatte der Planungsverband Oberfranken-West als Vorranggebiete für Windkraftanlagen im Gemeindegebiet vorgesehen. Nach einer Prüfung sind "Draisdorf-Süd" und "Oberoberndorf Nord" herausgefallen, die Fläche "Kaltenbrunn-Süd" hat sich etwas verändert, "Messenfeld-West" bleibt, wie vorgesehen.
Die Gemeinderäte erörterten noch kurz, ob man auf einer Grenze von 1000 Metern bis zur Bebauung bestehen könnte - bisher gelten 700 Meter. Man nahm es in den Beschluss auf ("obwohl ich da aus rechtlichen Gründen wenig Hoffnung habe", so Storath) und billigte ansonsten mit 19:1 Stimmen die Pläne. Ohne weitere Diskussionen wurden auch die Pläne für eine Photovolatik-Anlage nördlich von Unterneuses, in der Nähe der Bahnlinie, einstimmig durchgewunken. Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens hatten Behörden und Institutionen Stellungnahmen abgegeben. Bei der Oktobersitzung soll nun ein Baurecht für die Anlage geschaffen werden. Bauträger ist die Neue Energie Obermain (NEO), eine regional verwurzelte Genossenschaft, an der sich Bürger mit Einlagen beteiligen können. Es ist das zweite Vorhaben der NEO, 1,6 Hektar wird es groß sein, 4000 Module finden hier Platz, die bis zu 250 Haushalte mit Strom versorgen können. Baubeginn, so Storath, könnte noch im November sein.