Was ist drin im Ferkelfutter?

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Was ist drin in ihrem Futter? Im Grub wurde das getestet. Archivbild: Josef Hofbauer
Was ist drin in ihrem Futter? Im Grub wurde das getestet. Archivbild: Josef Hofbauer

Test des Ferkelerzeugerrings ergaben, dass es die Hersteller mit den Angaben auf den Packungen nicht so genau nehmen.

Die Hersteller von Mineralfutter nehmen es offensichtlich bei der Zusammensetzung ihrer Produkte nicht so genau, zumindest weisen die Inhaltsstoffe zu den Angaben auf den Etiketten große Unterschiede aus. Wie aus einer Untersuchung des Fachzentrums für Schweinezucht- und Haltung Coburg hervorgeht, mischen die Unternehmen billige Substanzen wie Kalzium unter das Milchaustauscher-Mineralfutter, wenn das Gewicht der Gebinde zu niedrig ist, oder sie sparen an teuren Zutaten wie Lysin, einem Protein, das deutlich den Nährwert natürlicher Futtermittel steigert.

Der Fachberater des Flei scherzeugerrings Oberfranken, Thomas Schwarzmann, gab bei der Fachtagung Ferkelerzeugung in der Gaststätte "Karolinenhöhe" im Lichtenfelser Stadtteil Trieb die Ergebnisse einer Untersuchung von Produkten 13 namhafter Hersteller bekannt. Er betonte, dass die ungenauen Angaben auf den Etiketten den Endverbraucher nicht tangierten. Darüber hi naus sei die Aktion auch keine amtliche Probenziehung. "Wir wollen den Herstellern auf die Finger schauen", erklärte er das Ziel der Aktion. Darüber hinaus bewegten sich die Angaben der Inhaltsstoffe überwiegend im Bereich der zugelassenen Grenzwerte. Überwiegend. Vereinzelt wurden auch Werte deutlich darüber oder darunter gemessen.

Bei Kalzium wurde eine durchschnittliche Abweichung von plus 17,5 Gramm in 25 Kilo-Gebinden festgestellt. Bei einer Probe wurden 180 Gramm deklariert und eine Abweichung von 48,9 Gramm festgestellt. Bei Phosphor wich die gemessene Menge um 1,1 Gramm von der deklarierten ab. Ähnlich war das Verhältnis bei Magnesium und Natrium. Bei teuren Inhaltsstoffen wie Lysin fehlten durchschnittlich 4,5 Gramm, sogar die Grenzwerte wurden bei einigen Proben überschritten. Noch gravierender war der Unterschied bei Tryptophan. Das den Nährwert steigernde Mittel lag mit durchschnittlich 1,5 Gramm deutlich unter der auf dem Etikett angegebenen Menge. Nur auf ganz wenigen Produkten war die Inhaltsangabe korrekt. Die Hersteller sind weltweit operierende Unternehmen.

Es stellte sich auch heraus, dass teure Produkte nicht immer die besseren waren. Insgesamt wurden stichpunktartig 100 Proben gezogen, die im LKV Labor Grub untersucht wurden. Als Selbsthilfeeinrichtung bayerischer Landwirte führt das Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V. (LKV) Qualitäts- und Leistungsprüfungen in der Tierzucht durch und berät Landwirte. Der Erzeugerring bietet weitere Untersuchungen an. Ringassistenten werden auf Wunsch die Proben ziehen.